Umgestaltung der Ronnebypromenade und Schiffsanlegestelle Wannsee in Berlin

Die Arbeit zeichnet sich durch eine klare räumliche Gliederung mittels eines einfachen Wege- und Erschließungssystem aus. Die Eingangsbereiche sind durch großzügige dimensionierte Platzsituationen eindeutig von der Straße erkennbar und bieten dem Besucher dadurch eine gute Auffindbarkeit. Die Anordnung und Anzahl der Fahrradstellplätze an den Eingängen erscheint angemessen. Die klare Erkennbarkeit des Haupteingangs leitet die Besucher vom Kronprinzessinnenweg und vom Bahnhof Wannsee über eine Treppenanlage auf den zentralen Platz. Die Arbeit zeichnet sich durch ein klares und intelligentes Wegesystem aus, dem es gelingt alle wichtigen Nutzungsangebote miteinander zu verbinden. Das Ziel ein differenziertes und generationsübergreifendes Nutzungsangebot mit einer attraktiven Promenade zu schaffen, wird erreicht. Positiv werden zudem die Anordnung der Nutzungsangebote sowie die großzügigen Grünflächen mit Aufenthalts- und Spielangeboten bewertet.

Sehr begrüßt wird zudem der sensible Umgang mit dem Baumbestand, dem historischen Villengarten und die topographische Inszenierung des Panoramaweges. Positiv ist ebenfalls die Anordnung von zusätzlichen Sitzangeboten in diesem Bereich und die Aufweitung des Gehwegbereichs am Kronprinzessinnenweg. Dadurch lässt sich eine bessere Besucherführung an den Bushaltstellen vorbei aus dem S-Bahn-Aufgang erwarten.

Die Erweiterbarkeit der Gastronomiefläche erscheint in Zukunft und auch in der vorgeschlagenen Größe angemessen. Auch die Anordnung des Spielplatzes in räumlicher Nähe erscheint sinnvoll. Die Erweiterung mit dem schattenspendenden Sonnensegel das gleichzeitig als Bühne genutzt werden kann, erscheint an dieser Stelle nachvollziehbar.

Dem Verfasser gelingt es mit wenigen Materialen dem Ort eine ablesbare Identität zu geben. Die Weiterführung der Ortbetonflächen im westlichen Promenadenbereich erscheint unangemessen. Die Dimensionierung der Wege ist proportional zu undifferenziert. In Teilbereichen gelingt es dem Verfasser nicht den funktionalen Anforderungen von Ver- und Entsorgung gerecht zu werden. Der Eingriff in das geschützte Uferbiotop südwestlich der Schiffanleger wird zudem kritisch bewertet. Negativ wird zudem die Lage des Wasserspiels am Schiffsanleger gesehen. Dieses steht im Konflikt zum Fährbetrieb und den Besucherströmen.