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Einladungswettbewerb | 06/2019

Neue Mitte Stellingen in Hamburg - Baufeld D

Visualisierung

Visualisierung

1. Preis

Preisgeld: 43.750 EUR

Schenk Fleischhaker Architekten

Architektur

LILASp - Lichtenstein Landschaftsarchitektur & Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurf
Ziel des Entwurfes ist die Schaffung eines identitätsstiftenden, neuen Quartiers am Neuen Stellinger Marktplatz. Im Zusammenspiel mit der im Bau befindlichen Nachbarbebauung entsteht so ein architektonisch anspruchsvolles Gesamtensemble.
Nach außen hin präsentiert sich die Neubebauung als fein gegliederter Klinkerbau, der durch die strenge vertikale Gliederung eine städtische Wirkung erzeugt und in dem die unterschiedlichen Nutzungen und Zonierungen ablesbar sind.

Nutzung
Die Neubebauung beinhaltet überwiegend Wohnungen für die unterschiedlichsten Zielgruppen, das Angebot wird im EG zur neuen Planstraße und dem neuen Marktplatz hin mit öffentlichen Nutzungen und zweigeschossigem gewerblichen Wohnen ergänzt. Im Süd-Westen des Baufeldes sind über drei Geschosse Wohngemeinschaften geplant, die den heterogenen Wohnungmix durch eine zusätzliche Wohntypologie ergänzen.

Erschließung
Die Treppenhäuser liegen ausschließlich im Norden oder Osten der Gebäude, die Erschließung der Wohnungen erfolgt mit Ausnahme der beiden in den Innenbereich ragenden Baukörper von außen. Damit kann ein großer Anteil an Freiflächen im Inneren realisiert werden. Die Innere Zufahrt für die Feuerwehr ist so in das Freiflächenkonzept integriert, dass die Gestaltung nicht beeinträchtigt wird.
Um die Zufahrts- und Aufstellflächen für die Feuerwehr im Inneren des Baufeldes zu minimieren und damit den Innenhof maximal mit Grünflächen bespielen zu können, sind die vier im Norden gelegenen Treppenhäuser als „Sicherheitstreppenhaus light“ ausgebildet. Über den Stich im Süden des Baufeldes sind damit alle restlichen Wohnungen zu erreichen und der Innenbereich kann sich in 4 frei bespielbare Hofflächen gliedern.
Die TG ist mit 79 Stellplätzen (Stellplatzschlüssel 0,5) so geplant, dass große Teile des Innenhofes nicht unterbaut werden müssen. Sollte sich der Bedarf an Stellplätzen in der weiteren Planung erhöhen, ist bei der vollständigen Unterbauung ein Stellplatzschlüssel von 1,0 mit ca. 157 Stellplätzen möglich.
Das Gebäude umfasst insgesamt 156 Wohneinheiten.


Schallschutz
Im östlichen Teil des Baufeldes sind aufgrund der hohen Lärmentwicklung am Basselweg die Fassaden teilweise mit Lochziegeln und damit schallabsorbierend geplant. Die mit Vor- und Rücksprüngen gestaltete Fassade trägt ebenfalls dazu bei die Schallreflektionen gering zu halten und zu zerstreuen.

Materialien
Die äußeren Fassaden und die Giebelseiten in den Zugangsbereichen sind gemäß Gestaltungsleitfaden durchgehend in rötlichem Klinker gestaltet, im inneren des Baufeldes sind helle Putzfassaden vorgesehen.


Freisitze
Die privaten Außenbereiche haben am äußeren Rand des Baufeldes eine maximale Auskragung von einem Meter und sind zur Hälfte in den Baukörper integriert. Dadurch ergibt sich in Teilbereichen eine skulpturale Aussenwirkung. Im Inneren sind die Balkone vor den Baukörpern.

Haustechnik und statisches Konzept
Das haustechnische Konzept folgt den klaren Linien des Entwurfes. So sind die Sanitärräume übereinander angeordnet, so dass immer nur ein Ver- und Entsorgerstrang nötig ist. Die kontrollierte Lüftung wird zur Wärmeerzeugung genutzt. Ventilatoren befördern die Außenluft von einer Ansaugstelle zum Lüftungsgerät und die Luft durchströmt den Wärmetauscher. Dabei wird die Wärme aus der Abluft zurückgewonnen, indem der Wärmeübertrager diese an die Zuluft abgibt. Die Luftströme vermischen sich dabei nicht. Die Fenster sollten nur zum Zwecke des Stoßlüftens genutzt werden. Die Warmwasserversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe mit Wärmetauscher sowie einem Warmwasserspeicher. Sämtliche Anlagen sind hausweise in einem Kompaktgerät im Untergeschoss untergebracht.
Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus Decken, Wänden und Stützen aus Stahlbeton. Optimale Trägerabstände und eine direkte, vertikale Lastableitung stellen die Material- und Kosteneffizienz der Gebäudestatik sicher.

Freiflächen
Die Freiflächen im Inneren des Baufeldes sind durch Wegeverbindungen, die den Quartiersplatz mit dem nördlich gelegenen Quartierspark und dem Basselweg verbinden, in vier unterschiedlich bespielte Hofflächen gegliedert. Da die Notwendigkeit von Feuerwehraufstellflächen durch die Sicherheitstreppenhäuser im Norden entfällt, können diese Hofflächen maximal bespielt werden. Die Flächen gliedern sich in intensiv begrünte Nachbarschaftshöfe mit integrierten Begegnungsflächen und Aktivlandschaften mit in Grünflächen integrierte EPDM-Spiellandschaften. Fast der gesamte Innenbereich ist damit als Kinderspielfläche nutzbar. Die Nachbarschaftshöfe und die Aktivlandschaften sind auch in der Art der Bepflanzung voneinander unterschieden

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt durch eine kraftvolle, klare und ruhig gegliederte Architektursprache, die allerdings durch eine mehrfache Tiefenstaffelung in der Fassade teilweise überambitioniert wirkt. Der Fensteranteil scheint dabei in seiner typologischen Aussage zu groß, so dass auch die Erfüllung der energetischen Anforderungen eine Überarbeitung erfordern wird. Die Arbeit setzt die Intentionen des städtebaulichen Konzepts überzeugend um und wirkt nur an der Südwestecke nicht ausgereift.

Die Wohneinheiten sind konsequent von außen erschlossen. Das Erschließungskonzept mit Sicherheitstreppenräumen „light“ an der Nordseite des Blockes ist einerseits effizient (nur 12 Treppenhauskerne bei 156 Einheiten) und führt außerdem dazu, dass nur kleine Teile des Innenhofes von der Feuerwehr befahren werden müssen. So kann der Innenhof großflächig grün gestaltet werden, mit angenehm differenzierten Bereichen für Spiel und Aufenthalt.

Die TG-Einfahrt ist richtig positioniert, eine Einhausung der Rampe ist jedoch erforderlich.

Die Grundrisse sind überzeugend und schlüssig durchgearbeitet, jedoch können die Clusterwohnungen noch nicht in Gänze überzeugen und auch die teilweise langen Flure werden hinterfragt.

Die Arbeit verspricht eine architektonisch wie wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung.
Lageplan

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Visualisierung

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Lageplan

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