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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2019

Neubau Grundschule Nord in Traunreut

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

vonMeierMohr Architekten PartG mbB

Architektur

nowak.müller Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

MitarbeiterInnen: Jessica Henkel, Sascha Ring, Martinka Laktisková
Modellbau: Designstudio Alexander Seiffert


Städtebauliches und architektonisches Konzept

Die Suche nach einer möglichst einfachen Grundform des neuen Schulgebäudes der Grundschule Traunreut für ein komplexes Raumprogramm bestimmt das Konzept in einem heterogenen städtebaulichen Umfeld. Die Form folgt dem Ziel, für die Schüler einen Ort der Identifikation und Integration zu schaffen, der den Sinn für Gemeinschaft stärkt.
Typologisch entspricht die Schule mit ihrer konzentrierten, zum innenliegenden Freiraum orientierten Struktur einem Kloster.
Der Typus wandelt sich jedoch durch das Anheben des eingeschossigen Baukörpers als aufgeständertes Rechteck mit der zum Hof hin orientierten Erschließung sowie durch das Herausbilden des Pausenhofs als kommunikatives Zentrum mit der Öffnung nach Süden zu den Sportflächen. Im Inneren der Pausenhalle, die sich in der gesamten Breite mittels großformatiger Fassadenelemente zum Hof hin schwellenlos öffnen lässt schafft eine Sitztreppe mit Blick auf den Pausenhof, einen Ort mit integrativem Charakter.


Raumprogramm und Struktur des Gebäudes

Schule ist mehr als nur Ort zum Lernen. Schule ist Lebensraum, in dem Schüler und Lehrer viel Zeit miteinander verbringen , der Raum als dritter Erzieher. Größter Wert wird deshalb auf räumliche Vielfalt gelegt. Die Schule organisiert sich wie eine Stadt im Kleinen - mit Elementen wie Häusern , Straßen , Plätzen , Höfen , Brücken, Terrassen sowie Garten- und Grünflächen. Die einzelnen Elemente sind dabei differenziert miteinander verbunden - sowohl räumlich als auch über Blickbeziehungen . Unterschiedliche Räume und deren Verknüpfungen bieten zahlreiche Möglichkeiten der flexiblen Nutzung . Dabei gibt es Bereiche der Kommunikation und der Konzentration.


Obergeschoss

Häuser für jede Klasse im Obergeschoss
Jeweils zwei Jahrgangsstufen bzw. zwei Ganztagsklassen haben im Obergeschoss ihr eigenes Haus als identitätsstiftende und überschaubare Einheit. Hinzu kommt nach Süden ausgerichtet der Bereich mit den Fachklassenzimmern und der Bibliothek. Zwischen den Häusern liegen großzügige Dachterrassen, die den Klassen- und Gruppenräumen direkt angebundene Freibereiche bieten. Die Terrassen können auch für den Unterricht genutzt werden. Jedes Haus besteht neben dem zentralen Flur, aus den Klassen- und Gruppenräumen, die nach Osten bzw. Westen orientiert sind, Lehrmittelräumen und einem Sanitärkern.



Erdgeschoss

Gemeinschaftsbereiche und dienende Räume
Über einen Luftraum mit Treppe bzw. die große Treppe der Aula ist jedes Haus des Obergeschosses mit dem zentralen Wandelgang verbunden, der die Längserschließung im Erdgeschoss bildet und zum Pausenhof hin verglast ist. Über die Funktion als Haupterschließung hinaus bildet sie eine große, kommunikative Gemeinschaftszone. Lufträume, Treppen und Lichthöfe rhythmisieren die erdgeschossige Erschließung. Im Erdgeschoss befinden sich die gemeinschaftlich genutzten Räume wie Pausenhalle, Speisesaal, Mehrzweckraum, Küche, sowie die Mittagsbetreuung und der Trakt mit den Räumen für Verwaltung und Lehrer. Die Umkleidekabinen der Sporthalle sind ebenfalls vom Wandelgang aus zugänglich.
Die Sporthalle ist in den Pausenhof eingeschrieben und kann sowohl vom inneren Ring der obergeschossigen Erschließung, vom Pausenhof aus und von der Sportfläche im Süden eingesehen werden. An der Südseite springt die Erdgeschossfassade um die Tiefe des Obergeschosstraktes zurück und bietet Platz für eine überdachte Freifläche, die den Schülern auch an Regentagen ermöglicht, die Pausen an der frischen Luft zu verbringen.


Fassade, Material- und Energiekonzept

Grundprinzip ist, ein Maximum an natürlichem Tageslicht in das Gebäude einfließen zu lassen – durch die massive Bauweise werden die Temperaturen gebrochen und ein träges, kontinuierliches Raumklima erzeugt. Alternative Energiekonzeptionen ermöglichen einen geringen Verbrauch im Unterhalt.
Während ein warmer Rotton die Putzfassade des Erdgeschosses und der Klassenhäuser prägt erhält das Obergeschoss nach außen hin ein Kleid aus unbehandelten Holzlamellen. Die Materialität sorgt für einen lebhaften Charakter der Fassade. Die Fassaden zum Pausenhof hin sind großzügig verglast, um ein möglichst offenes und schwellenloses Miteinander herzustellen.


