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Studienauftrag mit Präqualifikation | 02/2019

Ergänzungsbau Primarschule Frasnacht

Gewinner / Weiterbearbeitung

TOM MUNZ ARCHITEKT

Architektur

Mettler Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Borgogno Eggenberger + Partner AG Bauingenieure

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Das zusätzliche Raumprogramm der Schule Frasnacht wird in einer selbstverständlichen Art. durch einen bewusst leicht höher gehaltenen Ergänzungsbau aufder Südseite der heutigen Mehrzweckhalle platziert. Dadurch wird sich die Schulanlage in Zukunft auf zwei ungefähr gleichwertige Schulhäuser: den Klassentrakt und den Bau der dienenden Nutzungen aufteilen. Dieser ortsbauliche Wille wird einerseits durch die stattliche Erscheinung der Ergänzung und andererseits durch die identische Firsthöhe der beiden Schulhäuser unterstrichen Das bestehende reine Verbindungsdach wird durch einen überdachten Pausen hof mit rund 360 m2 fläche ersetzt. Für beide Häuser werden gleich gestaltete Windfänge der Haupteingänge vorgesehen, welche als feine Körper unter das Dach führen. Der Platz soll als attraktiver Ankunftsort und Aufenthaltsraum für Unterrichtspausen und Anlässe dienen. Mit der Ausweitung aufdie Nordseite wird die ganzjährige Nutzungsmöglichkeit gestärkt und dadurch ein wirklicher Meh rwert geschaffen Das architektonische Konzept ba ut daraufauf, dass sich der Ergänzungsbau und die Mehrzweckhalle als Einheit eines Bau körpers präsentiert. So schliessen die neuen Räume, gegliedert in drei Schichten, an die Turnhalle an: Funktions räume, Erschliessung und Nutzräume. Eine zusätzliche Unterkellerung ist nicht notwendig. über ein angemessenes Foyer wird im Erdgeschoss neben dem richtig platzierten Sekretariat die Tagesstruktur mit einem willkommenen Terrassenbereich nach Süden angeordnet. Unmittelbar angrenzend befindet sich das Office mit direktem Durchgang. Die Bibliothek mit Lernatelier und die Aula befinden sich mit den zugehörigen Nebenräumen im Obergeschoss. Dank der offenen Dachstruktur ergeben sich angenehme Raumhöhen und eine grosszügige Erscheinung. Diese Überhöhe kann beispielsweise in der Bibliothek Chan cen für eine attraktive Raumgliederung und Möblierung bieten. Alle Nutzräume werden von Süden sehr gut belichtet. Mit dem vorgelagerten Laubengang können dle Entfluchtung, Beschattung und Reinigung elegant gelöst werden. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass die Fluchttreppe sicher mit einem Tor gesichert werden muss. Damit der Neubau einen symmetrischen Dachfirst erhält, werden die Kragträger der Mehrzweckhalle gekü rzt und mittels Zugstangen aufdie Geschossdecke gespannt. Dadurch lässt sich zusätzlich ein Lichtband einbauen, welches die wegfallenden fenster ob dem Anbau ersetzt und erst noch eine angenehmere Belichtung in die Halle bringt. Ebenso wird die Erschliessungsschicht durch ein durchlaufendes Oberlichtband mit Tageslicht versehen. Zusätzlich wird vorgeschlagen, die Wände zu den Nutzräumen teilweise in Glas auszuführen. Ob diese Menge von Glasflächen für eine genügende Versorgung mit Tageslicht nötig ist, m uss mit den Ausstattungseinschränkungen und den verbundenen, höheren Kosten abgewogen werden Der Ergänzungsbau ist in einem Holz-Beton-Verbundsystem vorgesehen. welches aufeiner Hierarchisierung von Primär- u nd Sekundärkonstruktion aufbaut. Die beideft Stirnwände u nd der Liftschacht sind dabei wichtige Elemente der Stabilität. Der grosse Vorfertigungsgrad dieser Bauweise sollte eine hohe Ausführungsqualität garantieren und sowohl den Bauprozess verkürzen und Kosten sparen. Auch die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz kön nen damit erfüllt werden. Die Innenräume werden dank dem Ausbau in Holz eine angenehme und freundliche Ausstrahlung haben und den Erwartungen an diese zum Teil halböffentlichen Nutzräume entsprechen.fraglich scheint bei der gewählten Konstruktion, warum die tragenden Träger bis über die Schicht des Laubengangs geführt werden und dam.it unbeliebte Wärmebrü- n\ cken schaffen. Ebenso istdie Ausbildungder beiden Stirnwände in Holz nicht V schlüssig nachvollziehbar,z umal sie aussen verputzt werden sollen.D as Bauvo lumen und die Geschossfläche sind im Quervergleich mit den anderen Projek ten unabhängig vom neuen Pausendach klar grösser, was sich in den voraussichtlichen Baukosten niederschlagen kann Insgesamt überzeugt der Projektvorschlag durch seine ortsbaulich und architektonisch klare Haltung. Die räumliche Qualität der Schulanlage wird mit dem Ergänzungsbau aufgewertet und das grosse Pausendach bringt die ge wünschte Adresse. Die Idee der Raumaufteilung mit derAula im Obergeschoss bietet zahlreiche Vorteile für eine vielfältige N utzung und bringt für das Dorf Frasnacht einen tatsächlichen Mehrwert. In konstruktiver Hinsicht sind noch einige Optimierungen erwünscht und aus Kostengründen sind mögliche Sparpotenziale auszuloten, ohne dass dadurch die Qualität des überzeugenden Ergänzungsbaus geschmälert wird.