Neubau eines Unterkunftsgebäudes für den Internatsbetrieb in Celle Scheuen

Die solitäre Form wirkt im Kontext der Umgebung sehr eigenständig und ist eine ganz bewusste Entscheidung des Verfassers gegen die lineare Struktur der Kasernengebäude.
Die kompakte Kreisform schafft eine möglichst große Nutzfläche bei geringstmöglich überbauter Grundfläche, was ausdrücklicher Vorsatz des Verfassers ist. Die Geschossfläche liegt nahe am Durchschnittswert aller eingereichten Arbeiten.
Der Verfasser schlägt ausdrücklich die Viergeschossigkeit als Maßstab für dieses Bauvorhaben und auch für künftige bauliche Entwicklungen im Gebiet vor. Die Viergeschossigkeit wird allerdings für diese Bauaufgabe im Preisgericht kontrovers diskutiert. Bei einem viergeschossigen Gebäude ist ein zweiter baulicher Rettungsweg erforderlich, der allerdings im Gebäude nicht ansatzweise erkennbar ist bzw. kaum realisierbar scheint.
Eine Erweiterung um einen zweiten Bauabschnitt, der ebenfalls als Rundform gebaut würde, erscheint problematisch, weil er der solitären Form Konkurrenz machen würde. Bei den Vertretern der Feuerwehr weckt der Entwurf ungewollte Assoziationen.
Die Zimmer umgeben den Gemeinschaftsbereich und erfüllen damit in optimaler Weise den seitens der Auslobung gewünschten pädagogisch-sozialen Aspekt der Wohngruppen. Alle haben ziemlich gleichberechtigten Zugang zum / vom Gemeinschaftsbereich. Positiv wird die Möglichkeit der verschiedenen Raumanordnungsvarianten in den Gemeinschaftsbereichen vom Preisgericht gesehen.
Die natürliche Belichtung der Kernzone ist allerdings problematisch. Eine große Projektionsfläche im Rahmen von Schulungen etc. erscheint schwer realisierbar.
Die Individualbereiche weisen eine sehr vielfältige Zonierung auf, bei ausgesprochen knapp geplanten Sanitärzellen. Die fächerförmige Aufweitung der Zimmer von der Eingangstür in Richtung Fenster und Außenraum mit Baumbestand in der Umgebung, hat hohe Qualität.
Die Jury anerkennt den Nachhaltigkeitsansatz des Konzeptes.