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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2019

Neubau Stützpunktfeuerwehr Bad Belzig

4. Preis

Schätzler Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Idee
Die Feuerwehr, als eine der zentralen Einrichtungen der Stadt Bad Belzig, erhält durch den Neubau der Stützpunktfeuerwehr ein neues Gesicht. Das neue abgewinkelte Gebäude steht – gut ablesbar – mit den Toren der Fahrzeughallen in Richtung Ortseingang, Brandenburger Straße. Um eine übersichtliche Feuerwehrausfahrt zu generieren wird der Friedrich-Ebert-Ring zu einer Stichstraße mit Wendemöglichkeit ausgebildet und der Fußgängerweg außerhalb entlang des Grundstückes geplant. Es entsteht eine Wache, welche sowohl einen optimalen Betrieb der Feuerwehr ermöglicht, als auch gestalterisch überzeugt und sich in die gegebene Topographie einfügt. Die Ausfahrt, das Erdgeschoss sowie dessen Zugänge befinden sich barrierefrei, auf Straßenniveau. Die Absenkung im Westen wird geschickt genutzt um ein drittes Geschoss zu schaffen, ohne die Umgebungsbebauung zu überhöhen. Dadurch verringert sich die bebaute Fläche und ein Grünstreifen im Westen und Süden des Grundstücks kann erhalten werden.
Die neue Feuerwehr Bad Belzig orientiert sich mit den gewinkelten Fahrzeughallen direkt zur Alarmausfahrt auf die Brandenburger Straße. Die Alarmparker gelangen, dem ursprünglichen Gelände folgend, auf einer gesonderten Einfahrt im Westen direkt auf den Parkplatz. Dort befinden sich der direkte Zugang zu den Umkleiden, sowie der Eingang zu den Schulungs- und Verwaltungsräumen. Das großzügige Foyer mit der einläufigen Treppe und dem Luftraum bilden das Zentrum des Gebäudes, sowie zusammen mit den Umkleiden die Verbindungsstelle des winkelförmigen Gebäudes. Im Norden befindet sich die große Fahrzeughalle, an die unmittelbar die Lagerräume angeschlossen sind um möglichst kurze Wege zu gewährleisten. Auf der anderen Seite sind der Wasch-, und Pflegestellplatz, sowie das Lager für Werkzeuge angeordnet. Daneben befindet sich, zentral, mit Sicht auf den Ausfahrtsbereich die Führungszentrale, um einen reibungslosen Einsatz sicherzustellen. Über den offenen Treppenraum erreicht man im Obergeschoss die Schulungsräume mit Sichtverbindung zur Fahrzeughalle. Sie erhalten Panoramafenster und eine vorgelagerte Dachterrasse, welche zur Westseite hin auch als Übungsbalkon mit einer Brüstungshöhe von 7 m verwendet werden kann. Im Sockelgeschoss ist neben den Verwaltungs- und Gemeinschaftsräumen die Haustechnik untergebracht.

Fassade
Die Verkleidung aus rotem Klinker ist nicht nur robust, langlebig und nachhaltig, sondern auch als weithin bestimmendes Gestaltungsmerkmal erkennbar. Die Dachterrasse im Westen, sowie der Vordach bildende Einschnitt zur Innenseite des Winkels prägen den sonst kompakten Baukörper. Durch gezielte Fassadenöffnungen, sowie semitransparente Elemente erhält jede Fassade sein individuelles, nutzungsspezifisches Erscheinungsbild.

Konstruktion
Die Außenwände und Decken werden in einer Stahlbetonkonstruktion in Ortbeton, teilweise als Fertigteile ausgeführt. Die Aussteifung erfolgt durch die Trennwände der verschiedenen Nutzungsbereiche. Um die Spannweiten der Decken zu minimieren sind Stahlbetonstreifen in den Flurwänden möglich. Die Querwände bestehen größtenteils aus Trockenbauwänden, um eine erhöhte Flexibilität in der Raumgestaltung zu ermöglichen. Die massiven Stahlbetonstützen mit Auflagerkonsolen tragen die Fertigteilbinder der stützenfreien Fahrzeughalle. Die Decke der Halle ist mit Filigrandecken geplant.

Energiekonzept
Das Gebäude mit den Fahrzeughallen, den Umkleiden und dem Schulungs- und Verwaltungsbereich beinhaltet eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungsanforderungen. Für jede Einzelnutzung (Schulung, Umkleiden, Verwaltung, Fahrzeughalle) ist ein individueller Bedarf an Wärme, Kälte und Lüftung gegeben. Als Grundgedanke des Energieversorgungskonzeptes ist daher der "Nutzungsbezogene Einsatz von Primärenergie" zu bezeichnen. Die übergeordnete Steuerung der Gebäudetechnik ermöglicht eine bedarfsorientierte Versorgung der Einzelnutzbereiche. Aufgrund der zu erwartenden variablen Betriebszeiten soll mit schnell reagierenden Heiz- und Lüftungssystemen der Energieverbrauch und damit die Betriebskosten auf ein Minimum reduziert werden. Durch eine PV-Anlage auf der Fahrzeughalle kann des Weiteren umweltfreundlicher, CO2-freier Strom für die Feuerwehr erzeugt werden. Eine Solarthermie-Anlage stellt das Warmwasser für die Duschen, die Waschhalle und Küchen bereit.