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Gutachterverfahren | 09/2012

Fassadengestaltung einer Wohnbebauung in der August-Bebel-Straße 16/18

1. Preis

Fuchshuber Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die dargestellte Fassade zeigt einen konventionellen, städtebaulich und konstruktiv pragmatischen Ansatz. Unter weitgehender Beibehaltung der vorgegebenen Grundrisse (geringfügige Änderungen wurden nur im Dachgeschoss vorgenommen) ist mit der Interpretation historischer Fassadenelemente ein Geschwisterpaar an Bauten entstanden, das über die Varianz der eingesetzten Elemente unaufgeregt Adressen schafft und insgesamt als Teil des städtischen Gewebes wahrgenommen wird. Lobend erwähnt wird der funktionale und gestalterische Ansatz, die Brüstungen der Balkone und Loggien massiv bis zu einer Höhe von 60 cm auszubilden und die Absturzsicherung über ein aufmontiertes Geländer sicherzustellen. Auf diese Weise werden die Schutzbedürfnisse der Bewohner vor Einblick und die der Straßennutzer vor Ausblick berücksichtigt ohne Blickbeziehungen gänzlich zu unterbinden. Diskutiert wird die vollständige Beibehaltung der Grundrisse in Bezug auf die dadurch entstehende ortsuntypische Gebäudeplastizität, die besonders im Bereich des nordöstlichen Eckerkers sichtbar wird. Positiv vermerkt wird die Ausbildung dieser Gebäudeecke mit der aufsteigende Staffelung der Höhen zum Dachgeschoss hin. Damit wird dem Entstehen einer blockhaft erscheinenden Kubatur vorgebeugt. Mit der Ausbildung der Balkone des Hauses 18 bis an die Gebäudegrenze im Süden wird eine deutliche Vorgabe an die sich fortsetzende Bebauung geschaffen. Die Ausbildung der Sockelzone wirkt in ihrer Modellierung nicht entschieden und wird trotz nachvollziehbarer Einzelargumente für die Gestaltung als nicht kohärent wahrgenommen. Dies betrifft die optisch wahrnehmbare Höhe der Sockelzone des Hauses 18 als auch die vorgeschlagene Lösung des französischen Balkons am Haus 16. Dieser lässt neben den gestalterischen Fragen innerhalb des Umfeldes Klärungsbedarf in Bezug auf die Abgeschlossenheit der Wohneinheiten zueinander erkennen. Die Art der äußeren Gestaltung differenziert bewusst in eine Schau- und Straßenseite sowie in eine zurückhaltende und einfache Hofseite. Diese Entscheidung, wie auch die angebotene Effizienz der eingesetzten Mittel in der Material- und Konstruktionswahl, ergeben eine im Vergleich kostengünstige und baulich unkompliziert erstellbare äußere Erscheinung.