modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 04/2019

Umbau und Erweiterung des Schulzentrums Nord in Norderstedt

3. Preis

Preisgeld: 7.900 EUR

NOAHH

Architektur

MERA GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitidee: Das sieht aus als hätte es immer schon dazu gehört!

WARUM WEITERBAUEN? Unser heutiges Schulwesen befindet sich in dauernder Bewegung und im ständigen Wandel. Über die Jahre hinweg durchlebt jeder Schulbau Zeiten der Umstrukturierung, des Wachstums, des Abbaus, der Erweiterung oder Zusammenlegung. Die Gebäude müssen dieser stetigen Entwicklung und Herausforderung standhalten und sich flexibel den unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen. Keine andere Gebäudeform muss sich derart konstant der Zeit anpassen. Ein Neubau als solitäres Gebäude im Zuge einer Schulerweiterung würde eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung der Schule erschweren. Eine nahtlose Integration in den Bestand andererseits, schafft die Basis für eine nachhaltige und langjährige Zukunft. Alt und Neu arbeiten dadurch als Symbiose zusammen und inspirieren und animieren sich gegenseitig. Dadurch wird ein natürlicher und fließender Prozess für eine sukzessive Umgestaltung der Schule gewährleistet.

VONEINADNER LERNEN: ALT INSPIRIERT NEU – NEU BELEBT ALT
Der Altbau und seine Struktur weist erheblich viel Potenzial auf und ist fortschrittlicher als man meinen könnte. Die breiten Verkehrswege und die Auflösung des Tragwerks in Stützen liefern sehr viel Flexibilität und Gestaltungsmöglichkeiten. Der Neubau nimmt diese Eigenschaften des Altbaus auf und zeigt sie in einem neuen Licht. Die Verkehrswege sind nicht mehr nur Verkehrswege und die Unterrichtsräume öffnen sich dem Außenraum und dem Schultreiben. Diese Neuinterpretation soll sich den Bestand ausweiten und diesen dadurch beleben. Neue Möglichkeiten werden aufgezeigt und umgesetzt. Die breiten Verkehrswege werden zu Begegnungs- und Austauschzonen. Soziale Interaktion und eine neue Ausstrahlung soll der Schule zu einem neuen Charakter verhelfen. Dadurch arbeiten Alt und Neu perfekt zusammen und ergeben ein in sich schließendes System.

SCHULZENTRUM MIT NEUEM CHARAKTER: VERBINDUNGEN SCHAFFEN
Durch die nahtlose Anknüpfung an den Bestand wird der Neubau und Altbau in mehreren Formen miteinander verbunden. Eine neue Hauptader zieht sich durch das gesamte Gebäude und bildet das Rückgrat des neuen Schulzentrums. Sie erzeugt nicht nur eine klare Orientierung innerhalb des Gebäudes sonders schafft unterschiedlichste Verbindungen und erzeugt eine neue Belebung innerhalb des Schulgebäudes. Sie verbindet Alt und Neu. Gemeinschaftsschule und Gymnasium, Außenraum und Innenraum, sowie Aufenthaltszonen und Fachräume. Sie wird mit neuen Funktionen und unterschiedlichen Nutzungen gefüllt und zeigt sich als Ort der Begegnung und des Austauschs. Aktivitäten sollen nicht mehr nur in den geschlossenen Räumen stattfinden sonders sich auf die Gangzonen ausweiten. Diese Hauptverkehrsader soll mehr Belebung und Attraktivität erzeugen und der Schule zur neuen Ausstrahlung verhelfen.

PLATZ FÜR MEHR SOZIALE INTERAKTION: VERKEHRSZONEN STIMULIEREN UND AKTIVIEREN
Der Weg ist das Ziel! Durch die Belebung der Hauptader mit unterschiedlichsten Aktivitäten können unbegrenzte Möglichkeiten neuer Nutzungen in die Verkehrszonen gelegt werden. Der Unterricht und das Leben der Schule soll in Verbindung mit dem Schulgebäude treten. Unterricht und Austausch finden nicht mehr nur in den abgeschlossenen Räumen statt, sondern auch in den Außenbereichen, in den Gängen und in den Zwischenräumen. Sie sollen sichtbar und spürbar im ganzen Schulgebäude werden. Um dieser Neubelebung eine einfache und attraktive Gestaltungsform zu geben werden Möbelelemente eingesetzt, welche diese Aktivität zum Leben erweckt. Sie wirken wenig in den Bestand ein und sind einfach austauchbar und abänderbar. So kann der soziale Raum ständig den derzeitigen Bedürfnissen angepasst werden.

