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Offener Wettbewerb | 07/2019

Landesgartenschau Kirchheim 2024

Perspektive Park-Plätzchen am Rathaus

Perspektive Park-Plätzchen am Rathaus

ein 3. Preis

Preisgeld: 35.000 EUR

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Über die verästelte ausgreifende Parkpromenade werden Kirchheim und Heimstetten bzw. die umliegenden Wohngebiete aneinandergebunden.
Die das Rückgrat des Parks bildende Promenade wird von Mauerelementen eingefasst zum Teil die Höhenunterschiede des Bestandsgeländes aufnehmend und zum Teil als Sitzelemente ausgeformt. Dies schafft auch Flexibilität im Umgang mit den vorhandenen Sparten.
Entreéplätze bauen direkte Verbindungen in das Stadtgefüge auf. Innerhalb des Parks spannen sich kleine Park-Plätzchen auf als neue Treffpunkte und Identifikationsorte. Diese werden individuell ausgeformt, erhalten jedoch mit auffälligen Baumpflanzungen ein einheitliches Vegetationsbild.
Das nördliche Park-Plätzchen wird ein Ort zum ratschen und Boule spielen. Das südliche Plätzchen bietet ebenfalls Aufenthalt und Tischtennisplatten.
Am zentralen Park-Plätzchen zwischen den Schulen und Kinderhaus lädt ein künstlicher Berg mit Wasserfall und Kletterwänden zur spielerischen Aktion. Der Kiosk „Berghütte“ bietet die Möglichkeit einer kleinen Außengastronomie.
Die umliegenden Grünkorridore werden an den Park angebunden.
Aus der funktional strukturierten agrarischen Landschaft wird ein fließender, landschaftlicher Park. Er gliedert sich in 5 differenzierte Landschaftsbilder mit unterschiedlichen Atmosphären. Die Abfolge dieser Landschaftsbilder reiht sich entlang der Promenade.
Die Wiesenflur verläuft als spannender zentraler Parkraum - sich weitend und zusammenziehend - parallel zur Promenade.
Den nordöstlichen Übergang zu den Schulgeländen markiert der Wiesenhain, der dem Park eine räumliche Fassung gibt und mit verschiedenen Spielbereichen belegt ist.
Der südwestliche Übergangsbereich zur Wohnbebauung ist als Obsthain vorrangig mit Obstgehölzen und extensiven Stauden gärtnerisch geprägt.
Das nördliche Waldbiotop wird als Sukzessionswäldchen mit Spiel, Waldgärten und Naturlehrstationen entwickelt, der wertvolle Baumbestand geschützt und entwickelt.
Nördlich befindet sich der kleine Bürgerpark mit Kinderspiel, Skatefläche, Gartenband (optional Bürgergärten) und Bürgerwiese.
Im Park werden vielfältige Nutzungen gebündelt. Er wird das neue grüne Zentrum der Gemeinde, ein infrastrukturelles und interkulturelles Zentrum für alle Generationen.

Bahnhofsvorplatz
Durch eine Neuordnung empfängt der großzügige Bahnhofsvorplatz Besucher nun mit mehr Offenheit. Die Verkehre werden entflochten und Sitzmöglichkeiten für Wartende geschaffen. Die Orientierung wird erleichtert und die fußläufige Verbindung in die Gemeinde gestärkt. Die Radstellplätze werden kompakt in einem Parkhaus untergebracht.

