Punkthäuser Auwiesen in Wangen im Allgäu

Der Entwurf überzeugt durch seine klare Volumenverteilung im städtischen Raum. Er bildet durch die drei, auf den Grundstücksecken, platzierten 6-geschossigen Wohngebäude einen, von den Verfassern so bezeichneten, offenen Blockrand. Dieser fügt sich gut in die Umgebung ein und schafft so ein reizvolles, selbstbewusstes Gebäudeensemble mit gut gesetzten räumlichen Verknüpfungspunkten. Der so geschaffene Innenhof weiß durch Proportion und Aufenthaltsqualität zu überzeugen.
Die Wohngebäude werden konsequent von außen über die Gebäudeecken erschlossen. Dies sorgt für eine gute Orientierung im öffentlichen Raum und eine klare Adressbildung. Generell kann festgestellt werden, dass das vorgeschlagene Entwurfskonzept gelungene Übergänge zwischen öffentlichen und privaten Bereichen formuliert.
Über die funktional gut gelegenen Eingangsbereiche gelangt man in die zentralen Treppenhäuser. Kleiner Malus an dieser Stelle ist der notwendige Höhenversatz der überwunden werden muss. Der vertikale Erschließungsraum erfüllt nicht die Anforderungen des Brandschutzes.
Die freien, expressiven Wohnungsgrundrisse werden kontrovers diskutiert. Die den Wohnungen zugeordneten Loggien mit Pflanzbecken lassen eine hohe Aufenthaltsqualität erahnen. Das vorgeschlagene Untergeschoss weiß leider nicht zu überzeugen.
Die konstruktive Lösung und die Materialität der Innenräume erscheinen angemessen. Die klassische Gebäudegliederung in Sockelzone, Zwischenbereich und oberen Dachabschluss überzeugt. Die klare Fassadengliederung weiß zu überzeugen. Vor und Rücksprünge sorgen für ein lebendiges und vielschichtiges Erscheinungsbild in den Fassaden.
Das beschriebene Energiekonzept ist plausibel. Im Bereich des Brandschutzes sind die notwendigen Brandabschnitte nicht erkennbar.
Die architektonische Gestalt des vorliegenden Entwurfs wirkt der Aufgabe gegenüber angemessen, besonders in Bezug auf die städtebaulichen Aspekte.
Der Mehrwert des Entwurfs liegt in der Qualität des zentralen „gemeinsamen Innenhofs“ als zukünftiger Kommunikationsmittelpunkt für ein lebendiges Gemeinschaftslebens.