modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2019

Wohnquartier am Schlicksweg in Hamburg-Barmbeck – Baufeld 4b

1. Preis

Spengler Wiescholek Architektur//Stadtplanung PartGmbB

Architektur

el:ch landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

moka-studio GbR

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf präsentiert sich als ruhige und unaufgeregte Weiterführung der örtlichen Typologie mit Verblendfassade und für Barmbek typischen Brüstungen. Der südliche Baukörper entlang des Schlickswegs ist fünfgeschossig ausgebildet. Durch den Höhenversprung auf vier Geschosse entlang der halböffentlichen Wegeverbindung im Osten wird zum einen im Südosten die Gebäudeecke am Schlicksweg betont und zum anderen die Verschattung der östlichen Nachbarn reduziert. Kritisiert wird die gestalterische Qualität der Fassadensetzungen, die in Teilbereichen nicht überzeugt. Die Ecksituation am Schlicksweg ist für ihre prominente Position nicht klar genug herausgearbeitet. Ob die Verglasung der Treppenhäuser die Ostfassade in vorgeschlagener Weise gliedern sollte, wird divers betrachtet.

Die Erschließung erfolgt konsequent von außen. Die Hauseingänge sind klar strukturiert, zum einen architektonisch durch die vorspringenden Erker und zum anderen durch die gegliederte Freifläche vor den Eingängen, die mit Hecken, Sitzbänken und Fahrradstellplätzen einen klar definierten Eingangsbereich ausbildet. Über die an strategischen Positionen durchgesteckten Treppenhäusern sowie einen Durchgang im Norden gelangt man ebenfalls in den Innenhof. Die Grundrisse sind konsequent nach Westen und Süden ausgerichtet und weisen eine hohe Qualität auf. Durch die vorspringenden Bauteile werden die Baugrenzen überschritten.

Die Freiraumplanung antwortet in stringenter Art und Weise auf den klaren hochbaulichen Entwurf. Die geradlinige Haltung, die sich in der Gestaltung widerspiegelt, lässt auf eine intensive Zusammenarbeit zwischen Hochbau und Freiraum schließen. Positiv bewertet wird ebenfalls die hofbegleitende Nebenanlage entlang der 5 m hohen Fassade der Nachbarn im Westen, die für Fahrräder und als Spiel- und Aufenthaltsgelände ausgestaltet wird. In dieser Anlage ist ebenfalls die Tiefgaragenabfahrt gestalterisch geschickt integriert. Die Anordnung von Fahrrädern und Müll und die integrative Freiraumgestaltung werden positiv begrüßt. Die außenseitige Anordnung der Feuerwehraufstellflächen kommt der Qualität des Innenhofs deutlich zugute. Lediglich die Anleiterbarkeit der Südfassade wurde nicht gelöst.

Bei dieser Arbeit handelt es sich um einen sehr guten Beitrag, der insbesondere den Anforderungen an die Qualität der Wohnungen, kosteneffizienter Grundissorganisation und der Freifläche in hohem Maße Rechnung trägt.