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Einladungswettbewerb | 04/2019

Stadterweiterung Kronsberg Süd: Areal Mitte - Baufelder B.2, B.3, B.4, B.6, B.7, B.8, B.9 und B.10 in Hannover

AUSSENRAUMPERSPEKTIVE

AUSSENRAUMPERSPEKTIVE

1. Preis / Baufeld B.8

Preisgeld: 16.200 EUR

KIEFER I SANDER ARCHITEKTEN BDA

Architektur

lad+ landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

MACINA digital film

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliche / Architektonische Zielsetzung

Am südlichen Kronsberg entsteht ein neues Wohngebiet mit ca. 3500 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und Reihenhäusern sowie mit Einzelhandel und Dienstleistungen und weiteren Infrastrukturangeboten.

Die vorliegende Planung umfasst das Baufeld B.8 auf dem Areal Mitte auf dem ausschließlich Wohnen geplant ist. Der Block, der direkt an den öffentlichen Park angrenzt, setzt sich aus sieben einzelnen Gebäuden im Geschosswohnungsbau zusammen, die auf der Ostseite durch vier Stadthäuser ergänzt werden. Über Ihre Kubatur, Materialität und Farbigkeit werden die Gebäude zu einer Einheit verbunden. Auf der West- und Ostseite ist der Blockrand durchbrochen, um eine Verbindung zwischen dem geschützten Wohnhof und dem öffentlichen Raum zu generieren.
Die Erschließung der Häuser erfolgt grundsätzlich von der Straßenseite es ist aber auch immer eine Durchquerung zum Innenhof gegeben.

Ziel des Entwurfes ist es neben dem städtischen Block als Ganzes eine Differenzierung der Einzelhäuser zu erreichen, um ein vielschichtiges Bild von Stadt zu erzeugen. Diese Differenzierung wird durch die Behandlung jedes Hauses als eigene Einheit erreicht. Die Einzelgebäude reagieren in Ihrer Höhenlage auf die Topographie, so dass sich eine natürliche Staffelung einstellt, die durch gezielt gesetzte Rücksprünge im obersten Geschoss zusätzlich unterstrichen wird.

Die Materialität der Fassaden folgt ebenfalls dem Gedanken der Vielfalt in der Einheit, in dem Fassadenmaterialen zur Straße (Klinker) und zum Hof (Putz) identisch sind, es aber eine hausweise Abstufung von Farben im angestrebten Farbspektrum gibt.
Das Klinkermaterial wurde auf den Straßenfassaden um den ganzen Block herumgezogen, um einen einheitlichen gleichwertigen Eindruck zu erzeugen, auch im Hinblick darauf, dass die Nachbarblöcke B.9 und B.7 auf der Nordseite zwingend in Klinker zu gestalten sind und nicht der Eindruck einer minderen Qualität für den Block B.8 entstehen soll.

Die Stellplätze für die PKW werden in einer gemeinsamen Tiefgarage untergebracht an die alle Treppenhäuser über eine Schleuse angebunden werden. Für die Stadthäuser ist eine separate Erschließung über einer Außentreppe an der Stirnseite der Stadthäuser vorgesehen, die gleichzeitig als Rettungsweg dient. Die Rampe zur Garage liegt verkehrsgünstig an der Nord-West-Ecke des Blocks an einem der tiefsten Punkte des Grundstücks, um die Rampenlänge zu minimieren.

Im Innenhof sind keine Flächen für die Feuerwehr erforderlich, da im obersten Geschoss alle Wohnungen auch zur Straße orientiert sind, damit der zweite Rettungsweg über Fahrzeuge der Feuerwehr von der Straße gewährleistet ist. 3-Spänner Grundrisse sind deshalb im 3. Obergeschoss zu 2-Spännern umorganisiert. Die anderen Wohnungen können mit Handleitern bedient werden.

