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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Mehrgenerationenwohnen auf dem Killesberg in Stuttgart

Quartier

Quartier

2. Preis

Schwarz . Jacobi Architekten BDA

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwerfen ein kompakt organisiertes Pflegeheim mit Innenhof und anschließenden skulptural geformten Einzelgebäuden. Aus der freien Anordnung der Gebäude entsteht ein Ensemble mit angenehm geschnittenen Außenräumen. Das Quartier wird über eine Mobilitätsspange mit passgenau sortierter Infrastruktur erschlossen. Dort befinden sich die Tiefgaragenzufahrt für alle Gebäude, öffentliche Parkplätze, aber auch ein Carund Bike‐Sharing‐Angebot sowie ein Haltepunkt für den Busshuttle. Die Tiefgarage entwickelt sich unter Platz und Anger; so wird viel offener Bodenanschluss sichergestellt. Zwischen Pflegehaus und Wohnen entsteht ein sehr großzügiger Platz, der über Wege gut und barrierefrei mit dem Wohnquartier vernetzt ist. Die Wege führen direkt weiter in die Umgebung und stellen gute Verknüpfungen her. Der Weg über das Grundstück des Wasserbehälters ist landschaftlich gut angeordnet, liegt aber auf Fremdgrundstück. Der PKW‐Verkehr wird direkt durch das Pflegehaus in die TG abgeleitet und die querungsfreie fußläufige Erschließung gesichert. An dem Quartiersplatz beginnt ein autofreier Bereich, von dem aus sowohl das Pflegeheim als auch die sieben Wohngebäude fußläufig gut angebunden sind. Ein zusätzliches Angebot für die Wohnungen bietet der Wohnanger als Treffpunkt und Spielmöglichkeit. Die westliche Raumkante wird mit Mauern abgefangen. Der Baumbestand an der östlichen Grenze wird geachtet. Das neue Quartier fügt sich durch die Ausformung in Einzelgebäude insgesamt maßstäblich in die umgebende Bebauung ein, für den südöstlichen Anknüpfungspunkt an das Bestandsquartier gilt das jedoch nur eingeschränkt. Den Auftakt des Quartiers bildet das Pflegeheim. Die Zugänge zu Begegnungsstätte und Pflegeheim, sowie getrennt zu den Pflegewohnungen sind geschickt angeordnet. Das Foyer öffnet sich zum Lichthof. In den oberen Geschossen weitet sich der Innenhof und bietet zusätzliche Dachflächennutzung an. Gut platziert sind die Wohnküchen und Aufenthaltsräume, die geschickt die Aussichtslage nach Norden und den Blick in den Hof ermöglichen. Dadurch ist es möglich, die Wohnungen zu den günstigen Himmelsrichtungen zu orientieren. Die Wohngebäude ‐ von den Verfassern als „Stadtvillen“ bezeichnet ‐ sind als 3‐ und 4‐Spänner ausgebildet und werden über ein innenliegendes Treppenhaus erschlossen. Die Dachgeschosse sind teilweise zurückgesetzt und tragen damit zur Einbindung in die bestehende Bebauung bei. Die Wohnungen bieten ein gutes Raumangebot mit insgesamt guten Grundrissen. Dennoch sind einige hinsichtlich Aussichtslage und Orientierung der Freisitze etwas benachteiligt. Die Detaillierung zeigt einen Betonbau mit Holzrahmenaußenwandelementen, die vorgefertigt werden können – Vorteile für nachhaltiges Bauen und Bauzeitverkürzung werden zur Kenntnis genommen. Die Erschließung des neuen Pflegeheims entspricht weitestgehend den Vorgaben. Begegnungsstätte und Gemeinschaftsraum liegen im Eingangsbereich, bilden jedoch keine Einheit. Eine Trennung der Räume über Trennwände ist nicht vorgesehen. Verwaltungsräume liegen im hinteren Teil des Gebäudes und sind daher besucherunfreundlich gelegen. Es gibt keinen direkten Gartenzugang. Das entwickelte Gebäude ist im Grundsatz funktionsfähig, der notwendige Rundgang für Bewohner ist möglich. Die Orientierung für Besucher im Haus ist jedoch suboptimal, da z.B. die Tagespflege und der Pflegestützpunkt im Obergeschoss liegen. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch einen eigenständigen städtebaulichen Auftritt mit einem skulpturalen Ensemble. Die angebotenen Freiräume sind gut geschnitten und gut nutzbar. Das neue Mehrgenerationenwohnen am Killesberg bindet hochwertige Einzelbausteine zu einem attraktiven Quartier zusammen.
Lage

Lage

Fußgängerebene

Fußgängerebene

Mischung

Mischung

Schnittfigur

Schnittfigur