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Offener Wettbewerb | 06/2019

Neubau Forschungs- und Laborgebäude "Optobiologie" der HUB und "Wissenschaft der Pathogene" der MPG in Berlin

3. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Ivan Dimitrov

Architektur

Nils Steller

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser haben sich auf dem Grundstück der Humboldt-Universität für einen differenziert gegliederten L-Typ entschieden, der sich behutsam in die Nachbarbebauung einfügt und gleichzeitig die gewünschte Durchlässigkeit des parkähnlichen Campusareals zulässt. Auch das Institutsgebäude für die Wissenschaft der Pathogene ist untergliedert und bildet optisch mehrere Einzelbaukörper aus, was einerseits der angestrebten Körnung des footprints im historischen Umfeld entgegenkommt, andererseits funktionale Mängel mit sich bringt. Gleichzeitig entsteht durch die rhythmische Gliederung des Institutsgebäudes der Max-Planck-Gesellschaft aus Sicht des Preisgerichts eher die Anmutung einer Wohnbebauung als die einer Forschungseinrichtung.
Positiv hervorgehoben wird die großzügige Gestaltung der Freiräume, die behutsam mit dem vorhandenen Baumbestand umgeht, diesen unaufgeregt ergänzt und gleichzeitig sehr selbstverständlich mit dem Campus vernetzt. Dabei wird intelligent auf pflege- und kostenintensive Attribute verzichtet. Die Positionierung der beiden Forschungsgebäude auch im Hinblick auf eine optimale Verbindung über die vorhandene Brücke über die Panke
wird als gelungen betrachtet.

Das Preisgericht bewertet darüber hinaus die hofähnliche Situation zwischen dem Gebäude für die Optobiologie und dem südöstlich angrenzenden Nachbargebäude ausgesprochen positiv. Aber auch die Freifläche auf der Nordwestseite in Richtung von Haus 16 wird als großzügig und zugleich ausreichend differenziert angesehen. Dabei bleibt nicht unerwähnt, dass die Filigranität des Baukörpers der Optobiologie auch mit einer deutlichen
Unterschreitung der geforderten Flächen erkauft wird.

Die Nachhaltigkeit der gewählten Baumaterialien wird ebenso gelobt wie die Durabilität der Freiraumgestaltung. Auch die eindeutige und pragmatische Erschließung des Max-Plank-Gebäudes über die Albrechtstraße und der Optobiologie über die Philippstraße findet eine positive Erwähnung im Preisgericht.

Zusammenfassend wird festgestellt, dass die Stärke dieser Arbeit insbesondere in der Konfiguration des Gebäudes der Optobiologie im Hinblick auf die dadurch entstehenden fließenden und gleichzeitig kommunikativen Freiräume besteht.

Im Zusammenhang mit einem angemessenen Durcharbeitungsgrad stellt diese Arbeit einen sehr guten Beitrag dar, der als qualifizierter städtebaulicher Ansatz und damit als mögliche Grundlage für ein weiteres Realisierungsverfahren gesehen wird.