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Offener Wettbewerb | 09/2019

Wohnbau Fürbergstraße / Anton-Graf-Straße in Salzburg (AT)

1. Preis

Schwarzenbacher Struber Architekten

Architektur

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

In städtebaulich eigenständiger und formal souveräner Setzung entwickelt das Projekt einen zentralen Binnenraum hoher Aufenthaltsqualität, der Bewohner und Nachbarschaft gleichermaßen zur Gemeinschaft einladen soll. Während ein zur Bahn gestaffelter Längsriegel die notwendige Abschirmung herstellt und dabei durch Adresseinordnungen geschickt die Zwischenzone zur Bahn räumlich einbeziehen und aufwerten kann, schafft die präzise Setzung von drei leicht abgestaffelten Punktbauten im Innenbereich gezielte Blickbeziehungen in die umgebende Berglandschaft, die von vielen Wohnungen aus erlebbar sind und positioniert so einen kräftigen Ortsbezug.
Zugänge und Adressbildungen werden gut gesetzt und stärken die Verbindung mit dem umgebenden Quartier. Der Eingangsbereich der Caritas wird über Treffpunkt und Sitzplatz direkt angebunden, die fußläufigen Verbindungen nach Norden richtig angelegt. Im Süden können die Parkplätze des Nachbarn selbstverständlich in das Freiraumkonzept eingebunden werden, der anschließende Quartiersplatz im Südwesten erscheint als künftiges Entrée richtig angedacht.
Das Projekt adressiert Großzügigkeit des halböffentlichen Raumes als produktiven Impuls für den Sozialraum des Quartiers. Die großzügigen und gedeckten Zugangsbereiche zu den Häusern, das Fahrradparken umfangreich und funktional zu ordnen, erscheinen geeignet, dem Anspruch für Angebote an die gewünschte soziale Interaktion auch tatsächlich Vorschub zu leisten.
Die ebenfalls großzügig angebotenen umlaufenden Balkone sollen besonders die vielen kleinen Wohneinheiten der Programme aufwerten bzw. mit dem sozialen Umfeld verknüpfen. Sie formulieren, in Verbindung mit der stark geöffneten Fassade und einer addierten Struktur von Pflanztrögen für gemeinsames Urban Gardening, ein grundlegendes, Identität bildendes Element der vorgeschlagenen Architektursprache, die in ihrer Haltung begrüßt wird und einen integralen Bestandteil des sozialen Konzeptes darstellt. Aufgrund der Tiefe der Balkone entstehen allerdings ggf. auch anteilige Einschränkungen der Belichtung, die in der weiteren Bearbeitung genauer untersucht werden sollten.
Die Grundrisse überzeugen durch einen hohen Anteil über Eck organisierter Wohnangebote und solide Typologien. Einige Wohnungen im Riegel weisen Schlafräume zur Bahn hin nach und müssen entsprechend überarbeitet werden. Die Erschließungen der Punkthäuser sind sehr minimiert aufgefasst und erhalten mangels Lufträumen auch keine natürliche Belichtung, was nachgebessert werden muss.
Des Weiteren besticht der Entwurf durch das gelungene Zusammenspiel von Erdgeschoßzone und Freiraumgestaltung. Die Freiraumabfolge ist geprägt von locker verzahnten Außenräumen mit einem schlüssigen Erschließungskonzept und einem vielfältigen Aufenthaltsangebot. Die TG-Einfahrt über Fremdgrund ist nicht möglich, die gesamte Einfahrts- und Eingangssituation ist dahingehend zu überarbeiten.
Grundriss

Grundriss

Quartiersplatz

Quartiersplatz