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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2019

Umnutzung eines Verwaltungsgebäudes zur Kindertageseinrichtung und Anbau an das Alte Amtshaus in Stemwede

1. Preis / Kita

Preisgeld: 2.850 EUR

b44 architekten

Architektur

Erläuterungstext

Kita
Mit der Nutzung als Kindertagesstätte bleibt das Gebäude der ehemaligen Volksschule in seinen Grundstrukturen unverändert. Der Zugang erfolgt weiterhin durch den vorhandenen Haupteingang auf der Nordseite. Alle Gruppen erhalten ihren eigenen Garderobenbereich im jetzigen Flur des Erdgeschosses. Dabei ist die Gruppe II der unter 3-jährigen vollständig auf einer Ebene organisiert und hat ihren geschützten Außenbereich zwischen den Zugängen von Kita und Schule.
Die beiden anderen Gruppenbereiche erstrecken sich jeweils über zwei Ebenen. Ein internes Rutschen- und Treppenelement stellt dabei kindgerecht die Anbindung des Untergeschosses her. Die entlang der Südfassade angeordneten Lufträume sorgen für die Erlebbarkeit der Gruppenbereiche über beide Ebenen und geben den im unteren Geschoss angeordneten Raumbereichen trotz der beschränkten vorhandenen Raumhöhe eine große Raumqualität. Durch die zweigeschossige Gruppenorganisation sind auch die zugeordneten Außenflächen auf der Südseite des Gebäuderiegels angebunden.
Personalbereich, Besuchertoiletten und Leitungsbüro der Kita (mit großzügiger Verglasung zum Zugangsbereich) befinden sich nahe dem Eingang im Erdgeschoss. Die Küche mit zugehörigen Nebenräumen, so wie der multifunktional teilbare Bereich aus Ess- und Mehrzweckraum liegen im Untergeschoss, ebenso der Hauswirtschaftsraum und der Raum für Außenspielgeräte. Ein im Flurbereich angeordneter Aufzug sichert die barrierefreie Erreichbarkeit aller Räume. Der vorhandene und weiter genutzte Technikraum ist wie der Küchenbereich auch von der der Schulhofseite aus anfahrbar.
Die Außenhülle des Gebäudes mit Putzfassade, Sandsteinsockel, Dachdeckung mit Hohlpfannen, Turmhaube mit Uhr usw. bleibt -sorgfältig saniert- bestehen, ebenso nach Möglichkeit erhaltenswerte Teile im Innenraum, wie die Natursteinbeläge der Flure. Neue Holzfenster erhalten die ursprünglichen Teilungen und feinen Gliederungen. Lediglich die durch Entfernung der Brüstungen neu zu erstellenden Türen und zurückhaltende Beschriftungselemente fügen sich in moderner Gestaltungssprache in das Fassadenbild ein.

Bauablauf
Alternativ zur Vorgabe, zunächst die KiTa fertig zu stellen, ermöglicht das Entwurfskonzept auch, diese in zwei Abschnitten zu bauen. So könnte zunächst der Ostteil des Erdgeschosses mit Gruppe II und Personalbereich gebaut werden, während parallel mit dem Bau des neuen Amtshauses begonnen wird. Nach dem Umzug der Verwaltung in den Neubau würden die übrigen Bereiche der KiTa fertig gestellt. So könnte ein erster Gruppenbereich sehr kurzfristig bereitgestellt werden und die temporär auszulagernden Verwaltungsflächen würden auf rund ein Viertel der in der ehemaligen Volksschule genutzten Räume reduziert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit Respekt vor dem Gebauten wird auch die Gestaltqualität des bestehenden Schulgebäudes unprätentiös in die neue Nutzung überführt und zugunsten der Identität des Ortes beibehalten.
Sämtliche Treppen werden im Inneren des Gebäudes nachgewiesen und tragen damit zum Beibehalt des äußeren Erscheinungsbildes wesentlich bei. Die Fassaden bleiben erhalten. Im Inneren bleiben wesentliche Tragstrukturen erhalten.
Die eingezogenen Galerieebenen für zwei Gruppenräume auf der Südseite versprechen eine hohe Raumqualität im Inneren, sind aber für den Betrieb des Gebäudes als Kita für das Aufsichtspersonal kritisch zu hinterfragen. Das Angebot, Mehrzweckraum und Speiseraum zusammenzuschalten, ist nicht erforderlich. Der Mehrzweckraum ist insgesamt zu klein. Das Raumangebot für die Grundschule ist zu gering, die Anlieferung der Küche nur suboptimal möglich.
Die Außenspielbereiche sind den Gruppen direkt zugeordnet.