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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 06/2019

Kalksandstein Nachwuchswettbewerb Conceptual Living 2018/19

5. Preis

Nadine Adams

Student*in Architektur

Amir Durmishaj

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Um der Anonymität der Großstadt entgegen zu wirken, basiert dieser Entwurf auf einem Konzept von Begegnung und Gemeinschaft in Form von Garden-Sharing. Dabei teilen sich mehrere Parteien einen privaten Garten, wodurch der Kontakt zu den Nachbarn automatisch hergestellt wird. Das Leben inmitten von Pflanzen stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern schärft auch das Umweltbewusstsein.
Die vier neuen Baukörper nehmen die Kanten der bereits bestehenden Gebäude auf und erschaffen ein neues Quartier mit 102 Wohnungen, welches sich auf einen Platz im südlichen Teil des Grundstücks zentriert. Das Quartier wird im Norden zwischen den Bestandsgebäuden fußläufig erschlossen. Das Erdgeschoss, des mittleren Baukörpers ist frei zugänglich und bildet gemeinsam mit dem Platz das Zentrum der Gemeinschaft. Dort finden sich Fahrradwerkstätten, Ateliers und Gemeinschaftsräume mit einem Café wieder. Die Freiflächen werden mit Gemeinschaftsbeeten bestückt, für deren Pflege die Bewohner zuständig sind. Des Weiteren wird im Sinne der Nachhaltigkeit Car-Sharing angeboten. Die zu Verfügung gestellten Autos sind für jeden Bewohner zugänglich. Weitere Stellplatzmöglichkeiten für private Fahrzeuge befinden sich in der Tiefgarage, deren Zugang im Norden liegt.
Das Konzept der Begegnung lässt sich auch in den Grundrissen klar ablesen. Verschiedene Wohnungstypen weisen unterschiedliche Stufen der Begegnung auf. Bei dem Prinzip Garden Sharing besitzt jede Partei ihre eigene Wohnung mit Zugang zu einem gemeinsamen Freisitz, der als Begegnungsstätte dient.
Die nächste Stufe bildet das Apartment-Sharing, bei dem sich die Bewohner zusätzlich zu dem privaten Garten die Küche teilen. Diese dient als Gemeinschaftsraum, von dem die Privaträume aus erschlossen werden. Die Luxus-WG steigert dieses Prinzip, indem sie eine größere Anzahl an privat Räumen zu einer Wohnung zusammenschließt. Für Bewohner, die eine privatere Wohnform bevorzugen, gibt es die Apartments. Sie sind wie eine klassische Wohnung aufgebaut und bilden somit die niedrigste Stufe der Begegnung.
Das Zusammenspiel der vorhandenen Grundrisstypen schafft ein Gebäude, welches in der Lage ist unterschiedlichste Wohnbedürfnisse abzudecken. Besonders junge Familien und alleinstehende Personen profitieren stark von diesem Konzept.
Als Herzstück des Entwurfes sind die privaten Gärten auch in der Fassade klar ablesbar, während der Rest der Gebäudehülle sich deutlich zurücknimmt. Eine vorgesetzte Ebene aus Holzlamellen zieht sich um den Baukörper und wird im Bereich der Gärten ausgespart. Dadurch entsteht der Eindruck eines geschlossenen Baukörpers. Die Lamellen dienen nicht nur der Ästhetik, sondern auch dem Sonnenschutz. Sie verleihen dem sonst so massiven Baukörper eine Leichtigkeit, die im Massivbau nicht häufig zu finden ist. Die eigentlich aus verputztem Poroton bestehende Außenfassade lässt sich hinter den Holzstreben kaum erahnen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee des "Garden-Sharing" ist erkennbar und bildet eine innovative gemeinschaftliche Nutzungsidee der Freiräume. Der städtebauliche Ansatz wirft jedoch durch eine wahllose Anordnung der Gebäude auf dem Planungsgebiet einige Fragen auf, die nicht beantwortet werden. Die Ausarbeitung der Wohnkonzepte und die Qualität der Präsentation in den Plänen zeigen viel Potential auf und wurden auf eine anschauliche Weise präsentiert.