Nichtoffener Wettbewerb | 07/2019
Neubau Kindertagesstätte Stutzwinkel in Straubing
©FPZ-Architekten
2. Preis
Preisgeld: 7.000 EUR
FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA
Architektur
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Verfasser:
Prof. Dr. Ute Poerschke, Klaus Friedrich, Stefan Zwink, Karsten Sieb
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Mitarbeitende:
Beurteilung durch das Preisgericht
Der rechteckige, 2-geschossige Baukörper sitzt großflächig etwa in der Mitte des Grundstücks, lässt jedoch Raum für die in verschiedene Bereiche für Krippe und Kindergarten gegliederten Freispielflächen. Die in einen Straßenraum und einen baumbestandenen Platz gegliederte Platzfläche bildet einen Eingangs-bereich, der durch öffentliche Aufenthaltsqualität bietet. Lediglich die beiden Behindertenparkplätze sind in der sonst verkehrsfrei gehaltenen Fläche angeordnet. Die weiteren Parkmöglichkeiten sind im Süden des Grundstücks angeordnet und beeinträchtigen die Qualität der Gartenspielfläche nicht. Die im Norden als 2-geschossige Verlängerung des Baukörpers vorgesehene Erweiterung ist ohne wesent-lichen Eingriff in die Freifläche möglich, würde aber einen Umbau im Innenbereich erfordern. Trotz seiner Großflächigkeit und Dimension wirkt das Gebäude wegen der differenzierten Befensterung und der obergeschossigen Terrasseneinschnitte in seinen Fassaden gegliedert und lebendig. Die Konstruktion in Holzrahmenbauweise zeigt sich an den Fassaden mit Holzlamellenbekleidung, die sich gleichmäßig um das gesamte Gebäude zieht, was der Anlage eine großzügige Form verleiht. Die Innenwände mit Holzbekleidung bieten eine angenehme Raumwirkung. Der gemeinsame Eingang für Krippe und Kiga vom Platz liegt günstig. Das Büro der Leitung liegt zwar nicht direkt am Eingang, hat jedoch Einsicht zum Zugangsbereich. Speiseraum und Mehrzweckraum sind nicht kombinierbar, allerdings sind beiden Bereichen Terrassen zugeordnet. Die Anordnung der Küche neben dem Speiseraum mit eigenem Zugang ist positiv. Die Vorgaben des Raumprogramms sind im Wesentlichen erfüllt. Der Freiraum vor dem Krippenbereich ist auch über eine Schmutzschleuse erreichbar. Gut nutzbar sind die Funktionsbereiche der 4 Gruppenräume im OG mit dem jeweiligen Spieldecks. Deren nicht eindeutige Zuordnung wird allerdings kontrovers diskutiert und beurteilt. Die Spielflächen für die Krippengruppen im Süden sowie die teilweise über Außentreppen von den OG-Terras-sen erschlossenen Spielflächen für die Kiga-Gruppen sind gut nutzbar und sinnvoll zu zonieren. Zur Energieversorgung sind regenerative Quellen vorgesehen, ergänzt durch Photovoltaik. Ein Pufferspeicher ist unterhalb des Spielhügels angeordnet. Die Konstruktion erscheint in Verbindung mit dem Baukörperkennwerten im wirtschaftlichen Bereich.
©FPZ-Architekten
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