Büro- und Geschäftshaus Kurfürstenstraße 72-74 Berlin

Der Nachfolgebau des Constanze-Pressehauses nimmt für sich in Anspruch, mehr als ein gängiger Blockrand zu sein. Der Komplex ist fächerförmig in fünf unterschiedlich hohe und im Grundriss leicht zueinander versetzte Bauvolumen unterteilt. Die radiale Komposition besitzt eine selbstbewusste städtebauliche Präsenz und steht gleichzeitig im Dialog dem äußerst heterogenen Stadtkontext. Das Gesamtbild bietet zu allen Richtungen des Stadtraums wechselnde Perspektiven und Ansichten für Passanten und Autofahrer.

Die Bewegungsströme des Straßenraums fließen in die Gebäudesubstanz ein und vergegenwärtigen sich an den Fassaden aus robusten, zueinander etwas versetzten Natursteinlisenen. Die Oberfläche eint die einzelnen Bauteile und bietet mit unterschiedlichen Lisenenprofilen und Oberflächenstrukturen gleichzeitig eine Orientierung im hybriden Nutzungsprogramm. Ein offener, leichter Sockel verbindet das Haus mit der Stadt, die halböffentlichen und privaten Zonen mit dem öffentlichen Raum, den großen mit dem kleinen Maßstab.

Die beiden Bauteile an der Kurfürstenstraße sind dem Wohnen vorbehalten, die drei anderen der Büronutzung. Gestaffelt lösen die Abschnitte die Länge der Häuserfront auf und erlauben es, die Wohnnutzung hinter dem höheren Büroteil gegen die Kreuzung abzuschirmen. Durch die Schließung des Blocks entsteht eine ruhige Hofsituation und ein geschützter Bereich für das Wohnen, das in zwei Segmente unterteilt ist: einen sechsgeschossigen Teil für die geförderten Wohnungen und ein elfgeschossiges Hochhaus für die frei finanzierten Wohnungen.