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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2019

Neugestaltung Bahnhofstraße Montabaur

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 30.000 EUR

TDB LANDSCHAFT

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mitarbeit:
Anna Gromova, Florian Feiertag, Luka Gilic

Beurteilung durch das Preisgericht

Das klar erkennbare Herausarbeiten der städtebaulichen Entwicklung in den einzelnen Abschnitten der Bahnhofstraße wird gewürdigt. Die Grundkonzeption mit der Verankerung der Neugestaltung in der historischen Entwicklung ist klar und nachvollziehbar gelöst.

So sind im südlichen Abschnitt, der Bestandteil der mittelalterlichen Stadt ist, richtigerweise keine Bäume geplant. Der Straßenraum ist so geplant, dass er mit einer großen Flexibilität auch in Zukunft nutzbar sein wird. In der angebotenen Konzeption ist Raum für Fahren, Parken, Fußgänger, Anlieferung, 10 Außengastronomie usw. der ausreichend vorhanden. Sollten sich die Bedürfnisse bzw. Ansprüche ändern, können in diesem Abschnitt ohne Umbaumaßnahme Parkplätze entfallen, hinzugefügt werden oder der ganze Straßenabschnitt kann der Fußgängerzone zugeschlagen werden. Die durchgehende Natursteinfläche wird all dem gerecht.

Im mittleren Abschnitt wird durch die Straßenbäume der Straßenverlauf räumlich markiert und durch die Baumart und -größe wird eine sinnvolle Differenzierung vom gegenüberliegenden Wald vorgenommen. Für die viel befahrene Fahrbahn ist der Asphaltbelag ebenso angemessen wie das Natursteinpflaster für die Fußgängerbereiche. Die Bedeutung des Rudolf-von-Habsburg-Platzes wird durch die achssymmetrische Gestaltung über den gesamten Straßenraum entsprechend gewürdigt.

Das Sichtbarmachen des Stadtbachs ist gut gelungen, insbesondere im Bereich des Amtsgerichts. Da das Sichtbarmachen des Stadtbachs nur an besonderen Stellen als Wasserlauf erfolgt, wird auf die verschiedenen Situationen im Straßenverlauf entsprechend reagiert. Diese Herangehensweise erlaubt bei der Umsetzung eine gewisse Flexibilität gerade im Bereich der Post.

Kritisch hinterfragt wird die Lage des Radwegs zwischen den Längsparkern und dem Fußweg, da dies Unfallgefahren birgt und im Bereich der Vorgärten die Breite des Fußwegs eingeschränkt wird. Ohne grundsätzliche Änderung der Aufteilung des Straßenprofils wäre hier auch eine andere Führung denkbar. Die Anordnung der Stellplätze wäre im Rahmen der Planungsfortschreibung auf den konkreten Bedarf aufgrund vorhandener öffentlichkeitswirksamer Nutzungen und der Lage von Zufahrten und Zugänge zu den anliegenden Grundstücke hin zu überprüfen.

Der Schlossberg erhält durch die Sockelmauer einen definierten Abschluss zum Straßenraum, was seine Bedeutung hervorhebt. Die Zugänge zum Schlossberg sind in angenehmer Weise in die Sockelmauer eingebunden.

Der Verfasser hat sich intensiv mit der Situation vor Ort beschäftigt und die vorhandenen Qualitäten erkannt. Für die herausgearbeiteten Schwerpunkte wurden nachvollziehbare Lösungen auch im Detail angeboten. Die Flexibilität, die das Konzept in der Umsetzung zulässt, wird vom Preisgericht erkannt und gewürdigt. Die Arbeit stellt in der Gesamtkonzeption und auch in der Durcharbeitung einen wertvollen Beitrag zur gestellten Planungsaufgabe dar.