modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2019

Neubau eines Feuerwehrhauses mit DRK Ortsverein Schwaigern

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

Peter W. Schmidt Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Nur der Kreiverkehr lässt bisher auf die zukünftige Erschließung, für die Neubauten des Feuerwehrhauses, der DRK-Rettungswache und des Bauhofes schließen. Das zu überplanende Grundstück ist am Siedlungsrand der Stadt eine Feldlage. Aus deren Gliederung und Verlauf der Flurstücke entwickelt sich im übertragenen Sinne die Baustruktur unseres Entwurfs. Die lineare Ausrichtung der städtebaulichen Figur für Feuerwehr, Rettungswache und den für den Bauhof bestimmten Gebäuden, verläuft parallel mit der Topographie. Sie ist prädestiniert die Gebäudevolumen mit dem Grundstück zu verweben.

Über die östliche und westliche Erschließung, eine Ringerschließung, werden die Gebäude mittels einer Durchfahrt angebunden. Folgerichtig ist der Übungshof der Feuerwehr vorgelagert und mit dem Übungsturm nicht nur funk-tional begrenzt. Zukünftig ist er das sichtbare Zeichen der projektierten Nutzungen.
Die für den Alarmfall erforderlichen Stellplätze sind in direkter Zufahrt zum Kreisverkehr gelegen. Schnell und ohne Winkelzüge wird das Gebäude be-treten, um auf direktem Weg an Ausrüstung und die Einsatzfahrzeuge zu ge-langen. Die Abfahrt erfolgt nach Norden in den hierfür notwendigen Dimensi-onen und Aktionsfähigkeiten.

Der Neubau macht sich die Topographie zu nutzen. Auf talseitigem Niveau sind die Fahrzeughallen nebst den dienenden Räume angeordnet. Alle Funktio-nen, die für den Einsatz notwendig sind, werden niveaugleich im Erdgeschoss vorgesehen. Im Obergeschoss befindet sich Verwaltung und Schulungsräume. Sie erhalten einen direkten Ausgang nach Süden, der leicht erhöht durch den tiefen Einschnitt im Baukörper unterstrichen wird. Durch die Loggia nach Süden entwickelt sich mit dem Neubau des Bauhofes ein Freiraum, der vom Erschließungsverkehr befreit, vielfältige Nutzungs- und Entfaltungsmöglich-keiten für die Feuerwehr, Vereine und die Stadt bietet.
Die Raumtiefe des Obergeschosses erhält mit dem vom Eingang übergeleiteten Sheddach eine optimal ausgewogene Tageslichtführung. Tageslicht fällt blendfrei ein, die Sheds sind nach Norden ausgerichtet.

Die Funktionalität und der Betrieb einer Feuerwache führen zu der Entschei-dung einen kompakten Baukörper zu entwerfen. Es wird ein Haus der kurzen Wege entwickelt. Die Kompaktheit des Baukörpers wird durch eine einheitli-che Materialwahl unterstrichen. Lediglich der leichte Versatz im Eingangs-bereich, der in die Oberlichter übergeht, hebt sich hervor. Der klar struk-turierte Entwurf erhält durch die großen transparenten Flächen im Bereich der Fahrzeughalle und des Versammlungsbereiches eine Tiefe, die das Innen-leben des Hauses sichtbar werden lässt.

Die städtebaulichen und konzeptionellen Überlegungen, welche sich aus der Transformation der Flurstruktur des Baugrundstückes ableiten, werden dadurch noch überhöht, dass für den Massivbau mit einheitlichem minerali-schen Außenputz, der als Besenstrich ausgebildet ist, die Farbigkeit der durch den Lösslehm geprägten Landschaft vorgesehen ist.

Als der erste Baustein des Ensembles - Feuerwehr, Rettungswache, Bauhof - ist der Neubau des Feuerwehrhauses Auftakt und Abschluss einer baulichen Entwicklung, die sich nach Süden hangaufwärts fortsetzen wird und sich un-prätentiös aus der Topographie des Baugrundstücks entwickelt.