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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2019

Neubau der Martin-Niemöller Gesamtschule in Bielefeld Schildesche

Eingang Haus Nord

Eingang Haus Nord

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

W&V Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Beide Teile der Gesamtschule fügen sich als differenziert gegliederter Baukörper geschickt in die heterogene Umgebung ein. Die reduzierte Baumasse in Ostausrichtung auf dem nördlichen Grundstück schafft insbesondere durch die reduzierte Ansicht zur östlichen Einfamilienhausbebauung angemessenen und gute Übergänge.

Eine „Boulevard“ genannte Wege- und Sichtverbindung parallel zur Apfelstraße verbindet in geschützter Lage die beiden Schulteile sinnfällig. Hier liegen richtig die Eingänge, einander zugewandt präsentieren sie die beiden Schulgebäude mit deutlich einladender Geste der Öffentlichkeit, im Norden liegt zum Stadtteil hin der externe Zugang zur Stadtteilbibliothek in Ecklage. Beide Haupteigänge verfügen über gut dimensionierte Vorbereiche von guter Aufenthaltsqualität. Insbesondere würdigt die Jury die zusammenhängenden grünen Schulhofbereiche für unterschiedliche Altersgruppen. Vermisst wird hingegen ein eindeutiger Zugang vom Hasenpatt aus. Differenziert und klar zugleich schafft die in einer Höhe durchgehende Volumetrie einen ruhigen wohltuend unaufgeregten Ausdruck mit zwischen Masse und Öffnung ausbalanciertem Verhältnis.

Gestalt- und Gebrauchsqualität der Baukörper von einer zentralen Mitte, die der Erschließung dient, zweigen drei Clusterarme ab, die interessante Innenräume schaffen und zugleich einen guten Außenbezug ermöglichen - vorausgesetzt, dass die Mehrzweck- und Differenzierungsräume optisch nicht abgetrennt werden müssen, da sonst die Innenbereiche nicht ausreichend mit natürlichen Licht versorgt werden.

Die Klassen und Funktionsräume sind sinnvoll ausgesiedelt – auch wenn keine „Rundwege“ möglich sind. Konzeptionell werden im Innenbereich spannende Blickbeziehungen geschaffen. Architektonisch ist der Duktus der Fassadengestaltung in Proportion und Gliederung sensibel und den Typus Schule angemessen gewählt. Dasselbe gilt für die Materialwahl Ziegel.

Das Raum- und Funktionsprogramm ist erfüllt, die Flächen sind effizient genutzt. Die Nutzflächen sind funktional gestaltet und erfüllen Anforderungen. Das in der Auslobung geforderte pädagogische Konzepte wird vollständig umgesetzt. Das gewünschte Bild einladender Lernlandschaften entspricht in positiver Weise den Erwartungen.

Die Lern- und Kommunikationsflächen entsprechen den Anforderungen und erscheinen in ihrem quantitativen Verhältnis und ihrer Zuordnung zueinander als sinnvoll und angemessen.

Insgesamt sind die Wegebeziehungen im Gebäude vergleichsweise klar strukturiert. Kritisch ist anzumerken, dass die in die Cluster führenden Treppen nicht ausreichend mit natürlichem Licht beleuchtet werden, so dass der zentrale Raum zu dunkel ist.

Allgemein wird die Arbeit im Ausdruck als ein wenig beliebig und zu wenig eigenständig bewertet.

Aus Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit wurde ein regeneratives Energiekonzept entwickelt, welches sich in hohem Maße auf bewährte Technologie und geringe Investitionskosten fokussiert.

Die Komfortanforderungen der Gebäudenutzer / Schüler hinsichtlich thermischem, visuellem und akustischem Komfort, werden durch das Raumklimakonzept adressiert.

Die Flächenanforderungen werden weitestgehend überfüllt. Erkennbar sind jedoch in einigen Räumen eine Unterschreitung der georderten Nutzflächen.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Forum Haus Nord

Forum Haus Nord

Eingang Haus Süd

Eingang Haus Süd