modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Städtebaulicher Vorentwurf für das Pallottiner Areal in Rheinbach

Lageplan

Lageplan

4. Rang

Preisgeld: 2.500 EUR

rheinflügel severin

Architektur

hermanns landschaftsarchitektur umweltplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Verbindung
Der Entwurf für das Pallotti Quartier vermittelt in Körnung und Dichte zwischen dem benachbarten Stadtkern und den umgebenden Eigenheimstrukturen. Es wird eine Bebauung mit durchschnittlich 3 Vollgeschossen vorgeschlagen. Das leichte Wechselspiel der Gebäudehöhen gibt dem Quartier zusammen mit den klar ausgebildeten Stadträumen eine eigenständige urbane Identität. Zentrales Element des Quartiers ist der mittig angelegte Platz, dessen Position und Gestaltung ein Höchstmaß an Öffentlichkeit innerhalb des Quartiers erzeugt. Der Platz fungiert darüber hinaus als Gelenk auf der Wegeachse zwischen dem Himmeroder Wall im Westen und der Schützenstraße im Osten, sowie dem Drosselweg und dem Nachtigallengrund im Süden und der Ramershovener Straße im Norden.

Organisation
Das Quartier entwickelt sich vom Platz ausgehend nahezu sternförmig in alle Richtungen und nutzt dabei den verwinkelten Grundstückszuschnitt optimal aus. Unmittelbar um den Platz gruppieren sich verschiedene Wohnhöfe. Westlich des Platzes befindet sich der Hof für die Pallotiner, welcher sich nach Norden zur Kirche öffnet. Die Kirche soll in Zukunft als Kolumbarium genutzt werden, damit ihre prägende Gestalt nahezu unverändert bleiben kann. Der markante Glocken-Turm wird dabei für das Quartier identitätsstiftend in Szene gesetzt. Östlich und südlich des Platzes ermöglichen Wohnhöfe gemeinschaftsorientierte Wohnkonzepte. Neben dem Blick auf den Glockenturm der Kirche gestattet die Geometrie der Höfe vom Platz aus einen Blick in die Achse der Marienkapelle. Diese steht nun eingebettet in einer öffentlichen Grünfläche mit räumlicher Fassung auf 3 Seiten. Die mit Spielplatz und Retentionsraum ausgestattete Grünfläche öffnet sich nach Süden zum naturnah gestalteten Gräbbach. Hier schafft eine neue Fußgängerbrücke einen unmittelbaren Zugang zum Drosselweg, wodurch der öffentliche Charakter der Grünfläche hervorgehoben wird und die Insellage überwunden werden kann. Westlich der Grünfläche stellen kleinteilige Mehrfamilienhäuser in Verbindung mit 3 Reihenhauszeilen einen Übergang zur angrenzenden Eigenheimbebauung am Stadtpark dar. Schnittstelle zwischen diesem kleinteilig bebauten Bereich im Westen und den Wohnhöfen am Platz bildet die Kita als integrierte Lösung mit Wohnungen in den Obergeschossen. Die Winkelform gibt der großen Außenspielfläche räumlichen Halt und formuliert nach außen eine körperliche Präsenz. Zwischen bestehender Sporthalle und neuer Grünfläche ist die Kita auch funktional optimal positioniert. Als weitere Sonderfunktion wird für das Grundstück Pallottistraße 1 einschließlich dem unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäude eine Pflegeeinrichtung vorgeschlagen. Der Zugang soll von der Kirchenseite über eine entsprechend gestaltete Freifläche erfolgen.

Typologie
Die prägnanteste Typologie im Quartier bilden die zu einer Seite stets geöffneten Höfe um den Platz. Es handelt sich dabei um Mehrfamilienhäuser als 2- und 3-Spänner mit einer Tiefe von 13,5 Metern und 3 Geschossen plus Staffel. Weitere Typologien im Quartier sind Riegel als 3 geschossige Mehrfamilienhäuser oder als 2-3 geschossige Reihenhäuser. Beabsichtigt ist eine kubische Architektur, deren mineralische Fassaden von großzügigen Loggien und Fensteröffnungen gegliedert werden. Durch die vorgeschlagenen Staffelgeschosse stehen den Bewohnern neben den Loggien zahlreiche Dachgärten- und Terrassen als privater Außenraum zur Verfügung.

Beurteilung durch das Preisgericht

- Der Entwurf zeigt ein klares städtebauliches Gesamtbild mit 3 Plätzen, welches in die historische Anlage integriert werden soll.
- Blockartige Strukturen grenzen deutlich die Außen- und Innenbereiche voneinander ab und lassen eine eindeutige Zuordnung erwarten.
- Die Bebauung erzeugt jedoch eine urbane Dichte und lässt den Innenräume zu wenig Platz und scheint daher nicht adäquat für den vorgesehenen Standort.
- Die gesetzten freiraumplanerischen Schwerpunkte erscheinen etwas ungerichtet, wobei der hergestellte Sichtbezug sehr positiv zu bewerten ist.
Platzraum

Platzraum

Integration der Marien-Kapelle

Integration der Marien-Kapelle

3. Rang 4 / 4