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Nichtoffener, einphasiger, hochbaulicher Realisierungswettbewerb | 06/2019

Am Klagesmarkt in Hannover-Mitte (2. BA)

PERSPEKTIVE B2

PERSPEKTIVE B2

2. Preis / Baufeld B

Preisgeld: 9.333 EUR

SEP I ARCHITEKTEN Bockelmann Klaus PartG mbB

Architektur

chora blau Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Tragwerksplanung

Janßen Energieplanung

Energieplanung

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Der Baukörper B2 bildet mit seinem klassisch anmutenden selbstbewussten Erscheinungsbild und dem leicht überhöhtem 5 Obergeschoss den Auftakt des Theodorplatzes an exponierter Stelle zwischen den beiden neuen Bauabschnitten am Klagesmarkt. Dem gegenüber reiht sich der Baukörper B1 in den Rhythmus der Bebauung an der Straße „Am Klagesmarkt“ ein, entwickelt aber durch seine städtebauliche Freistellung zum südlichen Nachbarbauteil die Kraft eines Quartiersabschlusses.


ARCHITEKTUR
Die verschiedenen Nutzungen in Erdgeschoss und Obergeschossen zeichnen sich in unterschiedlich proportionierten Geschosshöhen als eine Art Schichtung in der äußeren Gestaltung deutlich ab, werden aber über das übergeordnete großmaßstäbliche Raster zusammengebunden. Dabei bildet das skelettartige Netz mit regelmäßigen großen Öffnungen aus rötlichem Ziegel den Rahmen für unterschiedliche Füllungen:
Fenster mit Ausfachungen, Eingänge, Loggien.
Die Fassadengestaltung beider Bauteile wird in gleichem Duktus entwickelt, so dass eine Verwandtschaft spürbar bleibt, eine Eigenständigkeit der Gebäude aber durch leichte Variation in der Detailierung, wie der Ausbildung der Ausfachungen in Ziegel Baukörper B1 und champagnerfarbenen Eloxal, analog zu den benachbarten Profilen der Holz-Aluverbundfenster in Baukörper B2, herausgearbeitet wird.

Die äußere Fassadengestaltung zieht sich bei Bauteil B1 in den Innenhof hinein, bei Bauteil B2 ist das innere Fassadenfragment in Putz mit eingefärbter Oberfläche und Besenstrich vorgesehen.
Winkelförmige Fertigteile aus mit Ziegelmehl eingefärbtem Sichtbeton bilden die Balkonplatten, so dass Einblicke der Bewohner untereinander weitestgehend eingeschränkt werden.


LANDSCHAFT
Entlang der Promenade zwischen Nordstadt und Steintor entstehen durch die Gliederung der neuen Baublöcke des 1. und 2. Bauabschnittes einzelne Pocket-places, die südlich des Klagesmarktes als kleine Plätze einzelne Verbindungen zwischen der großzügigen Promenade, der parallel verlaufenden Straße Am Klagesmarkt sowie dem angrenzenden Körnerviertel herstellen. Die beiden nördlich und südlich des Baublocks angelagerten Räume werden daher als Durchgangsplätze mit einzelnen Aufenthaltsbereichen konzipiert, wobei der nördliche Platz zudem Bezüge zum angrenzenden Klagesmarkt aufnimmt.
Pocket-places
Als gestalterisch verbindende Struktur werden beide Plätze durch ein Band aus Gräser- und Strauchpflanzungen gegliedert, das von Sitzblöcken mit Holzauflage begleitet wird. Auch unter dem Platanendach entlang des Klagesmarktes sind zusätzliche Sitzblöcke entlang der Unterpflanzungen angeordnet.


Hofgestaltung
Der Innenhof des Baublocks dient überwiegend der gemeinschaftlichen Nutzung durch die Bewohner. Der als gemeinschaftlicher Garten gestaltete Hof ist über einen direkten Zugang zu den jeweiligen Treppenhäusern der einzelnen Gebäudeteile sowie durch den externen Zugang neben der Zufahrt zur Tiefgarage erreichbar. Den Erdgeschosswohnungen entlang der südwestlichen Bebauung des Baufelds A1 werden jeweils kleine, ebenerdige private Gärten zugeordnet. Sie werden zu dem ca. 90cm erhöhten, gemeinschaftlichen Hof durch ein Heckenband abgegrenzt, in das Lüftungsschächte für die Tiefgarage integriert werden können. Über kleine interne Treppen sind auch diese Wohnungen an den Hofgarten angeschlossen. Der Gemeinschaftsbereich des Gartenhofs bietet Raum für unterschiedliche Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Einzelne Spiel- und Ausstattungselemente ergänzen das Grundgerüst des gemeinsam erlebbaren Gartens und tragen somit zur Förderung von Gemeinschaft und Identität im Quartier bei.

Beurteilung durch das Preisgericht

Für beide Häuser werden großmaßstäbliche Gliederungen durch ein Ziegelgitter (B1) oder durch eine dezidierte Betonung der Vertikalen (B2) vorgeschlagen. Wahrend diese Ordnung bei Haus B2 weitgehend gut mit den Fassadenöffnungen harmoniert (hier stören die Loggien in der Fassade zur Theodorstraße), wirkt die Verteilung von Fensteröffnungen, Loggien und geschlossenen Fassadenflächen bei Haus B1 zum Markt hin doch recht zufällig. Die in den Perspektiven dargestellte Tiefe des Fassadenreliefs erfordert in einigen Bereichen einen erhöhten baulichen Aufwand.
Die Grundrisse mit den außenliegenden Treppenräumen sind mit Ausnahme der Situation an der Innenecke B2 überzeugend. Direkte Zugange aus den Treppenräumen zum Hof hin werden jeweils über eine Galerieebene angeboten, so dass durchgängige Gewerbenutzungen prinzipiell möglich bleiben. Kritisch wird die Proportion der Öffnungen der Gewerbeflächen zum Markt hin gesehen.
Ein Beitrag der in seinem Ansatz grundsätzlich überzeugt, in einigen Teilen dann aber etwas uneindeutig und dadurch in seiner Wirkung schwacher wird.
Perspektive B2

Perspektive B2

PERSPEKTIVE B2

PERSPEKTIVE B2

PERSPKTIVE B1

PERSPKTIVE B1

Perspektive B1

Perspektive B1

PERSPEKTIVE B1

PERSPEKTIVE B1

LAGEPLAN

LAGEPLAN

Lageplan

Lageplan

GUNDRISS ERDGESCHOSS

GUNDRISS ERDGESCHOSS

GRUNDRISS REGELGESCHOSS B1

GRUNDRISS REGELGESCHOSS B1

GRUNDRISS REGELGESCHOSS B2

GRUNDRISS REGELGESCHOSS B2

ANISCHT B2

ANISCHT B2

LÄNGSSCHNITT

LÄNGSSCHNITT