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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2019

Stadterneuerung Innenstadt Bad Honnef

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 37.000 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Planverfasser versucht den eher heterogen geprägten Stadtraum in ein zusammenhängendes Netzwerk multifunktionaler und zukunftsgerichteter Straßenräume (Radnetz etc.) zu entwickeln.

Zentrales Entwurfselement ist die nunmehr zusammenhängende Platzfolge Kirchplatz – Markt – Franz-Xaver-Trips-Platz in Verbindung mit der Saynschen Passage. Dem Verfasser gelingt es auf einfache Weise die so entstandenen Flächen/Räume auf wohltuend zurückhaltende und beruhigende Weise neu zu ordnen.

Der Kirchplatz bekommt eine klare Platzfassung, die im Übergang zum Pfarrheim im Osten auf angenehme Art deutlich grüner geprägt wird.

Der Marktplatz bleibt in seiner bisherigen Form zu Recht erhalten. Die langgestreckten Bänke in der Platzmitte sind im Preisgericht kontrovers diskutiert worden und die Beschränkung auf nur eine Achse könnte eine mögliche Antwort auf die notwendigen und wichtigen Raumansprüche für die Gastronomie sein.

In westlicher Richtung wird der dreieckige Platzraum mit einem Wasserspiel akzentuiert. Nahezu sämtliche Bäume bleiben in diesem Bereich erhalten und werden ggf. sinnvoll ergänzt.

Neues, innovatives und belebendes Element ist der völlig neu gestaltete Franz-Xaver-Trips-Platz. Der Wettbewerbsbeitrag schafft auf sehr einprägsame und ungewohnte Weise eine vielfältige und multifunktionale Platzlandschaft unter Einbeziehung der Platzränder und ermöglicht es gleichsam, deren Nutzungen miteinander zu verbinden. Durch den Entwurf werden die zurzeit etwas schwierigen Höhenunterschiede zwischen Kirchplatz und Hauptstraße aufgehoben. Eine großzügige Stufen/Rampenanlage wird dadurch sehr geschickt mit den Spiel und Aufenthaltsfunktionen in Einklang gebracht.

Die Weyermannallee ist geprägt von „Baumclustern“, die den Raum rhythmisieren. Die Straße wird als Fahrspur mit einseitiger KFZ-Freigabe in 3,75 m gestaltet, in der auch gegenläufige Radverkehre untergebracht werden müssen; dessen Funktionalität wird vom Preisgericht kritisch gesehen. Breite Gehwege und ein zusätzlicher Parkplatzstreifen runden die Gestaltung ab. Das Konzept der Mischverkehrsflächen entspricht im gesamten Raum nicht der verkehrlichen Funktion. Das Verkehrskonzept ist ohne erhebliche Anpassungen nicht umsetzbar. Das Konzept ist für die Hauptstraße, die Bahnhofstraße und die Straße Am Saynschen Hof grundsätzlich zu überdenken.

Der Rathausplatz wird auf unprätentiöse Weise neu interpretiert und mit einer zentralen Baum und Grünfläche als Hochbeet bestückt. Das erforderliche Parkplatzangebot wird entlang der Gebäudefassaden angeordnet.

Der gesamte Planungsraum wird einheitlich mit einem linearen Betonplattenbelag mit changierenden Belagsbreiten ausgeführt. Die in Teilen geplante zusätzliche Akzentuierung mithilfe farbiger Streifen wurde vom Preisgericht kritisch hinterfragt.

Die gewählte modulare Stadtmöblierung inkl. der Cityportale wird hingegen positiv bewertet. Beim Beleuchtungskonzept fallen insbesondere die Überspannleuchten in der Hauptstraße auf. Sie stellen ein interessantes Angebot dar, sind jedoch in ihrer Anordnung zu hinterfragen.

Insgesamt stellt der Beitrag auf einfache aber zugleich einprägsame Weise eine neue Ordnung und einen neuen Ausdruck der Innenstadt Bad Honnefs dar. Die Stadtachse bzw. Stadtlandschaft vom Saynschen Hof bis zum Kirchplatz kann sich zu einem einzigartigen Ort der Begegnung von Jung bis Alt entwickeln.