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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2019

Wasserstadt Limmer - Portal zum neuen Stadtquartier

Wasserstadt Limmer

Wasserstadt Limmer

1. Preis

BUSCH & TAKASAKI ARCHITEKTEN BDA PartGmbB

Architektur

mesh landschaftsarchitekten PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Katrin Helmbold l ArchitekturModellbau

Modellbau

Volker Huckemann | Architekturbüro

Bauphysik

Erläuterungstext

GEBÄUDEKONZEPT

Mit seiner Position am Eingang zum neuen Quartier Wasserstadt, mit seinem 7-geschossigen Hochbau und dem Quartiersplatz kommt dem Baufeld 12 eine wichtige städtebauliche Bedeutung zu. Dies rechtfertigt eine zwar dezente, jedoch kräftige Architektursprache. Sie wird bereits durch die Verwendung von Backstein als Fassadenmaterial und darüber hinaus durch die mit den Fenstern kombinierten Fassadenelemente erzeugt.
Im gleichen Gestaltkanon, bei jedoch unterschiedlicher Anwendung gleicher oder ähnlicher Gestaltungselemente, definieren das 7-geschossige Eckgebäude und das 4-geschossige ‚Hauptgebäude’ gemeinsam den Charakter der städtebaulichen Situation des engeren Umfelds. Durch die jeweils leicht abgewandelte Verwendung der Elemente, Materialien und Farben erhalten die Gebäude je nach Nutzung ihren eigenen Charakter.
Das Eckgebäude mit Mikroapartments wird durch eine ruhige, regelmäßige Abfolge der Loggien geprägt. Die in den Geschossen verspringende Schrägstellung der Loggia-Inneseiten verleiht dem Gebäude eine einprägsame Gestalt, die dem Baukörper als Portal zum neuen Stadtquartier gerecht wird.

FREIRAUMKONZEPT

Der Entréeplatz wird der Wasserstadt Limmer nicht nur einen repräsentativen und offenen Charakter verleihen, sondern auch ein Sinnbild für Vielseitigkeit und Lebendigkeit.
Die über die Platzfläche locker angelegten Inseln sind als Bindeglieder zu verstehen und verbinden den Platzbereich nördlich der Wunstorfer Landstraße und den zentralen Platz miteinander.
Die Ausgestaltung der Inseln ist unterschiedlich und nimmt verschiedene Funktionen auf, wie die modellierte Rasenfläche, die Wasserfontäne, die Gräserpflanzung, das Sitzelement sowie die Belagsintarsie.
Die Betoneinfassungen zeichnen die jeweiligen Inseln nach und werden an verschiedenen Stellen höher und breiter (ca. 50cm). Somit werden neue Kommunikationsorte erschaffen.
Die Bäume- und Gräserpflanzungen erzeugen eine transparente und angenehme Abschirmung zum umgehenden Verkehrsraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf den ersten Blick überzeugt die Arbeit als Entree zu dem neuen Quartier Wasserstadt. Das liegt vor allem an der skulpturalen Präsenz des Turms und der Komposition aller Fassaden. Bei näherer Betrachtung bestätigt sich dieser erste Eindruck, da die Turmfassaden in ihrer Plastizität mit der inneren Struktur übereinstimmen, so dass das Projekt in Inhalt und äußerer Form zusammenkommt. Auch die leichte Überhöhung der Attika an der Turmecke wirkt im städtischen Kontext kohärent. In der Sockelzone werden die unterschiedlichen Anforderungen aus den Nutzungen sehr gut in ein harmonisches Fassadenbild von offenen und geschlossenen Flächen entwickelt, wobei die Öffnungen des Hauses im Erdgeschoss richtig platziert sind. Allerdings ist der Zugang zum Apartmenthaus zu prominent auf der Ecke platziert. Hier wäre eine einladende Geste mit entsprechender Nutzung, z.B. Verlängerung der Gastronomie nach Süden wünschenswert. Die unterschiedlichen Fensteröffnungen werden durch die einheitlichen Risalite gut zusammengehalten. Die hier gezeichnete Schattenwirkung sind ein Versprechen, dem auch konstruktiv Rechnung getragen werden muss. Die geschlossene Ecke der Fassade an prominenter Stelle nach Süden mit einer einzigen Fensteröffnung ist ein reizvolles Angebot, das mit einer entsprechenden Nutzung gestärkt und sicherlich in den Proportionen optimiert werden könnte. Die Außenraumgestaltung mit „Inseln“ in der Ziegelfläche ist ein probates, aber auch überzeugendes Motiv, da so die unterschiedlichen Seiten im Stadtraum zu einem Ganzen zusammengehalten werden und sich dabei zur Umgebung öffnen. Auch die Südseite stärker mit hochstämmigen Bäumen zu bepflanzen erscheint richtig, gerade auch im Anschluss zum bestehenden Altbau. Eine Überhöhung zur Platzseite mit Wasserspiel und Sitzgruppe verträgt eine Vertiefung. Überhaupt könnte eine Aufweitung des Themas eine größere Differenzierung vertragen, derzeit ist der gleichbleibende Sockel zu schematisch. Auch die Innenhöfe sind in der Gestaltung zu bescheiden, noch kraftlos ausgefallen. Die innere Organisation überzeugt in der grundsätzlichen Aufteilung: Entree der Pflegeeinrichtung zum Platz, davon differenziert der Zugang zum betreuten Wohnunen zur Nordseite und eben nicht rückwärtig an der Ostseite, sowie eine separate und gut anfahrbare Anlieferung der Pflege nach Süden sind richtig platziert. Auch die Obergeschosse sind klar und äußerst wirtschaftlich organisiert, auch die teilweise Belichtung der Verteilerflure ist angemessen und notwendig. Die Etagenfoyers stellen sich bei aller Bemühung um Wirtschaftlichkeit zu spartanisch und gestalterisch zu reduziert dar. Das Parken, auch die Zufahrt zum weiteren Parkdeck ist professionell und übersichtlich organisiert, immerhin ist es der Hauptzugang für viele Nutzer des Supermarktes. Insgesamt überzeugt dieser Beitrag an dem so wichtigen Ort für das gesamte Quartier und den komplexen funktionalen Anforderungen nicht nur in allen Teilaspekten auch im großen Gesamtzusammenhang.
Lageplan

Lageplan

Grundriss OG1

Grundriss OG1

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Schnitt

Schnitt

Detail Ansicht

Detail Ansicht

Detail Ansicht Turm

Detail Ansicht Turm