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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2019

Entwicklung des Telekomareals in Konstanz

1. Preis / Ideenteil

Preisgeld: 10.000 EUR

Sauerbruch Hutton

Architektur

SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

Werner Sobek AG

Tragwerksplanung

hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Das ehemalige Telekom-Hochhaus steht in Maßstab und Präsenz im Kontrast zu seiner Umgebung. Gleichwohl ist die Entscheidung, das Hochhaus zu erhalten sinnvoll. Zum einen sprechen dafür Aspekte der Nachhaltigkeit, wenn die Primärkonstruktion des Bestands und damit die in den Stahlbeton-Bauteilen enthaltene „Graue Energie“ erhalten und wiederverwendet werden kann. Zum anderen bietet diese Bauform eine zukunftsfähige Lösung für eine verdichtete Stadt mit großzügigen Grünräumen. Die Herausforderung liegt darin, das Gebäude in den städtischen Kontext zu integrieren, ohne seine Identität zu leugnen.

Zwei frei platzierte Zeilenbauten vermitteln auf städtebaulicher Ebene, indem sie mit ihren Volumina und ihrem Profil auf die Umgebung eingehen und über Maßstab und Materialität eine Verbindung zum Hochhaussolitär herstellen. Die übergreifende Freiraumgestaltung macht das Ensemble als Teil des Stadtraums erlebbar: Das Dach des umgebauten Technikgebäudes wird über Sitzstufen mit dem Gelände verbunden und als Gemeinschaftsraum aktiviert, der Hochhaussockel mit einem Wiesengarten für Anwohner nutzbar gemacht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Nachbarschaft zum Telekomhochhaus ist geprägt durch die typischen Petershauser Blockstrukturen, die überwiegend mit einem roten Satteldach ausgebildet sind. Diese Strukturen werden städtebaulich und typologisch aufgenommen und auf diesem Grundstück zeitgemäß interpretiert. Die Achse Jahrstraße / Petershauser Straße wird freigestellt. Damit wird der Raum klar gegliedert und die Dimension des neuen Blocks definiert. Durch Anordnung zweier Zeilen erhält das Telekomhochhaus Halt und wird sehr schlüssig in seiner Umgebung verankert. Die neuen Gebäude harmonieren durch die ebenfalls geneigten Dachformen mit der unmittelbaren Nachbarschaft. Die klare Ordnung von Wohnblock, Tower und Freiraum, die Positionierung der gewerblichen Nutzungen und die richtige Ausbildung neuer Verbindungen geben dem Gesamtprojekt eine hohe Selbstverständlichkeit als neue Mitte in Petershausen. Die exakte Positionierung der offenen Ecke Moltkestraße / Jahnstraße wird dabei leicht kontrovers diskutiert. Besonders interessant gelöst ist die Anordnung gemeinschaftlicher Nutzungen innerhalb des Wohnhofs, die über den Weg erschlossen werden. Die Ausbildung der Fuge zwischen Technikgebäude und Wohngebäude wird allerdings kritisch gesehen. Das Kitagebäude ist richtig positioniert, erscheint aber in seiner Ausbildung etwas zu voluminös.
Dem Ideenteil liegen keine ersichtlichen Aussagen zu Stellplätzen zugrunde. Die Telekomleitung wurde überbaut. Die Arbeit zeichnet sich insgesamt durch die klare städtebauliche Haltung aus, die dem Entwurf zugrunde liegt. Durch dieses tragfähige Gerüst wird Petershausen mit einem hohen Maß an Selbstverständlichkeit weitergebaut. Eine äußerst gelungene Weiterentwicklung dieses sensiblen Raums.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. - 4. Obergeschoss

Grundriss 1. - 4. Obergeschoss