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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Neubau Sportkindergarten in Kirchzarten

Skizze

Skizze

1. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

Architektur 109 Mark Arnold + Arne Fentzloff

Architektur

Plankontor S1 Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Neubau erhält eine leicht auffindbare Zugangssituation über einen Vorplatz von der Oberrieder Straße. Durch den im Obergeschoss auskragenden Fluchtbalkon nach Westen und die dadurch eingerückte Zugangssituation zum Kindergarten und den Bewegungsräumen im Erdgeschoss ensteht eine eindeutige Adressbildung.

Jedes Grundstück definiert sich zunächst aus seiner Lage und der Einbettung in seine Umgebung, hieraus gewinnt es seine Wertigkeit, seinen Charakter und seine Nutzungsmöglichkeiten. Der Neubau muß sich in einem schwierigen Umfeld behaupten und einen eigenen Genius Loci schaffen.
Markant an der örtlichen Situation sind die - jeweils an den Längsseiten des Grundstücks verlaufenden - groß gewachsenen Lindenbäume. Das bauliche Konzept ist so angelegt, dass zwischen die Baumreihen eine Abfolge von Aussen- und Innenräumen - Vorplatz, Zugangs- und Bistrobereich, Freibereich, Sportflächen - eingefügt werden, die sich um einen geschützten Hofbereich gliedern und dadurch einen neuen attraktiven Ort definieren.
Die Bewegungsräume wurden bewußt zum Ortskern Kirchzartens hin ausgerichtet - externe Abendveranstaltungen sollen, als Teil des Gemeindelebens, wahrgenommen werden.


Die Zuordnung der einzelnen Nutzungseinheiten ist über das zentrale Eingangsfoyer übersichtlich und leicht auffindbar organisiert:
• Der Bistrobereich als erweitertes Foyer im Erdgeschoss.
• Die 60 Kinder Ü3 sind im Obergeschoss angeordnet, mit Zugangsmöglichkeit zu deren
Freibereich über eine großzügige Freitreppe- bzw. Rutschanlage.
Ein Kurzschluß - Treppe und Aufzug - sorgt vom OG für den direkten Zugang zu den
Bewegungsräumen im EG.
• Die 10 Kinder U3 sind unmittelbar neben dem Eingangsbereich angeordnet und erhalten
einen abgegrenzten und geschützten Freibereich im Hof.
• Die Personalräume sind im Zugangsbereich und im Obergeschoss organisiert.
• Der Cateringbereich befindet sich im Eingangsbereich und kann direkt von aussen
angedient werden.
• Die Umkleiden- und Technikräume sind im UG angeordnet.

Der Sportkindergarten berücksichtigt in seiner Konzeption, dass die geistige und motorische Entwicklung von Kindern in hohem Maße durch die Qualität der Bewegungsräume beeinflusst werden soll.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser platzieren auf dem vorgesehenen Baufeld einen klar strukturierten Baukörper, der sich Richtung Osten und Richtung Süden in den Freiraum öffnet. Auf der Eingangsseite zur Oberrieder Straße ist ein angemessenen Vorbereich für das Ankommen und Nachhause gehen garantiert.

Der Neubau ist U-förmig gegliedert und umfasst einen Innenhof der durch eine Sitz- und Treppenrampe, die das Obergeschoss ebenfalls mit dem Außenraum verbindet, in einem ersten Schritt in den im Osten liegenden großen Freibereich übergeht.

Es gelingt eine auf die Gebäudeschenkel bezogen Zuordnung der beiden Nutzungsschwerpunkte für den Sportbereich und den Kindergarten. Die Sportfunktionen sind im Gebäudeschenkel im Norden untergebracht, der Kindergarten entlang der Straße und im südlichen, kürzeren Schenkel.

Insbesondere wird von der Jury begrüßt, dass die Platzierung des optionalen Bewegungsraums im Nord-Osten keinerlei Vorhaltungen im 1.BA erforderlich macht und dass die städtebauliche Setzung in beiden Varianten gelungen ist. Aus Sicht der Jury, bedarf es bei der Umsetzung ohne zweiten Bewegungsraum eine veränderte Ausformulierung der Pergola und der Sitzstufenanlage. Die Komplettierung des „Rechteckes“ durch die Außenanlagen erscheint der Jury nicht notwendig.

Vom Vorbereich erfolgen, wohl in der Wahrnehmung abgestuft, die Zugänge in den Sport- und Bewegungsbereich, sowie in den Kindergarten. Das Foyer des Kindergartens erlaubt einen direkten Ausblick in den Innenhof. Grundsätzlich vermisst man an keiner Stelle im Gebäude, sowohl in den Erschließungswegen, als auch von allen Räumen den Bezug zur Umgebung, in den Schwarzwald.

Im Foyer des Kindergartens ist über einen ebenfalls nachvollziehbaren kurzen Verbindungsweg die Kita mit dem Bewegungsbereich verbunden. Kritisch wird von der Jury bewertet, dass der Bistrobereich von der Cateringküche diagonal über das Foyer versorgt werden muss und gegenüber dem Foyer zu wenig geschützt ist. Hier ist über eine Umsortierung der Räume in diesem Bereich nachzudenken.

Alle Ü3 Gruppenräume verfügen mit dem vorgelagerten Balkon und einer gefassten Treppe über einen Rettungsweg ins Freie. Diskutiert wurde, ob die den Räumen zugeordneten Schlafräume im südlichen Gebäudeschenkel im Obergeschoss über die notwendige Ruhe in den Schlafzeiten verfügen.

Die kompakte Bauweise und die systematische Baukonstruktion lassen eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Dabei garantiert der Entwurf in allen Bereichen eine architektonische hochwertige Umsetzung im Detail, insbesondere eine differenzierte hochwertige Belichtung ist im Entwurf grundsätzlich verankert. Die Räume sind alle entsprechen ihrer Funktion wohl bedacht platziert. Die Wege- Raumabfolge ist in beiden Geschossen, sowie im Außenraum gelungen umgesetzt und verspricht viele verschiedene qualitativ unterschiedliche Räume.

Die Arbeit stellt mit ihrer Qualität einen sehr guten Beitrag für die Aufgabe dar. Räume für den Sport und die Bewegung wurden mit einem Kindergarten auf eine stimulierende Art gekonnt und ideenreich verknüpft.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht West

Ansicht West

Modell

Modell