Quartiersentwicklung Taubenstraße in Emsdetten

Der Verfasser definiert den Ortseingang an der Borghorster Straße durch einen geschlossenen drei- bis fünf-geschossigen Bebauungsriegel, der die Identität des Ortes prägt. Der hierdurch gegen den Lärm der Borghorster Straße abgeschirmte Innenbereich wird mit s. g. 'Reihenhäusern' in zwei- bis dreigeschossiger Bauweise bebaut.
Die Erschließung erfolgt über eine Anbindung an die Borghorster Straße im Westen und die Taubenstraße. Die Stellplätze werden zu ca. 40 % in einer Tiefgarage untergebracht.
Der straßenbegleitende Bebauungsriegel besitzt große Vorteile hinsichtlich der Abschirmung gegen den Straßen- verkehrslärm der Borghorster Straße. Im Hinblick auf die Körnigkeit der umgebenden Bebauungsstrukturen wird dieser jedoch als überdimensioniert bewertet. Die damit einhergehende Verdichtung erscheint dem Ort nicht angemessen.
Die Potenziale, die die geschlossene Bebauungskante für den Blockinnenbereich besitzt, werden durch den Ent-wurf nicht ausgeschöpft. So orientiert sich die Reihenhausbebauung im Innenbereich mit ihren Privatgärten in Richtung der Erschließungswege und der angrenzenden Bestandsbebauung in (Gewerbehalle, Mehrfamilienhaus).
Der im Blockinnenbereich gelegene autofreie Quartiersplatz wird positiv bewertet, auch wenn er in seiner Dimensionierung aufgrund der Gebäudeanordnung der Reihenhäuser ebenfalls hinter den Möglichkeiten, die der Entwurf grundsätzlich böte, zurückbleibt.
Die Qualität der Wohnungen innerhalb des Gebäuderiegels an der Borghorster Straße wird kritisch gesehen. Die für den Riegel vorgeschlagene Erschließungs- und Grundrissstruktur erscheint strukturell nicht geeignet, den auf-grund der besonderen Nähe zur Borghorster Straße bestehenden Immissionskonflikt qualitätvoll zu lösen.
Die für die Reihenhäuser vorgeschlagenen Wohnnutzungen bleiben in ihrer konkreten Ausformung (Mehrfamilienhaus, Stadthaus, Reihenhaus) unklar.
Die Nachhaltigkeit der vorgeschlagenen gewerblichen Nutzung im Eckbereich Borghorster Straße / Taubenstraße wird bezweifelt, zumal eine direkte Erreichbarkeit (Anfahrbarkeit) im Kreuzungsbereich beider Straßen nur schwer möglich ist.
Aussagen zur Ökologie und zum energetischen Konzept werden in der Arbeit vermisst.
Insgesamt leistet die Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion der städtebaulichen Grundstruktur am Orts-eingang Emsdettens, weist allerdings deutliche Mängel in der städtebaulichen Detaillierung auf.

Anmerkungen der Wohnraumförderung
Die Vorgaben bezüglich des Anteils der geförderten Wohnungen werden mit 44 % eingehalten. Auch der Anteil an kleinen Wohnungen bis 55 qm wird eingehalten.
Der Anteil mit Wohnungstypen mit 70 qm wird deutlich unterschritten, so dass den Rahmenbedingungen in diesem Belang nicht gefolgt wird.