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Gutachterverfahren | 07/2019

Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses im Ortsteil Wieslet der Gemeinde Kleines Wiesental

ein 2. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Thoma.Lay.Buchler. Architekten BDA

Architektur

AG FREIRAUM

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem Dorfgemeinschaftshaus soll ein Beitrag zu einer neuen Dorfmitte in Wieslet geleistet werden. Die Dorfmitte soll durch eine öffentliche Nutzung geprägt werden und alle Bevölkerungsgruppen zum Aufenthalt einladen. Feste gehören zum festen Bestandteil des dörflichen Lebens, daher sollen diese auf dem neuen Dorfplatz möglich sein.
In diesem Sinne ist es den Verfassern gelungen, mit der Anordnung des Dorfgemeinschaftshauses im Süden einen Dorfplatz zwischen dem Kindergarten und dem neuen Dorfgemeinschaftshaus zu entwickeln, der hinsichtlich Maßstab und Ausrichtung den dörflichen Strukturen angepasst ist. Gleichzeitig schaffen es die Verfasser, durch den Übergang des Dorfplatzes in den rückwärtigen und unbebauten Freiraum zwischen Schul- und Teichmattenstraße die Kleine Wiese räumlich in die Dorfmitte einzubeziehen und nutzbar zu machen.
Das Freiraumkonzept lässt der Schule und dem Kindergarten, neben dem eingefriedeten Bereich, die Möglichkeit offen, den Freiraum ebenfalls in den Schul- bzw. Kindergartenalltag einzubeziehen.
Das dezentrale Parkierungskonzept dürfte den verkehrsbedingten Lärm für die umgebenden Wohnbereiche im Alltagsbetrieb des Dorfgemeinschaftshauses deutlich minimieren.
Ebenfalls zur Minimierung trägt der vom Dorfplatz aus erreichbare Hauptzugang des Dorfgemeinschaftshauses bei. Dieses selbst interpretiert den traditionellen, landwirtschaftlichen Baustil des Kleinen Wiesentals modern in Holzbauweise. Damit nimmt das Dorfgemeinschaftshaus architektonisch und städtebaulich Rücksicht auf die dörfliche Struktur, ohne sich selbst zu verstecken. Allerdings ist das Verhältnis von Traufhöhe zum First und damit die Dachneigung zu prüfen.
Die innere Struktur des Dorfgemeinschaftshauses ist überwiegend sinnvoll angeordnet: Die Veranstaltungsräume sich vom Haupteingang direkt zu erreichen und sind zum Dorfplatz ausgerichtet, die Nebenräume liegen rückwärtig im Süden des Gebäudes. Die Zuordnung der WCs im UG ohne Lift ist allerdings kritisch zu bewerten. Nachteilig wurde die im Plan dargestellte Verkleinerung der bestehenden eingefriedeten Kindergartenfläche gesehen.
Auch wenn sich die städtebauliche Anordnung im Hinblick auf den Freiraum positiv darstellt, wird das Abrücken von der Schule hinsichtlich der Wahrnehmbarkeit kritisch gesehen.
Die Zufahrt zur Anlieferung und zu den südlich gelegenen Stellplätzen führt teilweise über fremdes Grundstück.
Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit im Betrieb sind die vorgesehene Holzhackschnitzelheizung und die mögliche thermische Solaranlage auf Grund der Dachausrichtung hervorzuheben.
Der Entwurf ist insgesamt ein sehr guter Beitrag zur Aufgabenstellung.