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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2019

Punkthäuser Auwiesen in Wangen im Allgäu

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 4.666 EUR

bogevischs buero

Architektur

Erläuterungstext

idee/städtebau

Das Grundstück -in einer spitzen Ecke - mit einer so hohen Dichte belegt, ist eine Herausforderung. Allerdings bietet es eben gerade dadurch die Chance neue Wege zu gehen.

Wir haben versucht, an dieser Stelle, einerseits Wohnungen zu schaffen, die der Sonderlage gerecht werden und die aber trotzdem auch ein hervorragendes Angebot im gemeinschaftlichen Binnen-Raum generieren.

Schlüssel für das Projekt ist also eine hohe Aufenthaltsqualität im (halb-)öffentlichen Raum. Dazu haben wir fünf wesentliche Maßnahmen ergriffen.

1. Markantes Ensemble aus 3 Gebäuden die sich nach Innen abstaffeln und die miteinander verbunden ein großes gemeinschaftliches Haus bilden.
2. Schaffung eines mehrschichtigen Binnenraumes und Terrassenlandschaft mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Bewohner.
3. Orientierung der Wohnungen zum Licht, durch eine Vielzahl
mehrseitig orientierter Wohnungen
4. Nutzung der komplexen Geometrie zur Schaffung spannungsvoller Wohnräume in
Verbindung mit orthogonalen, einfach zu möblierenden, Individualräumen
5. Schaffung von Sonderwohnformen auf Ebene der Brücken – Clusterwohnen – eine
Art Wohngemeinschaft für Individuen – mit eigenem Bad und Kochzeile und gemeinschaftlichen Aufenthaltsräumen/Küchen/Wohnbereichen.

umgebung/kontext

Die Neubauten entwickeln eine, für den geometrisch schwierigen Standort, spezifische eigene Struktur welche, mittels der Bildung von einem halbprivaten Hof und mehreren gemeinschaftlichen Terrassenebenen, der neuen Nachbarschaft Raum für informelle Begegnungen gibt. Alle 3 Häuser erhalten großen, gemeinschaftsfördernde Treppenräume in denen Begegnungen zwischen den Bewohnern gefördert werden.

wohnen

Es entstehen in den 3 Gebäuden Haustypologien unterschiedlichste Wohnungen mit durchgängig hoher Qualität. Alle Wohnungen erhalten großzügige private Freisitze.

konstruktion

Die Häuser werden wirtschaftlich und nachhaltig in einer Hybridbauweise erstellt. Der Anteil Co2 neutraler Holzwerkstoffe liegt dabei in Summe über 50%.
Während der Kern und die Tragstützen in STB erstellt werden, werden die Decken in Holzbeton konzipiert. Die Decken lagern auf einem umlaufenden Balkenunterzug. Die Außenwände werden als nicht tragende Holzständerbauwände vorgestellt.
Die Außenhaut stellen wir uns als lasierte Lärchenschalung vor - die Fenster – wartungsarm, in Holzaluminium. Es entsteht ein zurückhaltendes, aber lebendiges neues Ensemble, das den Bestand in der Nachbarschaft aufwertend ergänzt. Dank der lebendigen Geometrie und Ihrer Gemeinschaftsebenen im Inneren entsteht ein sowohl konstruktiv wie inhaltlich nachhaltiges Ensemble, dass im Kontext der Gartenschau beispielgebend ist und seine Qualitäten auch nicht versteckt.
Mitarbeiter: Heinz Böhme, Johannes Prünte, Hertta Immonen, Rick Rütten, Shujian Sun

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen ein Gebäude-Ensemble vor, das die Kanten des dreieck-förmigen Grundstücks besetzt und einen Innenraum umschließt, der hohe Aufenthaltsqualitäten als geschützter halböffentlicher Raum entstehen lässt.
Die lockere Grünumspülung unterstützt dieses Konzept, bildet mit Vorgärten eine Schutzzone, für die erdgeschossigen Wohnbereiche eine wirksame Zäsur zwischen öffentlichen und privaten Flächen. Der im Innern leicht erhöhte Platz bietet Raum für vielfältige gemeinschaftliche Nutzungen. Das besondere des Konzepts sind angelagerte öffentliche Nutzungen für gewerbliche, kooperative oder soziale Einrichtungen, die Nachbarschaft, Begegnung und soziales Miteinander fördern. Diese Aspekte der Gemeinschaftsförderung werden in großzügigen Treppenräumen und einer gemeinschaftlichen Terrassenebene fortgeführt mit der Möglichkeit, Raum für andere Formen des Zusammenlebens anzubieten.
Die Typologie der Wohngrundrisse bildet jeweils die Wohn- und Gemeinschaftsräume in den geometrisch besonders ausgebildeten Raumbereichen aus, wobei die privaten Freibereiche sehr knapp bemessen sind.
Die dargestellte Holz-Hybridbauweise erscheint grundsätzlich umsetzbar, die polygonzugartige Form schränkt jedoch die Wirtschaftlichkeit des Holzbaus ein. Das Stützenraster der im Raum sichtbaren Stützen ist nicht erkennbar. Die unten sichtbare Brettsperrholzdecke des Holz-Beton- Verbundsystems ist für 90 Minuten Abbrand eine große Herausforderung. Das offene Treppenhaus muss im Brandschutzkonzept berücksichtigt werden.
Die vorgeschlagene sägeraue Lattung der Außenfassade sollte mit den Anforderungen an Außenwände der LBO überprüft werden.
Die Fassaden erscheinen mit den wenigen, aber gleichmäßigen Fensterformaten eher monoton und wenig differenziert.
Zusammenfassend ein Entwurf, der als besonderen Beitrag zum gemeinschaftlichen Wohnen und Zusammenleben von unterschiedlichen Bewohnergruppen und der Förderung eines sozialen Miteinanders gewertet wird.
Lageplan

Lageplan

EG

EG

2. OG

2. OG

Ansicht Ost

Ansicht Ost