Ergänzungsbau der Oberschule Heinrich-von-Kleist in Frankfurt (Oder)

Die städtebauliche Setzung des Gebäudes mit dem kleinen Vorplatz an der Fürstenberger Straße und der dadurch erreichten Würdigung des Kontorhauses ist überzeugend. Die entstehenden Sichtbeziehungen zum alten Schulgebäude und der zusätzliche Eingang zum Schulgelände vom Dresdener Platz/Fürstenberger Straße werden positiv gewertet, der entstehende nördliche Durchgang ist jedoch zu schmal. Die Dreigeschossigkeit nimmt ansprechend Bezug auf die städtebauliche Umgebung: auf die viergeschossige Bebauung Görlitzer Straße 15 und das benachbarte zweigeschossige Kontorhaus in der Fürstenberger Straße 19. Das freistehende Eingangsportal wurde kontrovers diskutiert. Die Abgrenzung zum Stadtraum durch eine Zaunanlage zur Fürstenberger Straße ist unter dem Aspekt der Sicherheit und des Pflegeaufwandes sinnvoll und praktisch gelöst.
Die vorgeschlagene materielle Fassadengestaltung unterstreicht die Eigenständigkeit des Gebäudes. Die Verblendung der Stahlbetonkonstruktion mit Lärchenholz wird vom Preisgericht kritisch gesehen, weil die äußere Anmutung Holz nicht auch in der Konstruktion vorgesehen ist. Hier wäre eine Holzständerkonstruktion konsequent gewesen. Die Pflege der Holzfassade lässt hier jedoch noch Fragen offen. Die geschlossene Fassade nach Osten ist aus der Sicht der Nutzung positiv zu bewerten (Lärmschutz). Trotzdem wird durch das vorgesehene große Fenster der Erschließungszone eine gewisse Öffnung ins Stadtquartier erreicht.
Die Öffnung zum bestehenden Schulhof und der großzügige Eingangsbereich im Erdgeschoss wird als gelungen bewertet. Sehr gut wurde auch der separate, in sich geschlossene Sozialbereich mit allen erforderlichen Funktionen gesehen. Die Ausrichtung nach Süden der beiden Fachräume im ersten und zweiten Obergeschoss wurde kritisch betrachtet. Der Zugang zum WAT‐Raum im Erdgeschoss ist gut gelöst und sichert kurze Wege zur Werkstatt im Hauptgebäude. Durch die Anordnung der zwei Treppenhäuser werden die Anforderungen des Brandschutzes gut gelöst.
Der Entwurf hat gute wirtschaftliche Kennziffern, insbesondere durch die kompakte Anordnung der Fachräume im ersten und zweiten Obergeschoss.
Durch die gezeigte Funktionalität stellt die Arbeit einen guten Beitrag zur Lösung der Wettbewerbsaufgabe dar.