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Einladungswettbewerb | 08/2019

Städtebauliche Umgestaltung des Klosterviertels in Deggendorf

Engere Wahl

Reiszky Architekten

Architektur

Logo verde Ralph Kulak Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur, Architektur

Erläuterungstext

Mit dem Ziel, die künftige Entwicklung im Quartier zu strukturieren und gleichzeitig die Chance wahrzunehmen, bestehende Missstände zu bereinigen, wurde im März der städtebauliche Wettbewerb „Klosterviertel“ ausgelobt. Der Begriff „Klosterviertel“ bezeichnet das Gebiet, das im Westen vom Alten- und Pflegeheim Haus St. Vinzenz (Kapuzinergraben), vom Östlichen Stadtgraben und vom Handwerksmuseum begrenzt ist, im Norden von der Bebauung am Färbergraben, im Osten vom Starzenbachweg und im Süden vom Pandurenweg, ergänzt um das Schulsportgelände zwischen Klosterhof, Mehrfamilienhaus am Pandurenweg und städtischem Friedhof.

Schwerpunkt des Wettbewerbes war unter anderem die Neustrukturierung des Schulstandortes, das Ausweisen von Wohnbauflächen, die Ordnung der Quartierserschließung und die bessere freiräumliche Vernetzung mit der Umgebung insbesondere zwischen Altstadt und Klosterberg. Bei dem Wettbewerb handelt es sich um einen Realisierungswettbewerb. Das bedeutet, dass der Siegerentwurf als Grundlage für Bauleitplanungen dienen wird. Es wurde dabei ein besonderes Augenmerk auf eine abschnittsweise Umsetzbarkeit gelegt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die gesamte Stadterweiterung ist von einem starken Gestaltungswillen geprägt. Das neue Klosterviertel wird netzartig mit Wegen durchzogen, deren Sinnhaftigkeit sich nicht immer erschließt. Insbesondere die Diagonale vom Kapuzinerstadl zu den Stellplätzen der KiTa ist fraglich. Im Ganzen ist die Neuentwicklung aber gut in den Kontext eingebunden.Positiv aufgenommen wird die zentrale Organisation der Schülerbeförderung, deren Dimensionen jedoch überprüft werden müssen. Die Situierung der TG Rampe zu den Lehrerstellplätzen ist funktional sehr gut, stört jedoch erheblich die Freiraumqualität.Das Aktivitätenband zum Klosterberg führt zur neuen Mittel- und Grundschule – die Aufweitung zu einem großen Eingangsplatz wird nach näherer Betrachtung aufgrund des Gegenübers (Schulraumfassade Maria-Ward-Schule) als städtebaulich noch nicht zufriedenstellend gelöst angesehen. Die Entwicklung eines Schulcampus in zentraler Lage und die Wohnbebauung im südlichen Anschluss mit der KiTa am Ostende stellen einen gelungenen Ansatz dar. Die Qualität und Orientierung der Wohnbaukörper scheint für Geschosswohnungsbau, wie auch Stadthäuser gut geeignet. Auch die Schulbaukörper entsprechen ihrer Funktion. Die direkte Verbindung der Turnhalle mit der Theodor-Eckert-Grundschule wird sehr positiv bewertet.Die gemischt genutzten Gebäude am Westrand des neuen Quartiers liegen funktional richtig und stellen einen guten Übergang zur Altstadt dar, sind in ihrer Dimension jedoch an der Grenze der sinnvollen Realisierbarkeit.Die Realisierung in den geforderten Entwicklungsphasen ist problemlos möglich. Auch in derAlternativplanung wirkt der Wohnungsbau schlüssig, die Ausprägung und die Dimensionierung des Vorplatzes der Grundschule bleiben jedoch bezüglich seiner Außenraumqualität fraglich.Der Entwurf kommt mit verhältnismäßig kleinen Verkehrsflächen aus und erreicht bei den Nutz- und Grünflächen mittlere Werte.