Neuorganisation und Erweiterung Rathaus Laupheim

Der konzeptionelle Ansatz des Projektes ist sowohl städtebaulich als auch architektonisch beeindruckend. Dem liegt eine sehr seriöse Analyse der vorhandenen Situation zugrunde. Die Setzung des Solitärs im Stadtraum und dessen Ausformung ist in sich stimmig. Der Gartens auf der Rückseite ist ein sehr guter Vorschlag und wertet diesen Bereich mit geringem Mitteln angenehm auf. Im Innern überzeugt das Projekt mit einer sehr übersichtlichen Organisation und dürfte eine sehr angenehme Arbeitswelt ermöglichen. Unterstützt wird dies durch den imposanten Innenraum. Dieser Raum macht sowohl für Besucher als auch Alltagsbenutzer deutlich nicht in einem gewöhnlichen Verwaltungsgebäude, sondern in einem „Rathaus“, zu sein.

Dieses Ziel erreicht der Verfasser auch mit dem architektonischen Erscheinungsbild, das sehr sensibel die „Besonderheit“ dieses Bauwerkes im städtischen Kontext hervorhebt. Dieses ist wohl überlegt und weist auf eine sehr sensible architektonische Haltung hin. Dies betrifft Materialität, Proportion und konstruktives Konzept.

Das vorgelegte Brandschutzkonzept ist soweit möglich nachvollziehbar und müsste bei einer möglichen Realisierung als erstes gewährleistet sein. Kritik wird auch an der fußläufigen Vertikalerschließung geäußert, die sich auf eine rein funktionale Position zurückzieht und im gewissen Gegensatz zu dem beeindruckenden Innenraum steht.

Das Projekt ergibt einen sehr kompakten Baukörper, mit dem Ziel eine Minimierung der thermischen Gebäudehülle zu erreichen um damit die zu erwartenden Betriebskosten schon in einer frühen Planungsphase zu berücksichtigen.

Letztendlich stellt sich aber die Jury immer wieder die Frage ob das vorgeschlagene Projekt für die Stadt Laupheim an dieser Stelle die richtige Antwort ist. Vor allem die Höhenentwicklung im Vergleich zur Nachbarschaft wird intensiv diskutiert. Ungeachtet dieser Frage ist es unstrittig, dass der oder die Verfasser einen Vorschlag präsentieren dessen hohe architektonische Qualität besonders zu erwähnen und zu würdigen ist.