Gartenschau
Die Ausstellung spannt einen Bogen zwischen Kirchheim und Heimstetten. Die temporären Ausstellungsinhalte besetzen die neuen städtebaulichen Flächen. Alle Ausstellungsflächen im Bereich der Daueranlage bleiben Teil des zukünftigen Parks.
Im Norden wie im Süden entstehen zwei bürgerschaftliche Ankerpunkte: der Bürgerpark mit den Gemeinschaftsgärten an der Bürgerwiese in Kirchheim und der Seniorengarten ebenfalls mit Gemeinschaftsgärten für Schüler und Senioren in Heimstetten.
Das neue Rathaus und der zugehörige Garten – das neue gemeinschaftliche Zentrum – wird bereits während der Gartenschau zentraler Bereich und mit Hauptgastronomie und Veranstaltungsbühne kulturelles Zentrum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Ver̈fasser schaffen unter dem Titel kirch HEIM stetten einen Wohlfühlort der mit maßvollen Mitteln eine stabile Grundstruktur ̈für eine dauerhafte, anpassungs̈fähige Nutzung bietet . Die starke Promenade die weitgehend der historischen Wegeverbindung und der bestehenden Höhenlage folgt, bildet ein Rückgrat als klare selbsterklärende Verbindung der Ortsteile. Ergänzend schafft der Entwur̈f ein subtiles Wegenetz, das Wege von Osten und Westen aufgreift und eine deutliche Hierarchisierung herstellt. Die Wege ̈führen durch unterschiedliche Erlebniswelten: Die Promenade am Rand es Sukzessionswäldchens bietet einmal den Weitblick über den Wiesenzug, vom Hochpunkt bis in die Alpen. An der durchgehenden Kante zur tiefer liegenden Wiese sind sinnvoll Sitzstufen angeboten. die abendbesonnten Wege im Westen ̈führen unter dem Baumdach das gleichzeitig als Filter vor den Schulen liegt. Die Spielpunkte sind hier geschickt eingebunden. Sehr zurückhaltende Wege und Lichtungen machen das Sukzessionswäldchen zum Erlebnisraum. Die Parkflächen im Norden sind konzeptionell konsequent mit einbezogen, der Rodelhügel erhalten. Allerdings sind die Verfasser nicht aüf den Standort der Kirche eingegangen.
Das Grundgerüst ist anpassungs̈fähig ̈für veränderte Nutzungsbedar̈fen, nachhaltig in allen Aspekten. Die Bestandsstrukturen Wäldchen, Wall und Sukzessionsbereich sind durchdacht, selbstverständlich und wiedererkennbar im Konzept integriert. Der Wall wird nutzbar gemacht. Das Wiesenband kann fexibel Rasen-, Saum- oder auch Feldflächen aufnehmen. Sie weiten sich gerade vor dem Gymnasium als ̈frei bespielbaren Flächen. Mit dem Obsthain als Baumschleier vor dem Wohnungsbau ist ein weiteres Vegetationsbild geglückt eingefügt. Der kleine Naturweiher am Rathaus liegt an der richtigen Stelle, wäre konkreter auszuformulieren. Eine Wasserfläche in der Grö̈ße ist finanzierbar. Der Vorschlag eines Wasserspieles am Rathausplatz wird begrüßt.
Die dargestellte Aus̈formulierung der Plätzchen an den Wegegabelungen und die Eingangsplätzchen wäre deutlich zu überarbeiten. Die Darstellungen der Bereiche erscheint wenig inspiriert. Sie könnten sich als selbstverständlichere Begegnungsorte entwickeln lassen. Die Härte, die durch die durchgehende „Sitzkante“ an der Promenade entsteht, müsste deutliche gebrochen werden. Die Kinderkrippe müsste aus dem Wiesenzug mehr nach Osten geschoben werden um das Rathaus als Zielpunkt ̈frei zu stellen. Es wird das Bemühen gewürdigt, dass im Süden die Parkanschlüsse nach Osten und Westen von Bedeutung sind, mit der Veränderung der geplanten Bebauung die bestehende Allee erhalten wird, allerdings Bedar̈f gerade dieser Bereich einer Überarbeitung. Der Bahnhofsvorplatz berücksichtigt alle Bedarfe, doch erscheint die Unterbringung für die Fahrräder zu klein, der Platz insgesamt hat noch Gestaltungspotential.
Perspektive Park-Promenade

Perspektive Park-Promenade

LP Daueranlage M1000

LP Daueranlage M1000

LP Durchführung M1000

LP Durchführung M1000

Vertiefungsausschnitte Park M500

Vertiefungsausschnitte Park M500

Vertiefungsausschnitte Bahnhofsplatz M500

Vertiefungsausschnitte Bahnhofsplatz M500