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Offener Wettbewerb | 03/2019

Sanierung und Neugestaltung des Stadtplatzes in Vilshofen

Anerkennung

Preisgeld: 4.934 EUR

Helmut Mack, Freier Architekt

Architektur

planungsgruppe stahlecker

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine Raum- und Platzfolge vor, die, abgestimmt auf die jeweilige Lage und Funktion eine stimmige und qualitative und auch angemessene Gestaltung
aufweist:
Einheitlicher Belag im erweiterten Vorfeld/ Stadtturm, durchaus einladend gestaltet, der Stadtplatz ebenfalls mit einheitlichem Natursteinbelag (Großsteinpflaster), differenziert und zoniert mit einfachen Mitteln (Farbgebung des Belages und weitere gliedernde Elemente) zugunsten eines großzügigen Raumeindruckes.
Im Bereich der Pfarrkirche werden seitlich anschließende Verkehrsräume in die Neugestaltung miteinbezogen. Es entsteht damit eine Gesamtgestaltung für den Stadtkern.
Der Straußenraum der Vilsbrücke wird funktional gegliedert in Fahrbahn (Farbasphalt) und Gehwege mit neuem Pflasterbelag. Diese Gestaltung zieht sich über die Vilsvorstadt bis zum neu geplanten Minikreisel an der Passauer Straße. Hier im Süden insgesamt also eine eher verkehrstechnische Gestaltung, die sich vom Stadtplatz klar absetzt.
Das vorgelegte Verkehrskonzept für den Stadtplatz mit einer Verkehrsberuhigung
(Tempo 20 km/h) im Bereich Stadtplatz ist für den auch weiterhin zu erwartenden Verkehr durchaus angemessen.
Eine weitere Beruhigung – etwa durch Reduzierung bzw. Wegfall der Stellplätze im Stadtplatz wäre im vorgeschlagenen Gestaltungskonzept durchaus möglich. Die
Fahrbahn ist gut ablesbar durch unterbrochene Längsleitlinien, die jedoch in ihrer konkreten Ausführung insbesondere entwässerungstechnische Probleme aufwerfen –
nicht ohne weiteres lösbar, gerade im Hinblick auf Gefälleausbildung und Neigungsübergänge. Weitere Gliederungen und Markierungen sind nicht nachgewiesen.
Die Linienführung wirkt insgesamt sehr unruhig. Die Zonierung in Gehwege, Aufenthaltsflächen, Parkplätze und Fahrbereich ist überzeugend und auf die Öffentlichkeit gut abgestimmt.
Wichtige Bereiche (z.B. Eingangsflächen, Rathausvorplatz, Kirchenvorfeld u.ä.m.) sind mit einfachen Mitteln angemessen betont und funktional strukturiert. Insbesondere das Rathausvorfeld bietet Aufenthaltsqualität für verschiedene Personengruppen und Anlässe – gut beschattet durch Einzelbäume in Kombination mit weiteren Möblierungselementen.
Insgesamt ist die Möblierung für konsumfreien Aufenthalt auf wenige (zentrale) Bereiche konzentriert. Damit stehen die Außengastronomieflächen im Vordergrund mit flexibler
Möblierbarkeit (Schirmhülsen etc.). Die abgerückten Außengastronomieflächen halten einen Gehwegbereich entlang der Fassaden in ausreichender Dimension frei (taktile
Kante möglich).
Fahrradständer sind über den gesamten Stadtplatz gut verteilt. Die Beleuchtung wird differenziert konzipiert mit neuen Wandleuchten, Hängeleuchten, Stehlen für die
Vilsvorstadt und Effektbeleuchtung für besondere Bauten wie Stadtturm, Kirche, Vilsbrücke und Rathaus. Das Beleuchtungskonzept wirkt eher zu differenziert und überzogen.
Der nördliche Abschluss des Kirchplatzes, mit Teilabbruch der vorhandenen Stützwand und neuen Sitzstufen, ist funktional und gestalterisch durchaus interessant.
Der westliche Abschluss mit neu strukturierter Baumreihe zoniert das Kirchenareal auch weiterhin ab, zusätzlich betont durch einen Belag mit abgesetzter Farbgebung. Diese räumliche Zonierung erscheint nicht zwingend.
Insgesamt liegt ein Neugestaltungskonzept vor mit Gestaltungsqualität, guter Funktionalität, sehr flexibel auch künftig, bezgl. sich verändernder Nutzungsansprüche,
wirtschaftlich und nachhaltig realisierbar, aber durchaus mit offenen Detailfragen bezüglich der Belagsausführung und vor allem bezüglich der Entwässerung.