modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2019

Neubau einer Außenstelle des Landratsamtes Landsberg am Lech "Am Penzinger Feld"

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

1. Preis

Preisgeld: 23.000 EUR

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / StÀdtebau

Barbara Weihs Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

EINBINDUNG IN DIE STADT

Der Stadtrand im Osten wird klar definiert. Unmittelbar nach Durchqueren eines WaldstĂŒcks beginnt die Stadt mit dem neuen GebĂ€ude des Landratsamts als Auftakt. Ab hier rĂŒckt die Bebauung an die Straße.
Der „Mittagspark“ wird aus dem bestehenden schmalen GrĂŒnband im Westen entwickelt.
FußgĂ€nger und Radfahrer, von der Altstadt kommend, werden im „Mittagspark“ mittig durch das Gewerbegebiet an alle Betriebe herangefĂŒhrt. Der Park bietet Erholung fĂŒr dort Arbeitende, Besucher und Kunden. GrĂŒnstrukturen bilden RĂ€ume fĂŒr möblierte Aufenthalts- und Bewegungsbereiche, Rasen- und BlĂŒh-WiesenflĂ€chen. VersickerungsflĂ€chen als kiesige, lineare Trockengerinne auf privaten GrĂŒnflĂ€chen begleiten den Park.

GEWERBEGEBIET

3 Strukturen fĂŒr unterschiedliches Gewerbe
schaffen ein robustes Ordnungssystem, um ablesbare StadtrĂ€ume zu entwickeln - ĂŒber die QualitĂ€t der einzelnen GebĂ€ude hinaus. FĂŒr eine große Bandbreite an Betrieben und ihren FlĂ€chenbedarf werden unterschiedliche GrundstĂŒcksgrößen und Bautypen nach lageabhĂ€ngiger VertrĂ€glichkeit gezielt angeordnet.
- Hallen im Norden
fĂŒr großflĂ€chiges Gewerbe, vor allem produzierendes Handwerk, aber auch Freizeitgewerbe, Indoorsport als LĂ€rmschirm entlang der Autobahn.
- Zeilen im SĂŒden
fĂŒr etwas kleinteiligeres Gewerbe wie: BĂŒros, Dienstleistungen, Handwerk, Handel.
Die Zeilen nehmen die bestehende Struktur im Westen auf.
- Handwerkerhöfe am Park
mit einem umschlossenen Hof zum Lagern und Arbeiten im Freien.
fĂŒr Handwerksbetriebe, wie Schlosser, Möbelbauer, Montagen, Systementwickler, ...

Klimagerechte Anpassung erfolgt durch einen Gesamtansatz, von der Vermeidung von FlÀchenaufheizung bis zur Retention und Versickerung der Niederschlagswasser.
DachbegrĂŒnung fĂŒr alle DĂ€cher vermeidet Überhitzung und reduziert den Abfluss von Niederschlagswasser. BĂ€ume und FassadenbegrĂŒnung sorgen fĂŒr Beschattung, BegrĂŒnte BelĂ€ge und breit angelegte BaumgrĂ€ben machen die Anlage oberirdischer StellplĂ€tze abflussneutral. VersickerungsflĂ€chen, als Trockenbecken oder lineare Gerinne angelegt, können anfallendes Niederschlagswasser zurĂŒckhalten, versickern und ableiten. 

AUSSENSTELLE LANDRATSAMT

FreiflĂ€chengestaltung 
Der Eingangsplatz ist sichtbar an die Einfahrt ins Gebiet gesetzt und behĂ€lt seine Funktion auch bei der Erweiterung des Landratsamts. Er ist Ankunftsplatz fĂŒr alle: FußgĂ€nger von der neuen Bushaltestelle, Radfahrer aus dem Park, Autofahrer vom nördlich anschließenden Besucherparkplatz. Er behauptet seine AufenthaltsqualitĂ€t an den betriebsamen Straßen durch den lockeren Ring aus erhöhten Bauminseln. Die DĂ€cher fĂŒr BusgĂ€ste und fĂŒr die kompakt angeordneten FahrrĂ€der fĂŒgen sich zwischen die Bauminseln ein.
Die Innenhöfe spielen mit Themen aus der Landschaft des Landkreises. Jeder erhĂ€lt seinen eigenen Charakter. Mit ĂŒppiger Vegetation auf leicht angehobenen PflanzflĂ€chen sichern die Höfe ganzjĂ€hrig angenehmes Arbeitsklima. 

