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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Entwicklungsgebiet „Salina Raurica“ in Pratteln (CH)

Finalist

KCAP

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Dubach & Agreiter Architekten

Architektur

XM Architekten GmbH

Architektur

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur

EBP Schweiz AG

Verkehrsplanung

INURA Zürich Institut GmbH

Stadtforschung

UTOREM

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Das Projektgebiet Salina Raurica Ost liegt zwischen den beschaulichen Ortschaften Augst, Kaiseraugst und Pratteln. Ihre attraktiven Ortskerne weisen zwar für das Entwicklungsgebiet interessante, publikumsorientierte Nutzungen auf, allerdings sind sie für den alltäglichen Bedarf ausserhalb einer komfortablen Gehdistanz. Dieser isolierten Lage des Projektgebiets in Bezug auf die fussläufige Erreichbarkeit benachbarter Zentralitäten steht mit der lokalen S-Bahn-Haltestelle eine hervorragende Anbindung an den Bahnhof Basel entgegen, welcher so innert 12 min erreichbar ist.

Unmittelbar südlich und nördlich schliessen mit dem Naturschutzgebiet ‚Löli’ und dem Rheinufer zwei attraktive Naturräume an das Projektgebiet an. Deren Anknüpfung und Einbindung in ein integrales Grünraumnetz, welches das künftige Gebiet durchdringt, schafft eine lokale Verankerung desselben auf landschaftlichem Massstab. Über die Einbindung des östlich gelegenen Längiquartiers kann die Entwicklung des Areals auf bereits vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Mittels Ausschöpfung dieser, und durch den Anschluss des Gebietes an die umgebende Landschaft, kann in Salina Raurica Ost ein gehaltvoller Ort entstehen, der für eine breite Klientel zum Wohnen und Arbeiten ein hohes Mass an Attraktivität aufweist.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zeigt mit seinem klaren Fokus auf das Wohnen im Park im mittleren Bereich überzeugend die Möglichkeit für grünes, suburbanes Wohnen in mittlerer bis hoher Dichte auf, jedoch wird ein stabiles, übergeordnetes städtebauliches Grundgerüst vermisst, das auch die anderen Arealbereiche einbindet und die neue Entwicklung gut mit den benachbarten Quartieren verbindet. In der Überarbeitung ist neben der Ringfigur ein neuer Ansatz entwickelt worden, das Quartier mit grünen Nord-Süd-Verbindungen zu strukturieren. Beide Ansätze sind jedoch noch nicht genügend aufeinander abgestimmt und bleiben durch die Beschränkung auf die Mitte Fragmente.
Das städtebauliche Gesamtkonzept wurde konsequent weiterentwickelt: Der Fokus liegt nun stärker auf dem Wohnen am/im Längipark als beim Salinenring. Diese Nuancierung wird vom Beurteilungsgremium geschätzt und trägt zur Klärung bei. Der Beitrag zeichnet sich durch eine hohe Dichte aus, welche trotzdem hochwertiges Wohnen, auch im Erdgeschoss, zulässt. Die gewählte geringe Tiefe der Baufelder und die beinahe gleichmässigen Abstände der Gebäude führt im Mittelbereich zu einer wenig überzeugenden Abfolge von Strasse, Pfad und Langsamverkehrswegen. Insbesondere die öffentlicheren Wege mit den angelagerten Funktionen oberirdische Parkierung und Spielflächen führen aufgrund der beengten räumlichen Verhältnisse wahrscheinlich zu Nutzungskonflikten mit dem Wohnen.
Die Flexibilität des Ansatzes hinsichtlich der späteren Realisierungsmodelle und Anlageprofile ist aussergewöhnlich. Die Flexibilität in den ersten Etappen ist aber wegen den baulichen Massnahmen zum Lärmschutz nicht gewährleistet. Das vorgeschlagene städtebauliche Regelwerk ist konsequent und austariert.
Die gleichmässige Nutzungsverteilung erleichtert die spätere Entwicklung. In dieser Massnahme birgt sich aber die Gefahr, dass die Entwicklung ins Einheitliche abdriftet. Das würde letztendlich auch die Identitätsbildung gefährden. Auch das Gewerbegebiet braucht eine Identität. Hierzu wird die Einbindung der Gewerbeflächen ins Gesamtkonzept (Anbindung, Aussenraumkonzept) vermisst. Die angrenzenden Anschlüsse ans Gewerbequartier sind in den Zwischenetappen knifflig und wirken abrupt. Die offene Baustruktur hat zudem einen erschwerten Lärmschutz zur Folge.
Der Längipark funktioniert hinsichtlich seiner Lage und Nutzbarkeit gut. Betreffend der Pocketparks verbleibt die Frage, ob diese wiederkehrende, fast identisch dimensionierte Grünraumstruktur die vorgeschlagene Vielfalt und das attraktive Wohnumfeld herstellen kann. Das gleiche gilt für das vorgeschlagene System der drei wiederkehrenden identisch dimensionierten Raumschichten.
Masterplan

Masterplan

Grundriss

Grundriss

Schnittansicht

Schnittansicht