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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2019

Neubau eines Bürger- und Kulturhauses mit Marktplatz und Parkanlage in Rheinstetten

Perspektive Marktplatz

Perspektive Marktplatz

ein 4. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

haascookzemmrich STUDIO2050

Architektur

Ramboll Deutschland GmbH

Landschaftsarchitektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

str.ucture GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Städtebaulich-architektonisches Konzept
Dem Bürger- und Kulturhaus Rheinstetten kommt aufgrund seiner städtebaulichen Setzung eine besondere Bedeutung zu. Als Gelenk zwischen dem Park und dem Marktplatz übernimmt das Gebäude sowohl verbindende als auch repräsentative Aufgaben.

Einladend und offen begrüßt das Bürgerhaus den Besucher und lädt Ihn ein die spannungsreiche Raumfolge des Kulturhauses mit Ausblicken in den Park und über den Marktplatz zu erkunden. Von der städtischen Seite kommend, verrät das Glasband der Bibliothek im 2.Obergeschoss über einer transparenten Eingangsfassade schwebend, noch nichts von dem geometrischen Spiel der Gebäudeskulptur. Erst bei näherer Betrachtung und in der seitlichen Ansicht zeigt sich der kühne Schwung der Dachlandschaft, welche zum Park und den Grünflächen hinabgleitet und den Passanten einlädt einen Spaziergang nicht nur durch, sondern auch über das Gebäude zu machen.

Ein Gebäude ohne Rückseiten. Eine begehbare Gebäudeskulptur. Ein Aussichtspunkt und eine grosse Lesetreppe. Das geneigte Bibliotheksband bietet abwechslungs- reiche Blickbezüge, sowohl von Innen wie von Aussen. Die Dachneigung folgt dabei auch den Grundsätzen passiver Gebäudeoptimierung und erlaubt aufgrund der Ausrichtung eine hervorragende Solarpaneelnutzung.

Die begrünten und solar genutzten Dachflächen, die Holzkonstruktion, die zurückhaltende Verglasung und die besondere Geometrie vermitteln das Bild eines zwar ungewohnten, aber sinnvoll genutzten Gebäudevolumens. In unseren Augen die Grundlage für eine dauerhafte und damit ressourcenschonende Bauweise.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag überrascht durch einen etwas ungewöhnlichen Konzeptansatz, der in der Jury zu intensiven Diskussionen führt. Bei detaillierter Betrachtung zeigt die Arbeit eine durchaus schlüssige Gesamthaltung, sowohl städtebaulich wie auch architektonisch.
Letztendlich kommt die Jury aber zu der Auffassung, dass das Gebäude an der vorgeschlagen Stelle sich „zu laut“ im Stadtraum von der Marktplatzseite aus gesehen präsentiert. Auch die Absicht, von der Parkseite ein Haus ohne Fassade zu entwickeln und es eher als Verlängerung des Parks zu sehen, kann nicht überzeugen. Das begehbare Dach ist ein Vorschlag, dessen Alltagstauglichkeit sehr in Frage gestellt wird.
Im Innern überzeugt die Arbeit vor allem in der räumlichen Inszenierung der Bibliothekslandschaft. Der Zugang zu diesem Bereich liegt etwas versteckt. Dazu sind aber durchaus einige weitere weniger gute Vorschläge zu erkennen. So können die Fraktionsräume barrierefrei nur über die Bibliothek erschlossen werden. Die Lage des Sitzungssaales im Erdgeschoss, und sein Zuschnitt werden bemängelt. Die Belichtung des gesamten Saalbereiches erscheint in dieser Form nicht sonderlich attraktiv. Die Aussagen über Nachhaltigkeit sind sinnfällig, nachvollziehbar und zeigen eine intensive und seriöse Auseinandersetzung mit dieser Thematik.
Die konstruktive Realisierbarkeit in Bezug auf Tragwerk, Akustik und Brandschutz wird in Teilen hinterfragt.
Der erdgeschossige Versammlungsraum vereinfacht die brandschutztechnische Bemessung hinsichtlich der Versammlungsstätte. Die Bemessung der übrigen, offen miteinander verbundenen Ebenen bedarf im Kontext zur vorgesehenen Holzbauweise noch erheblicher brandschutztechnischer Betrachtungen und birgt ein erhebliches Genehmigungsrisiko.
Das Konzept für den Marktplatz ist ein guter Beitrag zu dem Thema Stadtplatz. Bedauert wird etwas, dass die angrenzende Straße wenig in das Gesamtkonzept mit einbezogen wird.
Auch die Vorschläge für die Gestaltung und Nutzung des Parks werden positiv zur Kenntnis genommen und bilden zusammen mit dem Gebäude ein schlüssiges Gesamtkonzept.
Insgesamt ist der Beitrag ein sehr interessanter Beitrag zu der gestellten Aufgabe, der aber unter dem Aspekt der städtebaulichen Integration und Einfügung zu unterschiedlichen Meinungen führt. Man sieht in dem Gebäudetypus eher ein Solitär im parkähnlichen Umfeld.
Das Preisgericht würdigt jedoch die konzeptionelle und „frische“ architektonische Haltung besonders.
Perspektive Park

Perspektive Park

Konzeptskizze

Konzeptskizze

Isometrie

Isometrie

Lageplan

Lageplan