Bauliches Konzept- Nutzungsverteilung Der Eingang am Platz fĂŒhrt in eine lichte Halle mit Einblick in den Innenhof und die verschiedenen Arbeitsbereiche. Hier befinden sich Information, Orientierung, Meeting-Point und CafĂ©theke. Im 2. BA bleibt diese Eingangshalle Zentrale und wird fĂŒr den Zuwachs erweitert. Im Erdgeschoss und somit fĂŒr alle BĂŒrger bestens erreichbar gliedern sich die Abteilungen mit dem erfahrungsgemĂ€ĂŸ höchsten Parteiverkehr an.
Die GebĂ€udestruktur mit den wechselnden GebĂ€udetiefen von 12m bis18m lĂ€sst sich mit unterschiedlichen Arbeitsplatzkonzepten auffĂŒllen und gewĂ€hrleistet so FlexibilitĂ€t und Anpassung an sich Ă€ndernde BedĂŒrfnisse. Der Baukörper lĂ€sst sich mit abtrennbaren GemeinschaftsbĂŒros, Kombi-BĂŒros mit breitem Mittelbereich oder auch Einzel- und DoppelbĂŒros mit internen Verbindungen ausbauen. Optimale Arbeitsbedingungen entstehen durch eine Vielzahl von Ruhezonen, Treffpunkten, ZugĂ€ngen oder Ausblicken in die Innenhöfe. Verglaste WĂ€nde zwischen BĂŒros und Mittelzone sorgen fĂŒr Tageslicht. Transparenz und Kommunikation fĂŒr Projektarbeit, aber auch ruhiges konzentriertes Arbeiten werden so gefördert.

Der Saal an der Halle - aber im obersten Geschoß - setzt den unverbauten Ausblick in die Berge in Szene. Seine Auskragung akzentuiert den Gebietseingang.
Kantine/Casino besetzen fĂŒr den Erholungswert der BeschĂ€ftigten den besonderen Platz am GrĂŒn, mit einer Speiseterrasse am Park oder RuheplĂ€tzen im Innenhof.

Mitarbeiterin: Giulia Desideri

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit machen einen sehr differenzierten Vorschlag fĂŒr die stĂ€dtebauliche Setzung der einzelnen Bereiche. Die stĂ€dtebauliche Idee folgt dem Prinzip der Schichtung unterschiedlicher baulicher Strukturen von Norden nach SĂŒden. Beginnend im Norden mit Ost-West-orientierten Hallen, die gleichzeitig als Schallschutz fĂŒr das gesamte Gebiet dienen, wird das Zentrum von punktförmig besetzen Handwerkerhöfen gebildet, die am zentralen Mittagspark liegen. Den sĂŒdlichen Abschluss bilden Nord-SĂŒd-orientierte Gewerbezeilen, die die vorhandene Bebauung in Körnung und Struktur logisch fortsetzen.
Das Landratsamt befindet sich östlich des ursprĂŒnglich vorgesehenen GrundstĂŒcks und folgt damit seinem inhaltlichen Anspruch.
Überzeugend sind auch die differenzierten Außenbereiche zwischen den geplanten Baufeldern gestaltet, sie schaffen damit ein hohes Maß an ortsspezifischer IdentitĂ€t.
Bei den sĂŒdlichen Zeilenbauten kann sich das Preisgericht eine Durchmischung mit Wohnungsbau als Bereicherung fĂŒr die Lebendigkeit des Quartiers vorstellen. Die beschriebene Aufteilung des WB-Gebiets von SĂŒden nach Norden in Bauabschnitten erscheint schlĂŒssig.
Die verkehrliche Erschließung des Baugebiets und des Landratsamts ĂŒber den vorhandenen Kreisel wird prinzipiell als richtig beurteilt, allerdings wird vorgeschlagen, dass Stadt und Landkreis eine zusĂ€tzliche Abfahrt vom Autobahnkreisel abwĂ€gen. Es wĂ€re zu prĂŒfen, ob vor dem LRA auch eine zusĂ€tzliche eigene Busspur zu realisieren wĂ€re.
Die Angebote fĂŒr den ruhenden Verkehr sind sowohl im Ideen- als auch im Realisierungsteil ĂŒberzeugend nachgewiesen.
Die landschaftsplanerischen VorschlĂ€ge sind bei dieser Arbeit ausgesprochen vielfĂ€ltig und erzeugen individuelle Bilder fĂŒr das neue Baugebiet; sowohl die Baumschollen an der Autobahn, wie auch der waldartige östliche GrundstĂŒcksrand, der als Zufahrt dient, erzeugen eigenstĂ€ndige AtmosphĂ€ren.
Auch der zentral gelegene Mittagspark verspricht hohe AufenthaltsqualitĂ€ten fĂŒr die Nutzer. Der Bebauungsvorschlag fĂŒr das LRA mit einer hofartigen Baustruktur wird als angemessen und richtig betrachtet.
Er kann als Grundlage fĂŒr eine weitere architektonische Entwicklung dienen.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass dieser Entwurf in allen planerischen Belangen, von der stĂ€dtebaulichen Idee ĂŒber die landschaftsplanerischen Vorstellungen, bis hin zur Setzung und Ausformulierung des LRA sehr eigenstĂ€ndige und identitĂ€tsstiftende VorschlĂ€ge macht und damit einen hochwertigen Beitrag im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe darstellt.
ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH

ZwischenrÀume Architekten + Stadtplaner GmbH