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Einladungswettbewerb | 06/2019

Wohnen am Terrassenpark Hubland in Würzburg

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Eckert & Heckelsmüller

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude stellt sich als selbstbewusster Kubus in einer grünen Parklandschaft dar und strahlt eine ruhige Eleganz aus. Der gelungene Gestaltungsansatz ist die Herausnahme von Volumen (Loggien) aus dem Kubus, um aus der Einheit des Gesamtbaukörpers vielfältige Ausschnitte herzustellen, die Blickbeziehungen in die umliegende Landschaft ermöglichen. Die Fassade wird mit unterschiedlicher Farbgebung und Materialität auf zwei vertikalen Ebenen ausgebildet. Die äußere, helle Putzfassade wird mit einer dahinterliegenden, zurückgesetzten und dunkler gehaltenen Plattenverkleidung in der Ebene der Loggien wohltuend kontrastiert.
Das in den Planunterlagen dargestellte Leitmotiv der „Stele“ kann der vorliegenden Arbeit ohne die textuale Einführung des Verfassers eigenständig nicht entnommen werden. Gemeint ist der Eckpfeiler an der Südwestecke des Baukörpers, der sich aber weder in Höhe noch in seiner Materialität vom Gesamtbaukörper absetzt. Dem Erscheinungsbild wäre dies aber auch nicht zuträglich, sondern würde eher zu einem Fremdkörper im Erscheinungsbild führen.
Das Gebäude befindet sich in seiner Höheneinstellung auf dem vorhandenen Niveau der Umgebung und setzt sich selbstverständlich als eigenständiger Baukörper in den „Terrassenpark“ ein. Es entsteht der wertig anmutende Charakter eines Villenbaukörpers umgeben von großzügigem Grün.
Der Verfasser entscheidet sich richtigerweise, die Tiefgarage für die für Wohnbauzwecke am wenigsten geeignete Fassadenseite im Norden mittels einer Rampenabfahrt zu erschließen. Funktional passend sind an dieser Stelle auch die überdachten Stellplätze für Fahrräder sowie die Aufstellung der Müllgefäße eingeplant. Um eine repräsentative und überdachte Eingangssituation zu schaffen, ist die Zugangstür zurückgesetzt im Gebäude in der Mitte der Nordfassade geplant und erreicht ein verglastes Treppenhaus mit einer dreiläufigen Treppe um einen massiven Aufzugskern. Davon abgehend ist ein innenliegender Querungsflur, der keinen Bezug zum Außenraum hat. Daher wirkt dieser sehr dunkel und wenig einladend. Hier wäre durch eine großzügigere verglaste Fassade zwischen Treppenraum und Querflur Abhilfe zu schaffen.
Das über alle Ebenen durchgängige Konstruktionsprinzip gleicher Wohnungsgrundrisse in Stahlbetonbauweise gepaart mit einem im oberen Bereich des Verhältnisses zwischen Wohnflächen zu Bruttogeschossfläche verspricht eine wirtschaftliche Erstellung des Entwurfs.
Durch den mittig platzierten Erschließungsflur ist eine sehr flexible Grundrissorganisation mit bis zu 7 Wohneinheiten auf einer Etage möglich. Das breit gefächerte Wohnungsangebot von einem 1-Zimmer-Appartement auf der unattraktivsten Nordseite bis hin zu 4-Zimmer-Wohnungen im obersten Geschoss bietet sehr gute Vermarktungsmöglichkeiten. Darüber hinaus sind die Grundrisse ausreichend flexibel, um Wohneinheiten ggf. miteinander kombinieren zu können. Sinnvoll sind die kleinen Abstellräume in jeder Wohnung und sehr komfortabel erscheint ein zusätzliches Gäste-WC mit einer Gästedusche.
Der Außenraumbezug ist mit großzügigen Fensterflächen und Loggien in allen Etagen sehr gelungen und bietet für die Wohnungen eine gute Belichtung und Belüftungsmöglichkeit. Im Erdgeschoss sind großzügig bemessene Terrassen geplant, einzig die Terrasse der nach Nordwesten ausgerichteten Wohnung bietet keine ausreichende Qualität, da sie direkt am Eingang und an der Einfahrt in die Tiefgarage situiert ist.