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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2019

Städtebauliche Neuordnung von Teilflächen am Stahnsdorfer Damm in Kleinmachnow

1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

TELEINTERNETCAFE Architektur und Urbanismus

Architektur

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer klaren städtebaulichen Setzung erzeugt der Verfasser drei Hofstrukturen, die in der Lage sind, sowohl auf die Belange des Immissionsschutzes als auch die Belange des Denkmalschutzes städtebaulich kreativ zu reagieren. Die Integration der Lärmschutzbebauung in die städtebauliche Figur wird als besonders gelungen gewürdigt.
Dies erfolgt unter Verzicht auf die sonst für Kleinmachnow ortstypische offene Bauweise. Es gelingt dem Verfasser jedoch durch das Abknicken der Baukörper, unmaßstäbliche und dominierende Gebäude zu vermeiden. Im Gegenteil werden die gegenüberliegenden Baustrukturen des Julius-Kühn-Instituts auf-gegriffen und angemessen interpretiert.
Es entwickelt sich ein neues Quartier mit einem sehr schönen Raumgefüge und einem sensiblen und respektvollen Umgang mit dem Baumbestand und einem überaus gelungenen Einbinden der beiden denkmalgeschützten Gebäude.
Die Öffnung der Wohnhöfe in Richtung des Waldbereiches ist folgerichtig von den Lärmquellen der BAB 115 und des Stahnsdorfer Damms abgewandt.
Die Gebäudestruktur mit den markanten Köpfen lässt vielfältige Wohn- und Nutzungstypologien zu. In der Grundrissdurcharbeitung überzeugt der Entwurf noch nicht vollständig, so werden bei den drei-spännigen Lösungen die rein nordausgerichteten kleinen Wohnungen kritisiert.
Das Freianlagenkonzept geht ebenfalls sehr sensibel mit dem Bestand um und entwickelt aus dem Städtebau eine sehr differenzierte Raumabfolge. Gegenüber dem Haupttor des Julius-Kühn-Instituts entsteht eine neue Platzsituation, die angemessen proportioniert ist. Der Erhalt und die Integration des Sende-mastes als kleines identitätsstiftendes Merkzeichen gibt dem Quartierseingang eine eigene Prägung. Der Vorschlag der Umsetzung des Gewächshauses in den Quartiersgarten wird gewürdigt, ist jedoch auf Durchführbarkeit hin zu untersuchen.
Die klare Definition öffentlicher, gemeinschaftlicher und privater Freiräume ist qualitätsvoll entworfen und lässt eine gute Aufenthaltsqualität erwarten. Dies wird auch dadurch ermöglicht, dass die Erschließung für den ruhenden und fließenden Individualverkehr von den Fuß- und Radwegeverbindungen getrennt wird. Die Anordnung von dezentralen Tiefgaragen wird befürwortet, diese sind jedoch gegebenenfalls noch an die spätere Eigentümerstruktur anzupassen.
Kritisch wird der hohe Versiegelungsanteil insbesondere in den Höfen gesehen. Im Sinne des Konzepts „ein grünes Stück Stadt“ sollte an der Durchgrünung des Stadtteils noch weiter gearbeitet werden. In diesem Zusammenhang ist auch die zentrale Anordnung der nicht überdachten Fahrradstellplätze zu überdenken.
Der Waldspielplatz ist sinnvoll in den Baumbestand integriert und schafft einen gelungenen Übergang in den umgebenden Wald.
Das Nachhaltigkeitskonzept bietet eine gute Grundlage zur weiteren Erarbeitung eines spezifischen Energiekonzeptes.