Bürohochhaus MAIN GATE EAST in Offenbach

Architektursprache und Gestaltungsabsichten

Charakteristisch für das Klima von Städten ist die deutliche Veränderung gegenüber dem Umlandklima. Besonders problematisch für Städte sind Inversionswetterlagen, die im Winter in Tälern und Becken zur Ansammlung von Luftschadstoffen führen können. Grüne Fassaden reduzieren die negativen Effekte von Neubauten auf das Stadtklima.
Die Südfassade zeigt eine gezielte Auswahl an Arten, die ihre Blütenpracht über den Jahresverlauf kombiniert mit anderen heimischen Zwergbaumarten kontinuierlich verändern. Damit die Fassade ganzjährig grün erscheint, ist sie zusätzlich bepflanzt mit immergrünem Buchsbaum und Fettblatt. Umrankt von Kletterern und Klimmern wie der Zaunwinde und der Klettergurke bietet die Fassade den Benutzern des Gebäudes ein abwechlungsreiches botanisches Jahr. Jeder Arbeitstag ist geprägt von einer abwechslungsreichen Veränderung des Ausblicks.
Die Kombination aus Schattenpflanzen wie Efeu, Linguster und Thuja lassen die Nordfassade zu einem zeitlosen architektonischen Element werden, das den Arbeitsplatz, der sich dahinter verbirgt, prägen wird. Die immergrünen Schattenpflanzen rahmen den Ausblick über den Main über das ganze Jahr. Egal was tagtäglich passiert, der Bewuchs der Fassade erinnert an eine übergeordnete Ruhe und Unveränderlichkeit, welche den alltäglichen Stress überdauert.
Die Bewirtschaftung von beiden Grünfassaden erfolgt über von innen zugängliche Arbeitsstege, die Geschossweise vorgehalten sind. Das hauptsächliche Wartungsintervall für die Kletterpflanzen sowie aller Pflanzen in den Pflanztrögen ist 1-mal im Jahr. Dazwischen können u.U. zusätzliche Reinigungsintervalle kurz nach der Blütezeit bzw. zum Entfernen von Totholz hinzukommen. Bei den wandgebundenen Begrünungssystemen beträgt das Intervall 1- bis maximal 2-mal im Jahr. Die Bewässerung erfolgt ganzjährig durch ein Tröpfchenbewässerungssystem. Die Zuleitungen sind im Gebäude pro Geschossebene und innerhalb der thermischen Trennung vorzuhalten und schalten ab Frostpunkt in den Frostmodus. Zur Bewässerung wird das gesammelte Regenwasser aus der Zisterne genutzt. Falls erforderlich kann hierüber auch eine automatische Düngung erfolgen.


Charakter und Adressbildung des Ortes

Das neue Main Gate East lädt den Besucher schon von weitem ein, den neuen Hafen Offenbach zu erleben. Zwei schlanke, 60 m hohe, grazile Türme mit einer transparenten Treppenskulptur verbunden, öffnen den Blick vom Wasser in die neuen Parkanlagen rund um den Hafenplatz.
Die hängenden Gärten der inneren Turm- / Klima- fassaden geben dem neuen Ensemble einen unverwechselbaren Charakter.
Als Ausdruck einer Architektur, welche mit den Ressourcen schonend umzugehen weiss, wird der Turm das Symbol für das mit DGNB Gold ausgezeichnete neue Stadtquartier. Die Begrünung dient dabei nicht nur den Besuchern und Nutzern des Turms als willkommene städtische Oase, sondern beeinflusst positiv das Mikroklima der Umgebung. Ein Gebäude, welches heute schon auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert.