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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2019

Ausbau der Mosaik-Schule in Münster

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

htarchitektur henrike thiemann architektin bda

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee des Entwurfes ist sich mit einem kompakten, schlichten Baukörper von der Heterogenität des Bestandes abzusetzen. In der kompakten Kubatur wurde das im Wettbewerb geforderte Raumprogramm weitestgehend erfüllt. Es fehlt ein Kopierraum. Die Erschließung erfolgt auf drei Ebenen: Erdgeschossig zum Bestand mit einem verglasten Gang und einem zurückversetzten, dem Schulhof zugewandten Haupteingang, sowie auf der Ebene der Obstwiese.
In diesem Souterrain-Geschoss gibt es zwei Zugänge, einen zum Mensabereich und einen seitlichen Eingang zur Erschließungszone. Die Erschließung von der Obstwiese zum Schulhof erfolgt in einer ausreichend dimensionierten Fuge zum Bestand.
Die Treppe auf das Schulhofniveau wird durch Sitzstufen aufgelockert und ermöglicht so einen Aufenthalt in diesem Bereich.
Dem Mensabereich wird in Richtung Obstwiese ein Mittagsgarten mit hohen Aufenthaltsqualitäten zugeordnet. Der Mensa sind sämtliche dienenden Räume angegliedert. Die Anlieferung erfolgt im Norden neben der Rampe im Bestand.
Die Mensa kann aufgrund der getrennten Zugänglichkeit auch separat zum Schulbetrieb z.B. für Abendveranstaltungen genutzt werden.
Das Erdgeschoss verfügt über ein großes Foyer mit Aufenthaltsqualitäten. Hier gliedern sich sehr funktional und schlüssig die Verwaltungsbereiche und OGS-Räumlichkeiten an. Die Garderobenflächen im Bereich der OGS werden als zu klein dimensioniert bewertet.
Im 2. BA wird das Gebäude um ein Geschoss aufgestockt. Hier befinden sich vier Unterrichtsräume und ein Mehrzweckraum. Die Raumanforderungen an die Klassenräume und den Mehrzweckraum werden erfüllt. Die Erschließungsfläche ist zur Bespielung der Räumlichkeiten allerdings zu klein dimensioniert. Darüber hinaus fehlen auch Flächen für Garderoben sowie Stundentoiletten.
Der zweite Rettungsweg der zum Schulhof gelegenen Räume ist im Weiteren zu prüfen.
Die Fassade ist klar und ruhig gegliedert und bringt Ruhe in die sonst heterogene Gestaltung der umliegenden Gebäude.
Die Keramikfassade greift in ihrer Farbigkeit und Struktur die Holzverschalung des Bestandes auf und schafft so einen gelungenen Brückenschlag zum Bestand.
Der Neubau begrenzt die vorher offene Schulhofsfläche wie selbstverständlich und bietet zudem so einen dreiseitig geschützten Schulhof. Insgesamt stellt diese Arbeit eine Bereicherung zum Gesamtensemble dar.
Die Erreichbarkeit der oberen Schulhoffläche ist nicht eindeutig dargestellt. Hier ist die Position der Rampe im Bestand zu prüfen. Im zweiten BA werden das Sekretariat und der Schulleiter ins Obergeschoss des Bestandes verlagert. Dies ist Mangels Barrierefreiheit und auch aufgrund der Tatsache, dass diese Räume in der Schule als erste Anlaufstelle dienen eine denkbar ungünstige Position.
Die Wirtschaftlichkeit liegt hinsichtlich der BGF und des BRI leicht über dem Durchschnitt, aber noch im vertretbaren Rahmen.