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4. Rang 5 / 5

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Selektiver Projektwettbewerb Neubau Hallenbad

5. Rang / 5. Preis

Felgendreher Olfs Köchling

Architektur

KOLLEKTIV METAMORPH KIG

Landschaftsarchitektur

JOP Josef Ottiger + Partner AG

TGA-Fachplanung

HeGe Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Als prägnanter und ikonenhaft geformter, länglicher Baukörper mit Turmaufsatz besetzt das neue Hallenbad das weite Feld der Freizeitanlagen der Gemeinde Gossau, welche im Tal zwischen der Altstadt und den auslaufenden Hügeln des Appenzellerlandes im Süden liegen. Eine vorgehängte in Welleternit ausgebildete Fassade schützt den auf einen in Ortbeton gegossenen Sockel gesetzten Holzbau. Das in Leichtbauweise gefertigte Haus wird dadurch vor dem Hochwasser geschützt. Die Gestaltung erinnert an umliegende Industriebauten. Die Neubaute trennt den zum Bahnhof hin grosszügigen und leeren Platz – den zukünftigen Festplatz – von den dahinterliegenden Freibadanlagen. Eine lange Rampe sowie eine breite Freitreppe führen folgerichtig zum Eingang des Hallenbades, welcher am Ende des Platzes liegt. Ein offener, gedeckter Durchgang erlaubt einen ersten Blick in das Freibad. Das Bauwerk erfüllt durch seine Formgebung und Ausdruck die Erwartung als öffentliches Gebäude wahrgenommen zu werden. Die innere Raumkonzeption besteht aus einer abwechslungsreichen Folge von einzelnen Raumkammern, welche in Holz ausgeführt werden. Die grossmassstäbliche äussere Geste des Baukörpers kontrastiert im Innern mit einer kleinteiligen, intimen Raumfolge. «Badestuben» nennen die Verfasser die einzelnen Badebereiche. Gezielt gesetzte Ausblicke nach aussen unterstützen diese Konzeption eines kontemplativen Bades. Dieser Typus wird von der Jury kontrovers diskutiert, insbesondere was den Überblick und die Aufsicht der einzelnen Badebereiche in Bezug auf personelle Ressourcen des Badebetriebes betreffen und die reduzierten Bezüge zum Freibad. Betrieblich werden folgende Bereiche als mangelhaft bezeichnet: Der Eingangsbereich (Empfang) ist wenig attraktiv, das Garderobenkonzept weist keine klare Trennung Barfusszone / Stiefelzone auf, die Rutschbahn ist nur vom Hallenbad her benutzbar, das Gastrokonzept ist für den Freibadbetrieb mit Spitzenfrequenzen von 2000 Personen suboptimal zu betreiben. Die kompakte und einfache Bauweise ermöglicht eine wirtschaftliche Realisierung der Baute sowie effiziente Gebäudebetriebskosten. Das Projekt liegt bezüglich Geschossflächen und Gebäudekubatur im unteren Mittelwert aller Projekte. Gesamthaft gelingt es den Verfassern einen eigenständigen und anregenden Beitrag zu erarbeiten, welcher schliesslich in der Abwägung der Ansprüche und Gesamtanforderungen des Nutzers an ein neues Hallenbad nicht überall zu genügen vermag.
4. Rang 5 / 5