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Offener Wettbewerb | 05/2019

Kunst im öffentlichen Raum für das Luther-Melanchthon-Denkmal in Leipzig

1. Preis

Gerald Aigner, Künstler

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Siegerentwurf sieht vor, eine Denkmalskulptur zu errichten. Diese entwickelt der
Künstler durch eine radikale Reduktion der Form des historischen Leipziger Luther-
Melanchthon-Denkmals. Diese Reduktion hin zu einem hellen Pyramidenstumpf nimmt
Bezug zum mutwillig zerstörten Denkmal und dem dadurch erlittenen schmerzlichen Verlust, der die Leipziger Stadtgesellschaft getroffen hat. Der Entwurf füllt die Leerstelle, die das einstige Denkmal hinterlassen hat mit einer Form, die doppelt wirken kann: sie verweist auf den Verlust, bildet aber gleichzeitig auch einen Denkraum aus, der herausfordert, über einen Neubeginn und eine Neubetrachtung zu reflektieren. Die künstlerische Arbeit ermöglicht so die Kommunikation mit und zwischen den Betrachter/-innen. Dem Entwurf gelingt es, inhaltlich den Bogen zu spannen von den Anfängen der Reformation, über deren erste Ehrung mit Denkmalen, den Verlust eines solchen hin zur Rezeption zeitgenössischer Gedenkorte. „Die Zerstörung des Luther-Melanchthon-Denkmals in Leipzig 1943 wird nicht als Endpunkt seiner Geschichte betrachtet, sondern soll durch den Entwurf sinnstiftend in einen geschichtlichen Zusammenhang eingebettet werden“, beschreibt der Künstler treffend seine Intension. In den Bodenplatten an den vier Seiten der künstlerischen Arbeit werden Texte stehen, die Orts- und Zeitbezüge zu den Persönlichkeiten und Ereignisse herstellen.
Der Entwurf trägt keinen Titel.