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Einladungswettbewerb | 08/2019

Städtebauliche Umgestaltung des Klosterviertels in Deggendorf

2. Preis

Arc Architekten Partnerschaft mbB

Stadtplanung / Städtebau

lab landschaftsarchitektur brenner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen für das Gesamtquartier eine campusartige Struktur insbesondere für die Schulbauten vor. Dieser Vorschlag stellt eine sehr eigenständige städtebauliche Lösung dar. In ihrer lockeren Anordnung stellt er einen überzeugenden Übergang vom dicht bebauten Stadtkern zum Klosterberg dar. Die gewünschte Achsenverbindung von der Innenstadt über Maria-Ward-Platz zum Klosterberg ist gut gelungen.
Der Maria-Ward-Platz bleibt in seiner Dimension erhalten und dient als Verkehrsanbindung aller Schulen. Allerdings lässt die Arbeit eine differenzierte Ausgestaltung an dieser Stelle vermissen. Die Klosterberg-Achse gestaltet sich durch eine interessante Abfolge unterschiedlich behandelter Plätze, die allerdings durch die als Abgrenzung verbleibende alte Klostermauer etwas unmotiviert durchschnitten wird. Besonders hervorzuheben ist, dass die Achse auch ihre Wirkung entfaltet, bevor ein öffentlicher Raum südlich des Kapuzinerstadels realisierbar ist. Die Lage der vier Schulpavillons lässt eine zentrale Hofbildung erwarten. Die Erschließung der Pavillons vom Rand her erscheint daher nicht ganz schlüssig.
Das Quartier wird klar gegliedert in einen Wohnbereich zur Innenstadt hin und die öffentlichen Nutzungen zum Klosterberg hin. Diese großzügige Anordnung der Gebäude ist jedoch um den Preis erkauft, dass eine Wohnbebauung (außer in der jetzigen Wachsfabrik) erst in der letzten Phase der Umsetzung erreicht werden kann. Der Grundschulpavillon greift in die Grundstücksfläche der Maria-Ward-Schule ein. Falls die Mittelschule nicht gebaut wird, ist an dieser Stelle Wohnbebauung vorgesehen. Erst dann erweist sich die alte Klostermauer als besonders sinnvolle Abgrenzung, vorher wirkt sie durch ihre schiere Höhe sehr trennend. Die quadratisch ausgeformte Pavillonstruktur verliert damit jedoch an Prägnanz. Die Turnhalle könnte problemlos über einen gegebenenfalls unterirdischen Weg an die Grundschule direkt angebunden werden. Die Lehrerstellplätze sind den Schulen gut zugeordnet und teilweise unter Bäumen angelegt.
Die Haupterschließung der drei Schulen erfolgt nun konsequent und gemeinsam über den Maria-Ward-Platz. Über den Pandurenweg werden nur noch die Kita und die Turnhalle erschlossen. Die Kiss-and-Ride-Zone für die Grundschule befindet sich in angemessenem Abstand. Die Ecke Pandurenweg/Kapuzinergraben ist viel zu spitz ausgeformt und behindert die zu erwartende ÖPNV-Anbindung einer späteren Klosterberg-Bebauung. Der Anteil der öffentlichen Grünflächen ist eher niedrig, was aber nicht als Mangel empfunden wird.
Die Schulpavillons werden mit offenen Erdgeschosszonen vorgeschlagen. Dadurch ergibt sich eine gute Verknüpfung mit den angrenzenden Freibereichen und eine vielfältige Nutzbarkeit bei jedem Wetter. Die vorgeschlagene Wohnbebauung in Blockstruktur erscheint denkbar.
Die Realisierung in den beabsichtigten Ausbaustufen erscheint möglich.