Freianlagen

Die Freiflächen im Wohnhof werden durch private Gärten am Rand und einen großzügigen gemeinschaftlich nutzbaren Platz geprägt. Mit dem zentralen Platz entsteht ein Ort der Aneignung, der allen Bewohnern und Besuchern zur Verfügung steht. Ein flächiger Belag aus wassergebundener Wegedecke verbindet die unterschiedlichen Bereiche des Innenhofs. Unterschiedliche Grünflächen sowie Pflanzungen und Gehölze sorgen für ein angenehmes Klima und spenden Schatten. Es entstehen nachbarschaftliche Treffpunkte mit Spielmöglichkeiten und Sitzbänken. Der Rand wird durch Sitzmauern und Heckenpflanzungen gerahmt und gefasst. Um den gemeinschaftlichen Garten befindet sich ein befestigter Weg (Betonwerkstein mit Natursteinvorsatz), der alle Innenhofeingänge miteinander verbindet.
Im äußeren Bereich des Hofs befinden sich die privaten Gärten der EG-Wohnungen mit Terrassen, Rasenflächen und Heckenpflanzungen als Einfassung. Die Townhouses erhalten zusätzlich Gartenhäuser. Davor entstehen Pflanzflächen, die zwischen privaten und gemeinschaftlich genutzten Zonen vermitteln.

Im Innenhof sind keine Flächen für die Feuerwehr erforderlich, da alle Wohnungen im 3. Obergeschoss vom Straßenraum aus angeleitert werden können. Die anderen Wohnungen können mit Handleitern bedient werden.

Für den Geschosswohnungsbau werden zwei Abfallstandorte bereitgestellt, die sich an den Hofzugängen befinden. Die Townhouses erhalten kompakte Müllboxen im Vorgarten.
Zusätzlich zu den Fahrradstellplätzen im Unter- und Erdgeschoss werden vor den Hauseingängen sowie im Innenhof Fahrradbügel angeboten.

Zur Regenwasserretention werden die gesamten Dachflächen extensiv begrünt. In den nicht unterbauten Flächen im Hof und in den Hausvorbereichen kann anfallendes Regenwasser direkt versickern. Das TG-Dach wird mit Drainage-Elementen versehen. Durch einen großen Anteil an unbefestigten Flächen auf dem Grundstück kann das Regenwasser auf kurzem Weg in die Grün- und Pflanzflächen geführt werden.

Im gemeinschaftlichen Innenhof befindet sich eine großflächige Spiellandschaft für Kleinkinder. Es werden Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten und unterschiedlichen Spielmöglichkeiten angeboten, die sowohl eine aktive als auch eine passive Teilhabe ermöglichen.

Ein grünes Passepartout umfasst mit flächiger Pflanzung den Wohnblock. Die aufgeweiteten Hauseingänge geben Raum für informelle Begegnung und dem Zugang eine Adresse.

Energiekonzept

Die Gebäude im KfW-Effizienzhaus 55 Standard erhalten zur Straße eine Klinkerfassade mit 20cm Schalenabstand mit einer mineralischen Kerndämmung (WLG 035). Die Fassaden zum inneren Wohnhofe erhalten eine mind. 20cm starke mineralische Dämmung mit Oberputz.
Die Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung und günstigen g-Werten ermöglichen eine gute Dämmung und hohe solare Gewinne.
Ein günstiges A/V Verhältnis bietet gute Voraussetzungen für einen niedrigen Energie-Grundbedarf der Gebäude.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die gesamte Gebäudestruktur, inklusive der Grundrisse wurde funktional überzeugend entwickelt. Jedoch wirkt die Verdrehung des letzten Hauses städtebaulich unklar.

Der Habitus des zweigeschossigen Gebäudeeinganges zum Park wird hinsichtlich seiner Maßstäblichkeit und seiner Proportionen in der Gesamtfassade kontrovers diskutiert. Gleichzeitig gibt er ein markantes Bild ab und trägt zur Adressbildung bei.

Der Innenhof muss nicht für Rettungswege freigehalten werden und bietet dadurch Qualitäten für die Freiraumgestaltung.
Kronsberg Süd Baufeld B8

Kronsberg Süd Baufeld B8

LAGEPLAN

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PIKTOGRAMME

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GRUNDRISSE

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ANSICHTEN

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ANSICHTEN | SCHNITTE

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FASSADENSCHNITT

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