POLYVALENTE UNTERRICHTSRÄUME: MULTIFUNKTIONAL, FLEXIBEL, ZUKUNFTSORIENTIERT
Um für jeden Unterricht die nötigen räumlichen Bedürfnisse zu ermöglichen werden einfache Elemente zum Einsatz gebracht. Durch große Schiebetüren kann jeder Klassenraum sich entweder zum fokussierten Arbeiten zurückziehen oder durch öffnen der Türen zur Interaktion mit den anderen Klassen einladen. Sind alle Schiebetüren offen werden die vier Klassenräume zu einem großen Klassenraum und bieten unterschiedlichste Arten von Unterricht. In der Gangzone werden neben einfacher Werkbänke auch zwei sich gegenüber liegende Lernnischen gebildet wodurch ein 5. Klassenzimmer entsteht und unterschiedlichst genutzt werden kann. Mit diesen simplen Elementen wird dem Unterricht und dem Schulleben mehr Freiheiten ermöglicht.

INNOVATIONEN FÖRDERN: MITDENKEN UND UMDENKEN
Nachhaltiges Bauen ist im 21. Jahrhundert ein wesentlicher und nicht mehr weg zu denkender Bestandteil im Bauwesen. Das Ausbalancieren von sozio-kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ist in jeder Bauaufgabe oberstes Ziel. Die Aufgabe der Planer ist es, durch möglichst passive Maßnahmen hohe Resultate zu erzielen. Eine kompakte Bauweise mit einer optimalen Ausrichtung legen den Grundstein für das Gebäude. Weiteres wird durch die Anknüpfung an den Bestand eine Aufwertung und somit eine dauerhafte und langjährige Nutzung der bestehenden Strukturen ermöglicht. Passiver Wärmeschutz, natürliche und nicht-motorisierte Belüftungsmöglichkeiten in Verbindung mit hohen Dämmerwerten reduzieren die Notwendigkeit an technischen Anlagen. Durch eine Skelettbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad wird eine räumliche Flexibilität und Schnelligkeit am Bau garantiert.

ZUSAMMEN WEITERBAUEN! BAUEN IST EIN INTERAKTIVER PROZESS
Um für das Bauprojekt ein zufriedenstellendes, qualitatives und zeitgerechtes Resultat zu ermöglichen ist eine interaktive und kommunikative Planung essentiell. Im Rahmen des Projekts werden pro Leistungsphase verschiedene Workshops mit Nutzern, Fachplanern und Projektbeteiligten organisiert um zeitoptimiert zu einem integrativen Entwurf zu gelangen. Am Ende jeder Phase wird anhand einer Evaluation der Grundstein für die nächste Phase gelegt. Erfahrungen haben uns gelehrt, dass eine direkte Kommunikation zwischen Planern und Nutzern von Beginn an unabwendbar ist um Planungsfehler zuvor zu kommen. Besonders im Schulbau liefert eine flächendeckende Kommunikation und Einbindung aller Parteien vom Direktor bis zum Hausmeister ein effektives und qualitatives Ergebnis. Wir bauen und planen gemeinsam!

MITDENKEN UND UMDENKEN
INNOVATIONEN FÖRDERN – Nachhaltiges Bauen ist im 21. Jahrhundert ein wesentlicher und nicht mehr weg zu denkender Bestandteil im Bauwesen. Das Ausbalancieren von sozio-kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ist in jeder Bauaufgabe oberstes Ziel. Die Aufgabe der Planer ist es, durch möglichst passive Maßnahmen hohe Resultate zu erzielen. Eine kompakte Bauweise mit einer optimalen Ausrichtung legen den Grundstein für das Gebäude. Weiter wird durch die Anknüpfung an den Bestand eine Aufwertung und somit eine dauerhafte und langjährige Nutzung der bestehenden Strukturen ermöglicht. Passiver Wärmeschutz, natürliche und nichtmotorisierte Belüftungsmöglichkeiten in Verbindung mit hohen Dämmwänden reduzieren die Notwendigkeit an technischen Anlagen. Durch eine Skelettbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad wird eine räumliche Flexibilität und Schnelligkeit am Bau garantiert.

Das bestehende Fassadenband des Bestands soll im Zuge der Renovierung isoliert werden. Dadurch kann es für die Eingliederung der neuen Fassade herangezogen werden. Es dient als verbindendes Element zwischen alter und neuer Fassade.
Das neu eingesetzte Fassadenband dient als verbindendes Element zwischen Alt und Neu und trägt als Auskragung an der Verschattung der neuen Fassade bei.
Die neue Fassade ist durch den Bestand inspiriert. Sie weist die gleichen Grundmaße als das Kasseler Modell auf. So kann in der Zukunft ein leichter Austausch der alten Fassade durch die neuen erfolgen.

WIR BAUEN GEMEINSAM!
Um für das Bauprojekt ein zufriedenstellendes, qualitatives und zeitgerechtes Resultat zu ermöglichen ist eine interaktive und kommunikative Planung essentiell. Im Rahmen des Projektes werden pro Leistungsphase verschiedene Workshops mit Nutzern, Fachplanern und Projektbeteiligten organisiert um zeitoptimiert zu einem integrativen Entwurf zu gelangen. Am Ende jeder Phase wird anhand einer Evaluation der Grundstein für die nächste Phase gelegt. Erfahrungen haben uns gelehrt, dass eine direkte Kommunikation zwischen Planern und Nutzers von Beginn an unabwendbar ist um Planungsfehler zuvor zu kommen. Besonders im Schulbau liefert eine flächendeckende Kommunikation und Einbindung aller Parteien, vom Direktor bis zum Hausmeister, ein effektives und qualitatives Ergebnis. Wir bauen und planen gemeinsam!

Beurteilung durch das Preisgericht

Allgemein
Die Arbeit ist die einzige, die den Bestand in Duktus, Flügelbreiten und Geschossigkeit weiterbaut und nur einen Haupteingang für die gesamte Schule ausformuliert. Der Haupteingang liegt strategisch günstig im Zentrum der Anlage, wird jedoch vom neuen Baukörper verstellt, sodass die Auffindbarkeit eingeschränkt ist. Gleichwohl stellt die Neuausrichtung des Foyers mit direkter Anbindung an den Innenhof eine gelungene Interpretation der Potentiale des Bestandes dar.
Positiv gesehen, wird das fortgeführte Spiel der Innenhöfe und die konsequente Stärkung der Magistrale als Rückgrat der Schulanlage.
Die Homogenität wird durch die in Neu- und Altbau gleich ausgeführten, hölzernen Brüstungsbänder gestärkt.
Die Ausbildung von den Lernlandschaften in den Grundrissen gelingt nicht. Es entsteht eine Flurschule mit unbelichteten Innenbereichen. Die Lage der Sanitärkerne ist an der Gebäudeecke schlecht gewählt.
Die Grundrisse sind im Falle einer Realisierung auf die Anforderungen des Nutzers anzupassen und zu überarbeiten. Sehr positiv werden die abwechslungsreich gestalteten Aufenthalts-, Lern und Ruhezonen in der Magistrale bewertet und stellen ein Alleinstellungsmerkmal dieses Entwurfes dar.
Der ganzheitliche Ansatz des Entwurfes verspricht eine wirtschaftliche Umsetzung.

Nachhaltigkeit
Während die Kompaktheit, Fensterflächen und der spezifische Energiebedarf im Wettbewerbsmittel liegen, weist der Beitrag durch die eher kleinen zu temperierenden Flächen bzw. Volumen sowie die sehr hohe Eigenstromproduktion günstige Betriebskosten auf. Die Tageslichtversorgung ist jedoch in den Klassenräumen durch die auskragenden Balkone nur mäßig und in den innenliegend Erschließungsfluren ungünstig. Zudem bleibt die Funktionsweise der verschiebbaren Sonnenschutzelemente – über die gesamte Fassadenlänge – unklar.

Freiraum
Der Entwurf ist gekennzeichnet vom Ansatz, die Außenflächen des Neubaus nach Süden zu orientieren und auch dem Schul-Haupteingang einen eindeutigen Zugang von Süden zu geben. Dafür rückt der Neubau in gestaffelter Weise vom südlich gelegenen Parkplatz ab. Auf jeder Geschoßebene wird eine terrassenartige Vorzone geschaffen, die insgesamt relativ große südliche Außenfläche wird dadurch allerdings in schmale Bänder unterteilt.
Der nach Süden orientierte Hof und die Sitzstufenanlage fügen sich sinnvoll in diese Konzeption ein. Die nördliche Schullandschaft erscheint jedoch nicht ausreichend angebunden.