modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Neubau von Sekundarstufe und Kinderhaus im MONTESSORI Zentrum Nürnberg

Lageplan

Lageplan

2. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

Markus Gentner Architekten

Architektur

TRAGRAUM Ingenieure PartmbB

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Städtebau:
Das neue „Montessori Zentrum“ mit den bereits bestehenden Schulgebäuden in einen Campus zusammenzufassen ist Grundlage der städtebaulichen Idee.
Das Raumprogramm für das neue Kinderhaus und die Sekundarschule wird auf zwei Gebäude verteilt, um möglichst viele Freiflächen zu generieren. Die beiden markanten, linearen Gebäude entwickeln mit ihren Raumkanten die städtebaulichen Bezüge zur vorhandenen Bebauung und entfalten eine identitätsstiftende Ensemblewirkung. Unterstützt wird dies durch das dem Straßenverlauf folgende, Plateau. Das Plateau, die Verteilerebene für beide Gebäude, eröffnet in seiner Verlängerung überdachte offene und geschlossene Bereiche für Zugänge, Fahrradunterstände, überdeckte Aufenthaltsräume und einen Großteil der Freiflächen. Durch die Verzahnung der im Norden gelegenen, erdgeschossigen Gebäude mit der bestehenden Topografie entstehen zusätzlich attraktive Dachterrassen und gut belichtete Höfe.
Die Neubauten werden in einer durchgängigen Form- und Materialsprache entwickelt, um dem Campus eine attraktive Mitte mit hohem Identifikationspotenzial zu verleihen. Rauh geschalter Beton, kräftige Holzelemente und großformatige Glasscheiben formulieren eine unverwechselbare corporate identity von zeitgenössischer Rustikalität.
Erschließung und Funktionen:
Die beiden markanten Bauteile verleihen dem Ensemble eine angemessene Maßstäblichkeit und werden durch eine Ost-West verlaufende Querspange miteinander verbunden. Kinderhaus und Schule werden von der im Süden liegende Dr.-Carlo-Schmid-Straße erschlossen. Den Eingang zur Schule erreicht man über den großzügig und abwechslungsreich gestalteten Pausenhof. Zentrum des Hauses ist die 2-geschossige Pausenhalle, die sich beidseitig großzügig zu den Außenbereichen öffnet. Dieser licht und einladend gestaltete Eingangsbereich mit Cafeteria, Mehrzweckraum und Musikraum, ist über verschiebbare Wände für Veranstaltungen flexibel nutzbar. Sitzstufen in der Treppe unterstützen den Veranstaltungscharakter der Aula und erschließen zugleich den im 1. OG liegenden, überdachten Pausenhof. Im 1. OG befinden sich die Fachklassen. Sie sind von der nahe gelegenen MOS auf direktem Weg zu erreichen. Die Lerncluster sind in den Geschossen 2 und 3 organisiert. Im Kinderhaus und der neuen Grundschule dominiert der nachwachsende Rohstoff Holz das Erscheinungsbild. Angenehme Raumatmosphäre und Materialhaptik werden kombiniert mit rationeller Fertigung, kurzer Bauzeit und vorbildlicher Nachhaltigkeit. Ein Aufzug in beiden Gebäuden sorgt für Barrierefreiheit in allen Geschossen.
Freiflächenkonzept und Erschließung:
Die Gestaltung des Außenbereichs der Schulgebäude unterstreicht den Campuscharakter des Geländes. Im Campusbereich wird die Gliederung in Fahrspur und Gehwegen zu Gunsten eines erhöhten „shared space“ aufgehoben. Nur die Hochborde der Bushaltestelle und die begleitende Rinne lenken die Fahrzeuge. Der Vorbereich der Fußgängerunterführung ist aufgeweitet, dadurch freundlicher und leichter auffindbar. Die getrennten Außenbereiche von Kinderhaus und Schule definieren sich in Höfen und nutzbaren Dachflächen und laden mit Beeten zum Gärtnern, vielfältigen Bewegungsflächen zum Verweilen und Spielen ein. Die nicht genutzten Dachflächen werden extensiv begrünt. Die im östlichen Grundstück angeordnete berankte Parkierungsfläche wird erhöht und erhält eine wassergebundene Wegedecke.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen zwei in der Höhe gestaffelte, parallel versetzte kubische Baukörper vor, die von einer erdgeschossigen Spange zusammengefasst werden. Dadurch gelingt ihnen überraschend einfach und dennoch wirkungsvoll gleich mehreres.

Die beiden Kuben werden geordnet, miteinander in die notwendige Beziehung gesetzt und städtebauliche Bezüge zu der angrenzenden Baustruktur und Straßenraum hergestellt. Es werden zwei Innenhöfe gebildet. Ein intimer, geschützter und schützender Hof für den Kindergarten und einen offenen, an der richtigen Stelle zwischen den Neubauten und gegenüber der bestehenden Schule, welcher einen zentralen Eingangshof und die Adresse der neuen Anlage bildetet. Eingangshof, Pausenhalle und Speisesaal sind hier hintereinander geschaltet und bieten somit großzügige Nutzungsmöglichkeiten.

Die PKW Stellplätze sind an der Ostseite auf einem Hochplateau vorgeschlagen, darunter befinden sich, der Schule und der Bahnunterführung gut zugeordnet und geschützt, der Großteil der notwendigen Fahrradabstellplätze. Eine sehr wirtschaftliche Lösung, die zudem den Anforderungen an die Verkehrssicherheit gerecht werden sollte. Städtebaulich ist dieser Vorschlag aber kritisch zu hinterfragen.

Die innere Organisation der Anlage ist im Grundsatz richtig, verständlich und übersichtlich und bildet die Nutzungsverteilung auch außen ab. Die Dachflächen der erdgeschossigen Bauteile werden als Freiflächen gut in die Gesamtorganisation eingebunden. Die vorgeschlagenen Schulcluster funktionieren aus pädagogischer Sicht gut.

Schwächen hat der Entwurf insbesondere im Erdgeschossbereich des Kindergartens. Lange, unübersichtliche und dunkle Flure sowie die Zuordnung der Gruppenräume beeinträchtigen die Nutzbarkeit.

Die angebotene Fassadengestaltung ist grundsätzlich in Ordnung, wirkt aber in diesem Bearbeitungsstand noch etwas beliebig, bietet jedoch sicher noch Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Kennwerte der Arbeit deuten auf eine wirtschaftliche Realisierungsmöglichkeit hin.

Insgesamt ein guter und sehr eigenständiger Entwurfsansatz, der vor allem durch eine starke städtebauliche Setzung und ein differenziertes Raum- und Freiflächenangebot überzeugen kann.
Außenanlagen:
- Die Arbeit bietet mit Ihrer Bauform und Grundgestalt zwei große Innenhöfe für vielfältige Nutzung von Kita und Schule - Ergänzend dazu werden interessante Zusatzflächen auf Bahnebene angeboten.
- Die „Aufpflasterung“ Gestaltung zum verkehrsberuhigten Bereich im gesamten Schulbereich wäre wünschenswert und stellt einen guten Beitrag dar.
Städtebau

Städtebau

EG

EG

OG

OG

Ansicht Ost, Querschnitt

Ansicht Ost, Querschnitt

Lerncluster, Ansicht West 1+2

Lerncluster, Ansicht West 1+2

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell