Offener Wettbewerb | 05/2019
Kunst im öffentlichen Raum für das Luther-Melanchthon-Denkmal in Leipzig
©missingicons
Luther-Melanchthon-Weg, Reform der Gegebenheiten
2. Preis
Erläuterungstext
Der Luther-Melanchthon-Weg zieht seine Benutzer/innen auf einen unbekannten, außer-gewöhnlichen Weg. Er greift in die bestehende Wirklichkeit ein und reformiert die Gegebenheiten, indem er die gerade Wegeachse durch die Grünanlage auflöst und stattdessen in zwei aufeinander folgenden Bögen über das Gelände strömt. In ihn eingelassen sind abertausende Mineraliensplitter, die bei jeder Bewegung und wechselndem Lichteinfall flirrend aufblitzen. Selbst bei trübem Wetter und Dunkelheit reflektieren sie das Restlicht und begleiten die Fußgänger/innen und Radfahrer/innen wie ein Funkenflug auf der Wegstrecke. Der neue Weg kommt vom Rand, schwingt über den Hauptweg aus, lässt ihn in sich verschwinden und mündet dann in eine weite Kurve, um am Ende unvermittelt scharf auf den Bestandsweg zurückzustoßen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf schlägt einen neuen Wegeverlauf im Grünzug vor, welcher sich schwingend
über eine Länge von 120 Metern erstreckt. Die Idee der Reformation wurde hierbei
transformiert zu einem prozesshaften und bildhauerischen Prozess, der sich als
weitreichender Eingriff in die Ordnung des Bestehenden darstellt. Die beiden Künstlerinnen
nahmen die Herausforderungen einer radikalen Veränderung in ihr Konzept auf. Die
künstlerische Arbeit erzeugt zwangsläufig eine Änderung von Alltagsverhalten und kann der
Beginn eines regen Denk- und Kommunikationsprozesses sein. Neben der Namensgebung
als „Luther-Melanchthon-Weg“ für ihren, in leuchtendem Material entworfenen Weg, sieht der
Entwurf auch eine publizistische Dokumentation des Arbeitsprozesses vor. Diese soll sich mit der Reformations- und Denkmalgeschichte in Leipzig und dem Werdegang des neuen
Denkmals auseinandersetzen. Der Entwurf trägt den Titel „Luther-Melanchthon-Weg, Reform
der Gegebenheiten“.
über eine Länge von 120 Metern erstreckt. Die Idee der Reformation wurde hierbei
transformiert zu einem prozesshaften und bildhauerischen Prozess, der sich als
weitreichender Eingriff in die Ordnung des Bestehenden darstellt. Die beiden Künstlerinnen
nahmen die Herausforderungen einer radikalen Veränderung in ihr Konzept auf. Die
künstlerische Arbeit erzeugt zwangsläufig eine Änderung von Alltagsverhalten und kann der
Beginn eines regen Denk- und Kommunikationsprozesses sein. Neben der Namensgebung
als „Luther-Melanchthon-Weg“ für ihren, in leuchtendem Material entworfenen Weg, sieht der
Entwurf auch eine publizistische Dokumentation des Arbeitsprozesses vor. Diese soll sich mit der Reformations- und Denkmalgeschichte in Leipzig und dem Werdegang des neuen
Denkmals auseinandersetzen. Der Entwurf trägt den Titel „Luther-Melanchthon-Weg, Reform
der Gegebenheiten“.