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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Neubau eines Studentenwohnheims im Klara-Oppenheimer-Weg in Würzburg

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 5.125 EUR

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

AJG Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung, Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der von den Verfasser*innen vorgeschlagene autonome verdichtete Stadtbaustein wirkt in dem heterogenen städtebaulichen Umfeld sehr überzeugend. Der Baukörper ist geschickt und gut gegliedert. Er besteht aus vier einzelnen „Häusern“, wobei jeweils zwei über Brücken zusammengefasst sind. So ergeben sich vielfältige Ausblicke und Belichtungsmöglichkeiten. Es werden lediglich zwei Aufzüge erforderlich.
Die Häuser sind zum Teil zweibündig, zum Teil einbündig organisiert. Die zweibündigen Häuser haben vier, die einbündigen drei Obergeschosse. Die Appartements sind ausnahmslos nach Westen, Osten und Süden orientiert. Im Erdgeschoss befinden sich keine Appartements. Hier sind der zentrale Eingangsbereich, der von Osten und Westen gut zugänglich ist, die Gemeinschaftsräume, die Fahrradräume und die überdeckten Stellplätze angeordnet. Die Erdgeschosszone wird im Hinblick auf ihre Wirkung nach Außen kritisch gesehen.
Die Zufahrt zur überdachten Garage erfolgt von Norden getrennt von der fußläufigen Erschließung. Auf diese Weise entsteht im ersten Obergeschoss auf dem Flachdach ein gut gestalteter intimerer Freibereich. Dieser wirkt jedoch etwas abgehoben und ist mit Grundebene nicht verbunden. Die Appartements sind mehrheitlich funktional und innenräumlich gut proportioniert. Aufgrund der geringen Tiefe ergeben sich flexible Möblierungsmöglichkeiten und ein großzügiger Raumeindruck. Die Dreier-Appartements sind funktional weniger überzeugend.
Die Gestaltung der Fassaden ist folgerichtig aus der Holzmassivkonstruktion entwickelt und sehr wertig. Die Differenzierung zwischen Außen und den begrünten Innenfassaden überzeugt. Die Darstellung im Lageplan ist nicht maßstäblich, die Einpassung in die bestehende Erschließungssituation ist nicht dargestellt, erscheint aber machbar. Das Wohnheim ist als Holzmassivbau geplant und macht dadurch bereits konzeptionell den Nachhaltigkeitsanspruch sichtbar. Durch diese Konstruktionsweise ist ein ressourcen- und energieschonender Materialeinsatz möglich. Die Bauweise entspricht damit den Anforderungen der jungen Studierendengeneration an eine umweltgerechte Lebensweise. Die begrünten Fassaden in den Innenhöfen unterstreichen dies.
Durch die im Erdgeschoss gelegene Garage und den Verzicht auf Unterkellerung können Kosten reduziert werden. Jedoch geht dies zu Lasten der Anzahl der Appartements. Es sind 161 Appartements geplant. Der Bruttorauminhalt liegt über dem Durchschnitt der Arbeiten. Die Wohnfläche liegt im geforderten Rahmen, die Gemeinschaftsflächen und der Fahrradabstellraum sind über dem Durchschnitt. Die keramische Fassade ist hochwertig, hat jedoch erhöhte Anschaffungskosten.
Insgesamt ist die Arbeit ein sehr interessanter und eigenständiger Beitrag aufgrund ihrer aufgelockerten aber dennoch klaren Typologie. Die Erdgeschosszone ist jedoch relativ abweisend und leistet keinen signifikanten Beitrag zum öffentlichen Raum. Die Architektur zeigt eine hohe Qualität.
Grundriss

Grundriss

Ansicht

Ansicht

Schnitt

Schnitt