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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2019

Neubau Grundschule Nord in Traunreut

Neubau Grundschule Nord in Traunreut - 3. Preis - Modell

Neubau Grundschule Nord in Traunreut - 3. Preis - Modell

3. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

plus bauplanung

Architektur

Specht Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Grundsätzliche Entscheidungen zur städtebaulichen Konzeption:

Ausrichtung der Gebäudemassen:
- Der in Nord-Südrichtung lang gestreckte Baukörper schirmt den Schulfreibereich, den Erschließungsverkehr und die Sportflächen gegenüber den Anwohnern im Westen ab. Die Lärmbelästigung gegenüber der Wohnbebauung wird so vermieden. Die zweigeschossige Bauweise entspricht der Umgebungsbebauung und verhält sich rücksichtsvoll gegenüber den Kindern und Schüler/innen.

- Der Kindergarten ist nach Süden ausgerichtet, der Freibereich liegt so ganztägig im Sonnenverlauf, im Sommer bieten die bestehenden Baumgruppen angenehme Schattenplätze. Die Topografie wird Grundlage der Freibereichsgestaltung, sie bietet dem Bewegungsdrang der Kinder vielfältige Anregung. Auch hier schirmt das Kindergartengebäude den Spiellärm gegenüber der Wohnbebauung ab.

Das Gebäude ist zweigeschossig, mit der Staffelung passt es sich dem Geländeverlauf an und hat damit eine geeignete Geschossigkeit für eine Grundschule. Beide Geschossebenen nutzen den direkten Anschluss an den Garten.

Der Betrieb der bestehenden Schule und des bestehenden Schulhofes ist bis zur Fertigstellung der neuen Schule gewährleistet. Der Allwetterplatz ist so angeordnet, dass er sowohl für Sportunterricht als auch in den Pausen genutzt werden kann.

Die „kiss and ride“ Zone erschließt sich über die Bodelschwingstraße,
in dieser Bucht wird der Hol,- und Bringverkehr organisiert, die Fahrradabstellplätze an einer übersichtlichen und zentralen Stelle vorgehalten und der Großteil der Parkplätze nachgewiesen. Wendemöglichkeit des Schulbusses ist auf dem Schulgrundstück gewährleistet. Der Weg zum Kindergarten oder zur Schule erfolgt kreuzungsfrei. Der Verkehrslärm wird von der Wohnbebauung ferngehalten.

Für die Fußgänger, die von Westen über die Münchner Straße kommen, gibt es einen Kurzschluss zwischen Schulgebäude und Kindergarten

Funktionale Zusammenhänge und Abläufe im Gebäude

- die Nutzungseinheiten Aula und Mehrzweckraum liegen am zentralen Haupteingang. Für große Veranstaltungen lassen sich die Räume verbinden.
- Der Speisesaal und Versorgungsküche sind unmittelbar angrenzend, bei den großen Festen eine funktionierende Einheit. Im Schulalltag sind die beiden Räume der Mittagsbetreuung dieser Gruppierung zugeordnet.
- die Verwaltung und der Arbeitsbereich pädagogisches Personal bilden eine Gruppierung nördlich des Haupteinganges, die Verwaltung mit Blick über den Schulhof,
- Bibliothek, Silentium und Besprechung nach Westen, in die ruhige Zone orientiert.
- weiter nach Norden, vom Haupteingang abgerückt die Fachunterrichtsräume.
- die Klassenräume befinden sich alle im Obergeschoss, links und rechts von den Erschließungstreppen angeordnet sind sie im Cluster gruppiert. Der Flurbereich bleibt von Quererschließung unbelastet und wird zu einer Lernlandschaft mit Differenzierungsnischen. Über die Dachlaterne belichtet, ist auch die Querlüftung der Klassenräume immanent.

Energiekonzept

Ökologische und Energetische Optimierung

- das Ziel ist ein die Umwelt möglichst wenig belastender Gebäudebetrieb bei gleichzeitig hohen Innenraumqualitäten.
- dies wird durch passive bauliche Maßnahmen erreicht
- eine Zonierung der Nutzungen optimiert nach Himmelsrichtung und Sonneneinstrahlung.
- ein auf ein Minimum reduzierter Einsatz von Lüftungstechnik, so dass ein wartungsarmer Betrieb gesichert wird.
- Überprüfung der Grauen Energien bei der Materialwahl

Passive Maßnahmen:

- ein hoher Dämmstandard minimiert die Wärmeverluste über Transmission.
- die Lage und der Anteil der Glasflächen sind hinsichtlich natürlicher Belüftung, Belichtung und Ausblick optimiert.
- der außen liegende, bewegliche Sonnenschutz ermöglicht die Steuerung des Tageslichtniveaus im Innenraum und gewährleistet den sommerlichen Wärmeschutz.
- die natürliche Nachtluftspülung über motorisch angesteuerte Öffnungsflügel, die eine Querlüftung des Gebäudes ermöglichen.