Freiraumkonzept

Die Außenanlagen der neuen Grundschule Nord in Traunreut sind ruhig und klar strukturiert gestaltet.
Im Eingangsbereich begrüßt eine großzügige Platzfläche den Besucher. Bushaltestelle, Behindertenstellplätze sowie Kiss+Ride sind in direkter Nähe zum Eingang angeordnet. Die Fahrradparkplätze finden sich im nördlichen, durch das Gebäude überdachten Bereich. Weitere Parkplätze sind im Norden des Gebäudes situiert und mit Baumpflanzungen überstellt.
Im Innenhof öffnet sich ein Spielhof mit Angeboten zum Bewegen und Klettern für die Kinder. Von dort aus gliedert sich der überdachte Schulhof mit Außenbereich der Cafeteria und Klettergarten an. Als Tobefläche zum Bolzen und Rennen in der Pause erstreckt sich daran anschließend das Rasenspielfeld und die Laufbahn.
Der Entwurf nutzt die natürliche Topographie des Geländes. Westlich des Rasenplatzes sind Sitzgelegenheiten in die Böschung als natürliche Tribüne integriert. Zwei weitere Spielfelder liegen auf dem darüberliegenden höheren Niveau. Als Ergänzung des Freianlagenprogramms in den Außenflächen finden sich auf kleineren Dachbereichen Lerngärten, in denen Unterricht im Freien und gärtnerische Aktivitäten stattfinden können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser positionieren den Neubau der Schule mit Sporthalle kompakt auf dem nördlichen Teil des Grundstücks während der Kindergarten im Süden situiert wird. Auf einer rechteckigen Grundfläche werden durch Innenhöfe und Dachterrassen strukturiert schlüssig die einzelnen Funktionsbereiche in einem 2-geschossigen Baukörper verortet.
Die erforderlichen Parkplätze werden im Norden nachgewiesen; Busschleife; Kiss + Ride werden am östlichen Eingang vorgesehen; das Vorfeld des Eingangsbereichs der Schule wird allerdings als zu knapp angesehen. Schlüssig am Eingang wird in einem Atrium der Pausenhof angeboten welcher sich nach Süden hin erdgeschos-sig öffnet. Positiv bewertet wird auch die an das Atrium angrenzende überdachte Pausenfläche. Die Sportflä-chen werden konsequent und schlüssig zwischen Schule und Kita platziert. Positiv ist die Staffelung durch die Sitzstufen.
Das Foyer erschliesst unmittelbar Musik und Speiseraum welche multifunktional bespielt werden können, wo-bei die Lage der Sitzstufentreppe am Speiseraum die Zusammenschaltbarkeit und Nutzung deutlich ein-schränkt. Die Notwendigkeit dieser Treppe ist zu hinterfragen. Die Mittagsbetreuung kann nur über den Spei-seraum erschlossen werden.
Die im Anschluss an das Foyer folgende Magistrale liegt zwar schlüssig ist aber deutlich überdimensioniert. Verwaltungsräume, Lehrerzimmer und Nebenräume werden gut strukturiert entlang der Magistralen im Nor-den vorgesehen. Schulleitung und Sekretariat müssen jedoch eine Einheit bilden.
Positiv wird auch die Verortung der ebenerdigen Sporthalle am Atrium gesehen. Zur Magistralen sollte die Zugänglichkeit der Halle jedoch transparenter gestaltet sein. Die Nebenräüme der Sporthalle liegen funktional richtig.
Einläufige Treppen entlang der Magistralen erschliessen das Obergeschoss. Regelklassen, Ganztagsklassen und Fachräume werden schlüssig in clusterartigen Strukturen vorgesehen. Die Flure der Cluster weisen jedoch deutliche Defizite auf. Die Gruppenräume müssen neben den Ganztagsklassen liegen. Die Gruppenräume der Regelklassen müssen zwischen 2 Klassenräumen liegen. Die Erschliessungszonen am Innenhof bieten gute Orientierungsmöglichkeiten. Die Dachterrassen der Ganztagsklassen sind zu schmal dimensioniert.
Die einzelnen Raumeinheiten sind gut angeordnet und übersichtlich strukturiert. Brandschutz und Fluchtwege sind nachgewiesen.
Über die Materialität der Trag- bzw. Grundkonstruktion treffen die Verfasser keine Aussage.
Aussagen zum Energiekonzept werden sehr allgemein gehalten.
Durch die überdimensionierte Magistrale im EG sowie die zahlreichen Auskragungen (speziell im Norden / Beeinträchtigung Belichtung Verwaltung) zeigt die Arbeit extrem unwirtschaftliche Kenndaten auf. Gleiches gilt für die Hüllfläche.
Die Arbeit stellt ein positiven Beitrag zur gestellten Aufgabe dar; extrem ungünstig sind jedoch die Kennwerte.
Grundriss EG mit Umgebung

Grundriss EG mit Umgebung

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Ansichten

Ansichten

Ansichten

Ansichten

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Konzept

Konzept

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell