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Offener Wettbewerb | 06/2019

Erweiterung einer Schuleinheit in Perchtoldsdorf (AT)

Anerkennung

F+P ARCHITEKTEN ZT GMBH

Architektur

Hristina Hristova Architekten

Architektur

grünplan Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

EIN ORT DES MITEINANDERS
Die Erweiterung des Gymnasiums erfolgt an der Ostseite des Bestandes und schafft eine klare Eingangssituation um den nunmehr zentralen Schulvorplatz.
Der L-förmige Zubau umschließt den Bauplatz im Osten und zelebriert somit einen einladenden Vorplatz und den neuen Haupteingang. Dieser ist auf der Ebene der bestehenden Garderobe situiert. Das Schulgebäude zeichnet sich mit der Erweiterung durch eine optimale Orientierung aus. Portierloge, Schulgarderobe, Mehrzwecksaal, Speisesaal, Aufenthaltszone, Bibliothek und Aufgang in die Obergeschosse sind sofort erkennbar. Eine selbsterklärende, direkte Erschließung aller Schulbereiche ist von der zentralen, zweigeschossigen Eingangshalle gegeben.

DIE KREATIVSCHULE FÜR JEDE BEGABUNG
Der neue Mehrzweckraum befindet sich im Anschluss an die Eingangshalle und kann für Veranstaltungen dank mobiler Glastrennwände geöffnet und gemeinsam mit der Halle genutzt werden. Dem Schwerpunkt Musik und Kunst wird so einen hohen Stellenwert eingeräumt.
Die Treppenhäuser sind gut einsichtig und entsprechend den Anforderungen an den Fluchtweg in den Gebäudeecken situiert.
Zwischen den Klassenräumen erweitern sich immer wieder die Gangflächen und schaffen kleine gemütliche Lerninseln und Multifunktionsflächen mit direkter Blickbeziehung ins Freie.
Die Verwaltung wird im 1. Obergeschoß verlegt und als klar abgeschlossener Bereich mit Überblick auf den Pausenhof geschaffen.

OFEENES, POSITIVES LERN- UND KOMMUNIKATIONSKLIMA
Zwischen Bestand und Neubau wird das neue, starke Herz des Gymnasiums eingefasst. Die Mitte bekommt auf jeder Ebene eine eigenständige Ausformung, wobei der Raum von unten nach oben zu immer privateren Sphären avanciert. Auf der Ebene des Haupteingangs befinden sich die Funktionen, die für ein breites Spektrum an Akteure konzipiert sind - Mehrzweckhalle und Speisesaal, Bibliothek und Nachmittagsbetreuung.
Hier können die Schüler der Unterstufe von ihren Eltern bequem von der Nachmittagsbetreuung abgeholt werden. Ebenso können größere Veranstaltungen organisiert werden wie z. B. eine Schulchor-Aufführung.
Die Galerieebene ist als eine beruhigte Pausenzone konzipiert. In offener Atmosphäre mit Überblick auf den Eingangsbereich kann man hier Freunde treffen, informelle Besprechungen zwischen Lehrer und Schüler abhalten oder während der Unterrichtszeit in kleinen Gruppen arbeiten. Auf der dritten Ebene des mittleren Bereichs befindet sich ein durch Oberlichter erhellter „Innenraum“ mit Loungecharakter - eine weitere räumliche Qualität der sonst nach außen stets sehr offenen Erschließungsbereiche.

EIN SCHULVORPLATZ FÜR ALLE
Zwei Zugangswege öffnen sich zu einem großzügig gestalteten Platz, welcher nicht nur als Treffpunkt vor und nach der Schule fungiert, sondern auch als Veranstaltungsort vielseitige Möglichkeiten bietet. Die Höhenunterschiede werden über Sitzmauern entschärft, welche zum Verweilen einladen. Ausreichende Fahrrad- und Scooterabstellplätze befinden sich in der Nähe der Schuleingänge. Die Bestandsbäume wurden in das Gestaltungskonzept übernommen. Durch die erhöhten Sitzmauern konnten diese für einen grünen und schattenspendenden Schulvorplatz erhalten werden. Dieser wird dank dem einheitlichen Plattenbelag für die beiden Schulen BRG Perchtoldsdorf und die Neue Mittelschule als Gesamtheit lesbar und nutzbar. Der neue Vorplatz ist somit geprägt durch seine große Aufenthaltsqualität und Nutzungsoffenheit.

EIN PAUSENHOF ZUM WOHLFÜHLEN
Die Gestaltungssprache des Vorplatzes wird auf den Pausenhof übertragen und geht schließlich fließend in den Bestandswald über. Den Gruppenräumen ist ein begrünter Rückzugs- und Aufenthaltsbereich vorgelagert. Aus dem Speisesaal und Multifunktionsraum treten die SchülerInnen auf einen befestigten Multifunktionsplatz. Ein beschatteter Pausenplatz bietet ihnen Raum zum Mittagessen im Freien, Hausaufgaben machen oder zum Relaxen. Hochbeete stehen den SchülerInnen zum Experimentieren und Ernten zur Verfügung. Im nördlichen ruhigeren Bereich laden Liegedecks und Hängematten zum Verweilen unter Bäumen ein. Die anschließenden Böschungsbereiche werden als Ökoflächen angelegt, welche einen hohen ökologischen aber auch pädagogischen Mehrwert haben.

EINE WANDELBARE DACHTERRASSE
Die Bestandsbäume der Dachterrasse werden ebenfalls in eine Ökofläche mit wiedererkennbarer Formensprache integriert. Die SchülerInnen können so zwischen Blumen und Sträuchern entspannen. Der große, mittige Platz ermöglicht unterschiedliche Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten, er kann sowohl für Pausen, Outdoor-Klassen oder kleine Veranstaltungen genutzt werden.