Aktive Maßnahmen:

- dezentrale, mechanische Lüftungsgeräte mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung im Bereich der Sanitärräume stellen den hygienisch erforderlichen Luftaustausch bei geringen Außentemperaturen sicher.
- für die Mensa und den Küchenbereich befindet sich die Lüftungsanlage in unmittelbarer Nachbarschaft, in der Küchenspange.
Im Sommer wie Winter wird das Gebäude ansonsten über Fenster und Oberlichter natürlich gelüftet.

Heizungskonzept:

- Anschluss an Nahwärmenetz
- Photovoltaikmodule auf dem Dach betreiben die Pumpen,
- Brauchwasserkollektoren unterstützen die Heizung und decken den Warmwasserbedarf.

Das Haus bietet eine gesunde, inspirierende Umgebung bei minimalen Aufwendungen für den Betrieb.

Angaben zu Baukonstruktion und Material:

Die Bauweise folgt dem Prinzip der optimalen Leistungsfähigkeit.
- Bodenplatte als Stahlbetonkonstruktion, Dämmung und Drainage als Glasschaumschotterschicht
- Massivholz als Außenwände mit gedämmter Vorsatzschale aus heimischer Brettschalung z.B. Weisstanne
- Massivholzkonstruktion als tragende Innenwände
- Decken als Holz-Kastenelemente, Bauhöhe ca. 50 cm oder Holz-Beton-Verbunddecke, Zielsetzung CO2 Minimierung und Minimierung von Grauer Energie
- Ausbildung eines Massivholzdaches mit extensiver Begrünung

Die hohe Qualität der Gebäudehülle, eine maximierte Tageslichtautonomie der Nutzungsbereiche ermöglicht in Verbindung mit einem wohldosierten Technikeinsatz eine langfristige, optimierte Nutzung.

Erläuterung Brandschutzkonzept

-Unterteilung in Nutzungseinheiten
-direkter Ausgang aus allen Unterrichtsräumen ins Freie
-gesicherter erster und zweiter Rettungsweg aus allen Bereichen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser konzentrieren den Schulbaukörper an der westlichen. Grundstücksgrenze und schaffen dadurch einen großen Freiraum im Osten. Die relativ dichte Bebauung zum benachbarten Wohngebiet im Westen wird kompensiert einerseits durch die verspringende Kubatur, andererseits durch die höhenmäßige Modellierung des Baukörpers. Die Pausenflächen lassen sich gut in Verbindung mit den Sportplätzen nutzen und verbessern die Übersichtlichkeit für die Lehrerschaft. Leider weisen sie einen hohen Anteil an versiegelter Fläche auf. Hier wäre eine Nachbearbeitung erforderlich. Die Parkplätze werden sinnfällig in Form einer Parktasche im Süd-Osten und weiteren Parkplätzen im Norden situiert. Die Erschließung erfolgt klar von der Bodelschwinghstraße. Eine zusätzliche fußläufige Verbindung wird von der Münchner Straße im Süden angeboten. Der Eingangsbereich ist durch die Zusammenlegung von Aula und Mehrzweckraum großzügig gestaltet. Leider ist eine Erweiterung durch den Speisesaal nicht gegeben. Dieser profitiert durch seine Lage am südllichen Ende durch die mittägliche Sonne. Die Verwaltung wird sinnfällig neben dem Eingang mit Ausblick auf den Schulhof verortet. Die Aufweitung der Erschließungsflächen vor Werk-, Förder- und EDV-Raum erschließt sich nicht. Die oberen Geschoße wer-den über zwei Freitreppen erschlossen, die zusätzlichen Sitzstufen im Bereich der Aula tragen zu erhöhter Aufenthaltsqualität bei. Die versezte Anordnung der Bauteile, die sich vor allem im OG abzeichnet, gliedert die relativ lange Mitteler-schließung, ohne dass die Übersichtlichkeit verloren geht. Zusätzlich bereichern vielfältige Blickbeziehungen in den Außenbereich. Der Belichtung wird darüber hinaus über Fensterbänder im Dachbereich Rechnung getragen. Der Brandschutz ist über umlaufende Fluchtbalkone mit entsprechenden Fluchttreppen direkt in den Außenraum erfüllt. Die Ausbildung der Fassaden als Holzschirm entspricht der Anmutung einer Grundschule. Die Dachüberstände lassen einen geringen Pflegeaufwand der Fassade erwarten. Die im südlichen Bereich große Nähe zum Bestandsgebäude läßt Schwierigkeiten im Bauablauf erwarten. Die Arbeit zeichnet sich durch eine harmonische Eingliederung in das Gelände aus und entspricht den gestellten Anforderungen. Die Wirtschaftlichkeit liegt im oberen Bereich. Die Arbeit stellt einen wertvollen Beitrag zur gestellten Bauaufgabe dar.
Neubau Grundschule Nord in Traunreut - 3. Preis - Plan 1

Neubau Grundschule Nord in Traunreut - 3. Preis - Plan 1

Neubau Grundschule Nord in Traunreut - 3. Preis - Plan 2

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Neubau Grundschule Nord in Traunreut - 3. Preis - Plan 3

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